Der Dorfrundgang ist «online»

Am vergangenen Samstag wurde der interaktive Dorfrundgang «aesch bigott» festlich eröffnet. Der Clou: Für den Rundgang wird ein Smartphone benötigt.

Rundgang, Quiz und Schnitzeljagd: Die zeitgemäss konzipierte Entdeckungstour durch Aesch macht Spass.  Foto: Axel Mannigel
Rundgang, Quiz und Schnitzeljagd: Die zeitgemäss konzipierte Entdeckungstour durch Aesch macht Spass. Foto: Axel Mannigel

Die Eröffnungsfeier sollte zwar erst um zehn Uhr beginnen, doch schon zwei Stunden früher trafen sich an der Aescher Tramschlaufe mehrere erkundungswillige Personen, die den Dorfrundgang als Testgruppe bewältigen wollten. Dort, an der Tramschlaufe, befindet sich eine Informationstafel, auf welcher der neue Rundgang samt Spielregeln gut erklärt ist. Im Grunde ist es ganz einfach: Die Rundgänger und Rundgängerinnen tippen am Startpunkt die Webadresse www.aeschbigott.ch ein und folgen im Weiteren den selbsterklärenden Anweisungen. Da «aesch bigott», wie es Lukas Meili vom mit Konzept und Umsetzung betrauten Atelier Degen+Meili formuliert, «zugleich Rundgang, Quiz und Schnitzeljagd ist», geht es im Kern darum, Hinweise zu finden, die einen weiterbringen. Diese Hinweise gibt es einerseits in Form von originellen Wegbeschreibungen auf dem Handy, andererseits in Form von metallenen Stelen mit dem «aesch bigott»-Signet und kleinen, teils gut versteckten Schildchen, auf denen der benötigte Code steht. Ein Code? Ja, denn ohne diesen geht praktisch nichts, er schaltet die Fortsetzung auf dem Handy frei.

Lehrreich, unterhaltsam, kurzweilig

Der Rundgang «aesch bigott» ist ganzjährig zu jeder Tages- und Nachtzeit kostenlos begehbar. Er führt auf kreative und humorvolle Weise, auf Deutsch oder Englisch durch Aesch und ist sowohl als Kurz- als auch als Langroute (rund 90 bis 150 Minuten) begehbar. Er besteht aus acht Haupt- und acht Geheimposten. Während die Hauptposten obligatorisch sind, um den Rundgang erfolgreich absolvieren zu können, geben die Geheimposten zusätzliche Informationen.

An allen Posten kommen (insgesamt 20) Aescherinnen und Aescher zur Vergangenheit, Gegenwart und auch zur Zukunft zu Wort. Spannende Anekdoten sind darunter, etwa über den Aescher Dr. Alfred Vogel, die Tradition des Weinbaus, einen Bomberabsturz oder das Tram. Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger verrät in einem Beitrag, woher der Ausdruck «Aesch bigott» stammt, und Marco Streller blickt auf (nicht nur) seinen Erfolg made in Aesch zurück. Um es kurz zu machen: Der Rundgang lohnt sich, macht Spass und ist sehr unterhaltsam.

Riesiges Engagement

Dafür, dass es nun in Aesch solch einen interaktiven Rundgang gibt, wurde vor rund zwei Jahren der Grundstein gelegt. Damals entstand in der Kulturkommission Aesch der Wunsch nach einer neuen Art der Ortsführung, nach etwas Nachhaltig-Bleibendem, in Anlehnung an die bekannten Foxtrails. Gemeindepräsidentin Hollinger lobte in ihrer Ansprache die Kulturkommission und bedankte sich für deren «riesen Engagement». Das Ergebnis dieses Engagements kostete 30000 Franken, von denen der Swisslos-Fonds Basel-Landschaft 10000 Franken übernommen hat. Die restlichen 20000 Franken übernahm der Fond Standortentwicklung der Gemeinde. Das Ziel von Jennifer Degen und Lukas Meili ist es, Geschichte erlebbar zu machen. Und Marianne Hollinger findet, «aesch bigott» treffe ganz den heutigen Zeitgeist. Dieser hatte sich für die Eröffnung schönstes Frühsommerwetter ausgesucht – blauer Himmel und strahlende Sonne inklusive.

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