Das Juwel im Wald erhält eine Auffrischung
Die Bürgergemeindeversammlung Aesch spricht 500000 Franken für die Sanierung und den Umbau der Bürgerhütte auf Klusböden.
Mitarbeiter des Forstbetriebs sind gerade an der Arbeit, als Bürgerratspräsident Matthias Preiswerk einen Augenschein vor Ort nimmt. Die Bürgerhütte auf Klusböden, dem beliebten Ort, an dem jährlich über 1000 Menschen den Aescher Banntag begehen, sieht auf den ersten Blick tadellos aus. In der Grundstruktur sei die Hütte auch noch in einem guten Zustand, betont Preiswerk. «Die Grundstruktur fassen wir auch nicht an. Aber seit dem Bau 1988 ist nichts passiert. Deshalb ist die Sanierung nötig.» Der Bürgerratspräsident fährt mit den Fingern über Holzbalken der Aussenfassade. Dasselbe macht er in der optisch gemütlichen Stube. Die Finger sind nach wenigen Zentimetern gräulich schwarz. «Einfach schmuddelig und nicht mehr sauber», konstatiert Matthias Preiswerk. Seine Ansprüche an die Sauberkeit seien hoch, gibt er zu.
Die Bürgergemeindeversammlung sprach am vergangenen Donnerstag einen Kredit über 500000 Franken für die Sanierung und den Umbau der Bürgerhütte. Der Vorschlag des Bürgerrats war unbestritten. Fragen und grundsätzliche Voten gab es keine. Die Aescher Bürgerinnen und Bürger schätzen ihre Bürgerhütte. Pro Jahr wird sie rund 100-mal vermietet. Hochzeiten, Geburtstage, Firmen- oder Vereinsfeiern – für Gruppen bis zu 40 Personen ist die Hütte ideal. Doch sie braucht eine Auffrischung. Neben der Sanierung und Reinigung der Holzbalken und der Fensterläden plant der Bürgerrat bauliche Anpassungen.
Massive Toiletten gegen Vandalismus
In einem Anbau im hinteren Bereich der Hütte sollen permanent öffentlich zugängliche Toiletten entstehen. «Die werden massiv sein», antwortet Preiswerk auf die Frage, wie die Toiletten vor Vandalismus geschützt werden. In die Bürgerhütte wurde schon mehrfach eingebrochen, woraufhin die Fensterläden verstärkt wurden. Preiswerk vergleicht die geplanten Toiletten mit Anlagen auf Autobahnraststätten.
Derzeit sind die Toiletten baulich in die Hütte integriert und nur mit einem Schlüssel zugänglich, wenn die Hütte vermietet ist. Nach der Trennwand folgt sogleich die Küche. Mit dem Anbau der neuen Toiletten werden die bisherigen Toiletten entfernt. Dadurch entsteht Platz für eine neue, grössere Küche. In der Stube mit dem Cheminée wird vor allem gereinigt. In der ganzen Hütte wird die Beleuchtung erneuert. Bei der Grillstelle draussen werden zusätzliche Staumöglichkeiten angebaut. Sonst bleibt der Aussenbereich unberührt.
Architekt bleibt in der Familie
Der Entwurf für den Umbau der Bürgerhütte stammt aus der Feder des Aescher Architekten Thomas Schmidlin. Damit schliesst sich ein Kreis: Es war 1988 sein Vater, der die Hütte entworfen hatte. Das Einverständnis des Kreisförsters für den Umbau ist eingeholt. Dieses ist nötig, wenn im Wald gebaut wird. Noch im Sommer geht das Baugesuch an die Einwohnergemeinde. Preiswerk hofft, dass noch im kommenden Herbst mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Arbeiten dauern rund drei Monate.
Unter zeitlichem Druck steht die Bürgergemeinde nicht. Es sei dem Bürgerrat aber ein Anliegen, die eigenen Liegenschaften in Schuss zu halten, betont Preiswerk. «Wir haben diese tollen Liegenschaften von unseren Vorgängern geschenkt bekommen. Wir wollen Sorge dazu tragen und sie für die nächsten Generationen in einem guten Zustand halten.» Dafür sei der Bürgerrat bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen. Preiswerk versichert: «Die Bürgerhütte ist für die Bürgergemeinde eine Herzensangelegenheit.»