«Der Titel ist unser klares Ziel!»

Sm’Aesch Pfeffingen startet unter neuer Führung in die Saison. An den hohen Ansprüchen der NLA-Volleyballerinnen ändert sich nichts.

Optimistisch: Co-Präsidentin Esther Keller (2. v. l.) und Trainer Andi Vollmer (2. v. r.) wollen den Titel.   Foto: Juri Junkov
Optimistisch: Co-Präsidentin Esther Keller (2. v. l.) und Trainer Andi Vollmer (2. v. r.) wollen den Titel. Foto: Juri Junkov

Entspannte Stimmung bei der Saisoneröffnung der NLA-Volleyballerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen. Es wird gescherzt, es wird gelacht – und Trainer Andi Vollmer stellt den Anwesenden sein Team auf kreative Art und Weise vor: Statt eines Porträts wird nur eine Hand gezeigt. Die Journalisten sollen raten, um welche Akteurin es sich handelt. Vollmer löst das Rätsel auf und stellt die Spielerinnen – inklusive der fünf Neuzugänge aus dem Ausland – an der Medienkonferenz am Montagmorgen vor, erzählt von ihren Werdegängen, analysiert ihre Stärken auf und neben dem Feld und gibt einige Anekdoten aus der Vorbereitung zum Besten. Die Harmonie im Team des letztjährigen Vizemeisters ist kurz vor Saisonbeginn, der am Samstag mit dem Supercup gegen Neuchâtel erfolgt, spürbar. Dass dem so ist, überrascht auf den ersten Blick. Denn Sm’Aesch hat einen äusserst turbulenten Sommer hinter sich. So erlebte der Verein einige Monate des Umbruchs, nachdem man Ende April den Titel im Finalduell mit Viteos NUC Neuchâtel nur knapp verpasste. Präsidenten-Urgestein Werner Schmid gab seinen Posten per Saisonende 69-jährig ab, es übernahm ein Co-Präsidium, bestehend aus Banker Matthias Preiswerk sowie Esther Keller, der ehemaligen Telebasel-Moderatorin und heutigen GLP-Grossrätin. Alles neu also beim Vizemeister? Nein. Denn obwohl die neue Führung viele Ideen für die Weiterentwicklung des Vereins hat, will sie die erfolgreiche Vorarbeit von Ex-Präsident Schmid weiterführen. So soll der Verein aus dem Baselbiet endlich seinen ersten Titel holen.


Kontinuität statt radikaler Umbruch

«Kontinuität ist uns sehr wichtig im Klubbetrieb. Werner Schmid hat über Jahre wunderbare Arbeit geleistet. Da wollten wir auf gar keinen Fall alles auf den Kopf stellen, sondern vielmehr auf seiner Grundlage aufbauen», formuliert Keller die Herangehensweise. Sie setzt auf die Synergien, die sich aus seiner ungleichen Zusammensetzung ergeben: Auf der einen Seite Keller, Kommunikationsexpertin und langjähriges Vereinsmitglied, auf der anderen Seite Preiswerk, der aufgrund seiner diversen Engagements in der Bankenbranche und im Sportbereich über das nötige Know-how in finanziellen und organisatorischen Fragen verfügt. «Unsere unterschiedlichen Bezüge zum Sport sind natürlich der Hauptgrund für die Konstellation mit unserem Co-Präsidium», sagt Keller und ergänzt: «Ohne Matthias hätte ich das Amt nicht übernommen. Er gibt uns die Basis, die Expertise und natürlich auch die finanzielle Stabilität, dank der wir den Verein auch ohne Werner Schmid auf demselben Level weiterführen können.» Dass Preiswerk, der nebst seinem Engagement als Co-Präsident vom Verein auch als Privatperson als Premium-Sponsor aufgelistet wird, den Verein finanziell mitträgt, scheint wahrscheinlich. Keller mag das nicht direkt bestätigen, sagt jedoch: «Es ist kein Geheimnis, dass wir mit ihm jemanden gefunden haben, der sich auch persönlich engagiert. Dass wir in dieser Saison im Vergleich zum Vorjahr ein grösseres Budget haben, ist unter anderem sicherlich ihm zu verdanken.»


Grösseres Budget

Anders als in der Vorsaison, in der Sm’Aesch einen Sparkurs fuhr, will man nun auf allen Ebenen wieder voll angreifen. So will man sein Ziel, in die durch den Wegzug von Voléro entstandene Lücke vorzustossen, erreichen. Im letzten Jahr funktionierte dies nur bedingt – in Cup, Supercup und Meisterschaft musste sich Sm’Aesch jeweils gegen Neuchâtel mit der Silbermedaille begnügen. «Ich denke, dass wir trotzdem im Soll waren. Die Ausgangslage war im letzten Jahr nicht gerade meisterlich. Nun sieht das aber anders aus: Wir haben eine richtig gute Mannschaft beisammen und die Voraussetzungen geschaffen, damit wir um den Titel mitspielen können. Das ist in diesem Jahr unser klares Ziel», zeigt sich Trainer Andi Vollmer optimistisch.

Sm’Aesch konnte mit Luisa Schirmer, Taylor Fricano, Monika Chrtianska und Jazmine White Ausländerinnen mit grosser Qualität und Erfahrung ins Baselbiet locken. Dazu wurden Teamstützen wie Captain Madlaina Matter gehalten. Und auch auf die Hiobsbotschaft, die Sm’Aesch im Sommertraining erfuhr, als sich die neu verpflichtete Amerikanerin Mita Uiato das Kreuzband riss, konnte der Verein reagieren. Mit der Kanadierin Megan Cyr konnte ein Ersatz gefunden werden, der noch vor dem Supercup zum Team stossen soll.

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