Der H18-Vollanschluss steht – wenigstens auf dem Papier
Vergangene Woche informierten Kantonsvertreter die Aescher Bevölkerung über die Planungen zum H18-Vollanschluss. Noch ist unklar, wann dieser kommt.
Tobias Gfeller
Seit 40 Jahren bewegt das Thema «Vollanschluss Aesch» die Gemüter in der Gemeinde. Geplant war er schon öfters, realisiert wurde er aus den unterschiedlichsten Gründen aber nie. Doch jetzt sind die Planungen weit vorangeschritten. Während der Mitwirkungsphase, die noch bis Ende März dauert, können sich die Aescher Einwohner zum Projekt äussern. Am Mittwoch letzter Woche präsentierten Regierungsrätin Sabine Pegoraro und ihre Mitarbeiter vom Tiefbauamt Baselland die konkreten Pläne.
Knackpunkt Autobahnvignette
Herzstück des Vollanschlusses ist ein Doppelspurkreisel mit einem Aussenumfang von 60 Metern. Darüber wird die Stammlinie der H18 über die 150 Meter und knapp 20 Meter breite Brücke Wyden führen. Ziel ist es, möglichst viel Verkehr, der heute durch Aesch und Umgebung führt, auf die Hochleistungsstrasse H18 zu bringen. Der Verkehrsfluss soll so erhöht werden, was wiederum der Umwelt zugute kommt. Die Ausfahrt von Laufen her wird über eine neue, 60 Meter lange Brücke über die Dornacherstrasse führen. Der Vollanschluss Aesch wird rund 50 Millionen Franken kosten.
Noch ist aber nicht abschliessend geklärt, wer für den Bau zuständig sein wird. Das Bundesamt für Strassen (Astra) plant, die H18 ab 2014 ins Nationalstrassennetz zu übernehmen und wäre somit zuständig für den Vollanschluss und würde diesen auch bezahlen. Die eidgenössischen Räte in Bern entscheiden noch in diesem Jahr über den sogenannten «Netzbeschluss» des Bundesrats, der die Eingliederung von landesweit 376 Kilometer Kantonsstrassen ins Nationalstrassennetz beinhaltet.
Kernstück dieses Beschlusses ist die Preiserhöhung der Autobahnvignette von bisher 40 auf 100 Franken. Damit sollen die anfallenden Kosten gedeckt werden. Lehnen die Räte oder allenfalls das Volk bei einem Referendum den Beschluss ab, bleibt die H18 in Kantonsbesitz. Kantonsingenieur Oliver Jacobi bestätigte aber, dass auch dann der Vollanschluss gebaut würde. Im Unterschied dazu würde dann ein grosser Teil von den Baselbieter Steuerzahlern bezahlt werden. Die Bauzeit ist für drei Jahre angesetzt. Wann Baustart ist, lässt sich momentan nicht sagen. Die aktuellen Verkehrsverbindungen sollen während der Bauzeit aufrecht behalten werden.
«Durchstich» für 2015 geplant
Neben dem Vollanschluss plant der Kanton weitere einschneidende Verkehrsbauwerke in der Region. Der Zubringer Pfeffingerring, bekannt als «Durchstich», soll das Gewerbegebiet Aesch Nord besser an die H18 anbinden. «Der Durchstich kommt mit Sicherheit 2015», sagte Kantonsingenieur Jacobi.
Dornach soll mit einem Zubringer besser an die H18 angeschlossen werden. Die oftmals kritische Situation beim Verkehrsknoten Angenstein soll ebenso verbessert werden. Profitieren vom Vollanschluss soll vor allem das Aescher Gewerbe und die Aescher Bevölkerung, die vom Durchgangsverkehr entlastet werden.