Das Comité wird ein halbes Jahrhundert alt
«Syt 50 Joor – alles im Sagg», so lautet das Sujet der kommenden Aescher Fasnacht. Zudem zeigt eine Ausstellung im Heimatmuseum die Fasnachtsgeschichte der letzten 50 Jahre.
Das Aescher Fasnachtscomité feiert sein 50-jähriges Bestehen. Die hiesigen Fasnächtler honorieren das Jubiläum zum einen mit dem Sujet «Syt 50 Joor – alles im Sagg» und zum anderen mit der Sonderausstellung «Syt 50 Joor laufts rund» im Heimatmuseum. Die Jubiläumsblaggedde ist ein kreatives Erzeugnis von Katharina Schiliro, die bereits in Jahren zuvor ein Sujet für die Fasnacht gestaltet hat. Dabei war – entgegen nahe liegender Annahme – das Jubiläumssujet keineswegs vorgegeben, wie Obmaa Timo Geiser erklärt: «Wir haben keine thematischen Vorgaben gemacht, sondern wie immer die Einsendungen abgewartet. Wichtig ist uns der lokale Bezug des Sujets. Das Thema Jubiläum hat da sehr gut gepasst.» Aus 16 Einsendungen hat eine Jury sich für die Blaggedde von Katharina Schiliro entschieden. Diese zeige alles, was die Aescher Fasnacht ausmache, quasi in einem Sack, erklärte die Künstlerin anlässlich der «Blaggeddeusgoob» am vorletzten Wochenende.
Lokalgeschichte auf Zeedeln
Zwar gab es in Aesch schon vor der Gründung des Fasnachtscomités 1974 närrisches Treiben auf den Strassen, doch der damals aus Basel hinzugezogene Wilfried Benz sah das Potenzial, mit der Gründung eines Comités der Fasnacht zusätzlichen Schub zu verleihen, die Beizen zu beleben und das lokale Gewerbe einzubeziehen. Dabei hat sich Benz durchaus am Basler Vorbild orientiert, wie er in einem Interview mit Birsstadt TV offen zugibt. «Die erste Blaggedde war ein grosser Erfolg», erinnert er sich an dieser Stelle.
Wer gerne vertieft in die Geschichte der Aescher Fasnacht eintauchen möchte, dem sei ein Besuch der Ausstellung im Heimatmuseum empfohlen: «Wir zeigen alle Blaggedden, Fasnachtszeedel und Fotos», sagt Christian Helfenstein, Präsident der Museumsstiftung, während er fachkundig und mit einem gewissen Stolz durch die Ausstellung führt. Im Herbst hatten die Verantwortlichen des Museums einen Aufruf gemacht, nach Ausstellungsmaterial, das die Geschichte der Aescher Fasnacht illustriert, gesucht: «Wir schrieben auch spezifisch Fasnächtler und einzelne Cliquen an.» Auf diese Weise sind alle Blaggedden der letzten 50 Jahre – auch die allererste aus Plastik – zusammengekommen. Fasnachtszeedel zeugen von der Aescher Lokalgeschichte der vergangenen Jahrzehnte. «Einige Zeedel hatte ich selber, andere wurden uns zugesandt», sagt Helfenstein. «Die Verse sind wie eine Geschichtsschreibung und passen natürlich gut ins Museum.» Ein weiterer Blickfang der Ausstellung sind die Fasnachtsfiguren, welche die Bäckerei Kübler in ihre Dreikönigskuchen gebacken hatte. Ihr waren die weissen Königs-Figürchen zu langweilig, sie wollten etwas Spannenderes und vor allem Regionaleres. So kam Bäckermeister Charles Kübler auf die Idee, Fasnachtsfiguren herstellen und einbacken zu lassen. Er versuchte zu Beginn noch, mit anderen Bäckereien zusammenzuarbeiten, aber ohne Erfolg. 24 Jahre später sind die Figuren Sammelobjekte und ein voller Erfolg.
Die Ausstellung ist bis zum 11. März jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr zu bestaunen – am 4. Februar öffnet sie bereits um 10 Uhr, während der Fasnacht ist sie allerdings geschlossen. Die Fasnacht startet am 8. Februar mit dem Schmutzige Donnschtig. Der Umzug findet am darauffolgenden Sonntag statt.