CVP Aesch-Pfeffingen: Hundert Jahre im Dienste der Demokratie
In entspanntem, familiärem Ambiente feierte die CVP Aesch-Pfeffingen am Freitag im Beisein nationaler Parteiprominenz ihr 100-Jahr-Jubiläum.
Oliver Sterchi
Den hundertsten Geburtstag gebührend zu feiern: das hatte der Vorstand der CVP Aesch-Pfeffingen im Sinn, als er am letzten Freitag über hundert Leute zum Jubiläumsfest der Ortspartei in den Pfeffinger Schlosshof lud. «Es war ein grandioses Fest», resümiert Parteipräsidentin Heidi Häring. Unter den Gästen befanden sich auch prominente Partei-Exponenten aus dem lokalen und nationalen Politbetrieb: Neben Regierungsrat Toni Lauber, Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter und Béatrice Wertli, Parteisekretärin der CVP Schweiz, gaben sich auch der Fraktionspräsident der CVP im Landrat, Felix Keller, und Landrätin Sabrina Corvini-Mohn die Ehre. Kantonalpräsident Marc Scherrer musste sich wegen seiner Masterfeier entschuldigen lassen. Auch Bundesrätin Doris Leuthard habe man angefragt, verrät Häring, aber diese habe wegen ihrer vielseitigen Verpflichtungen schlichtweg keine Zeit gehabt.
Engagement in der Familienpolitik
Die CVP Aesch ging 1914, zwei Jahre nach der Gründung der nationalen Mutterpartei, aus dem Katholischen Volksverein hervor. Noch im selben Jahr wurde ein Mitglied der Ortspartei in den Landrat gewählt: Karl von Blarer, späterer Baselbieter Landratspräsident und Nationalrat. 1917 wurde im Landrat erstmals eine katholische Fraktion gegründet, die sich in der Familienpolitik engagierte und unter anderem für die Einführung von Kinderzulagen kämpfte. Seit ihrer Gründung stellte die CVP Aesch-Pfeffingen 13 Landräte und 6 Gemeindepräsidenten. Heute ist die Ortspartei durch Landrätin Sabrina Corvini-Mohn und Gemeinderat Markus Lenherr mit zwei Exponenten in der kommunalen und kantonalen Politik vertreten.
In den Jahren 1992 bis 2010 bildete die CVP Pfeffingen eine eigene Sektion innerhalb der Kantonalpartei, fusionierte dann aber wieder mit der Schwesterpartei aus dem Nachbardorf. Dass das Jubiläumsfest gerade in Pfeffingen stattfand, ist laut Häring kein Zufall. Damit habe man die wiederhergestellte Einheit der beiden Sektionen demonstrieren wollen, sagt die Präsidentin.
Konflikt ist Schnee von gestern
Die Feststimmung konnte auch vom internen Zwist, der die Ortspartei vor rund zwei Jahren erschüttert hatte, nicht getrübt werden. Damals war es zwischen dem jetzigen CVP-Gemeinderat Markus Lenherr und dem Vorstand zum Zerwürfnis gekommen. Dies, weil Lenherr gegen den Willen des Vorstands für den abtretenden Ivo Eberle in die Aescher Exekutive nachgerückt war. Lenherr war im Jahr davor bereits aus dem Gemeinderat ausgeschieden, da die CVP nach den kommunalen Wahlen einen ihrer zwei Sitze im Rat verloren hatte. Das Comeback Lenherrs blieb innerhalb der Partei nicht ohne Reaktion. So hatte alt Gemeindepräsident Cyrill Thummel nach 50 Jahren Mitgliedschaft seinen Austritt aus der CVP Aesch bekannt gegeben.
Von all dem will Heidi Häring heute nichts mehr wissen. Für sie ist der Konflikt Schnee von gestern. Sie will ihren Blick lieber nach vorne richten. Das erklärte Ziel der Partei ist es, bei den Gemeinderatswahlen 2016 den verlorenen zweiten Sitz zurückzuerobern.