Charmanter Mix aus Alpenromantik und Weihnachtsstimmung
Mit der Alpweihnacht begeisterte Regula Bänziger mit dem Neuen Chor Aesch und Kindern und Jugendlichen aus der Gemeinde die Besucher in der voll besetzten reformierten Kirche Aesch.
Isabelle Hitz
Eine Gruppe ist auf eine winterliche Alp gekommen, um Weihnachten zu feiern. Bevor aber die Kerzen am Tannenbaum entzündet werden können, verschwindet ein kleiner Hirtenbub in einem plötzlich aufziehenden Unwetter. Mit einem Lied kann der Sturm schliesslich besänftigt werden und die Weihnachtsgesellschaft findet das verloren gegangene Kind mithilfe eines singenden Kristalles wieder. Endlich kann man Weihnachten feiern, zusammen mit den aus dem Winterschlaf gerissenen Murmeltieren und dem neugierigen Steinbock.
Murmeltiere statt Engel
Anstelle der Heiligen Familie und einer Engelschar führen in der Alpweihnacht eine Handvoll Bergler und fröhliche Murmeltiere die Zuhörer durch das Weihnachtsspiel. Und so wird gleich zu Beginn der Aufführung klar: Die Alpweihnacht ist anders. Das zeigt sich nicht nur in der Handlung des Spiels, sondern auch in den vom Neuen Chor Aesch und den Kindern und Jugendlichen aus Aesch und Pfeffingen stimmgewaltig und ausdrucksstark dargebotenen Liedern, begleitet von Johannes Schild und Andreas J. Winkler (Flügel und Keyboard) sowie Jürg Schütz (Alphorn).
Regula Bänziger, Sopranistin und Leiterin des Neuen Chor Aesch, hat sich auch in diesem Jahr experimentierfreudig und innovativ gezeigt und ein Weihnachtsspiel geschaffen, das erfrischend anders daherkommt. Wie die Weihnachtsoper «Sternenherz» ist auch die Alpweihnacht speziell für die Aufführung vom letzten Wochenende erdacht worden. Sieben Lieder haben Regula Bänziger (Text) und ihr Partner, der Komponist und Dirigent Johannes Schild (Musik), für dieses Projekt geschaffen.
Zusammen mit traditionellen Schweizer Volksliedern wie «Luegid vo Bärg und Tal», Alphorn und Glockenklängen hat Regula Bänziger, daraus ein unkonventionelles Krippenspiel geschaffen, das mit seiner Darbietung auf hohem Niveau zu berühren verstand. Für einen besonderen Höhepunkt sorgte Regula Bänziger mit ihrer bezaubernden Stimme, die mühelos das Kirchenschiff erfüllte. «Ganz besonders war für mich, dass ich mich dieses Jahr der Schweizer Volksmusik zugewendet habe. Eigentlich bin ich sonst ganz klassisch, aber da ich Appenzellerin bin, stand das wohl auch einmal an», meint Bänziger. Der charmante Mix aus Alpenromantik und Weihnachtsstimmung wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und gebührend beklatscht.