Chance verpasst – gefestet wird dennoch

Der «Donnschtig-Jass» wird heute Abend in Therwil stattfinden. Aesch machte in der SRF-Sendung von letztem Donnerstag Zweiten.

Baselbieter Delegation: Die Therwiler und die Aescher Jasserinnen und Jasser mit SRF-Moderator 
Rainer Maria Salzgeber (hinten, 3.v.l.) und Schiedsrichterin Sonia Kälin (2. v. r.). Fotos: Fabia Maieroni

Baselbieter Delegation: Die Therwiler und die Aescher Jasserinnen und Jasser mit SRF-Moderator Rainer Maria Salzgeber (hinten, 3.v.l.) und Schiedsrichterin Sonia Kälin (2. v. r.). Fotos: Fabia Maieroni

Wahrzeichen: Das begehrte Zelt steht heute Abend in Therwil.

Wahrzeichen: Das begehrte Zelt steht heute Abend in Therwil.

Probe vor der Probe: Schiedsrichterin Sonia Kälin (1. v. r.) erklärt noch einmal die Regeln.

Probe vor der Probe: Schiedsrichterin Sonia Kälin (1. v. r.) erklärt noch einmal die Regeln.

Jubeln mit der Partnergemeinde: Unterstützung erhielten die Aescher Gemeinderäte Stephan Hohl (1. v. l.), Eveline Sprecher (3. v. l.), Christine Koch (3. v. r.) und Monika Fanti (2. v. r.) von Marianne Hess (2. v. l.), Gemeinderätin aus Unterschächen, und Martin Huser (1. v. r.), Landrats­präsident von Uri und ebenfalls aus Unterschächen.

Jubeln mit der Partnergemeinde: Unterstützung erhielten die Aescher Gemeinderäte Stephan Hohl (1. v. l.), Eveline Sprecher (3. v. l.), Christine Koch (3. v. r.) und Monika Fanti (2. v. r.) von Marianne Hess (2. v. l.), Gemeinderätin aus Unterschächen, und Martin Huser (1. v. r.), Landrats­präsident von Uri und ebenfalls aus Unterschächen.

Auf nach «Rusmu»!: (v. l.) Telefonjasser Fritz Oberli, Miranda Eiriz, Memory-Spieler und Ersatzjasser Dominik Bloch, Willy Glauser und Gian Hueber.

Auf nach «Rusmu»!: (v. l.) Telefonjasser Fritz Oberli, Miranda Eiriz, Memory-Spieler und Ersatzjasser Dominik Bloch, Willy Glauser und Gian Hueber.

Frohen Mutes stiegen Fritz Oberli, Willy Glauser, Miranda Eiriz, Gian Hueber und Dominik Bloch letzten Donnerstag in den Kleinbus. Mit dabei: die Konkurrenten aus Therwil. Da folgten Sprüche, es wurde gestichelt, die Stimmung war gut, die Hoffnungen gross. Das Ziel der Reise: die Gemeinde Ruswil im Kanton Luzern, Austragungsort der beliebten SRF-Sendung «Donnschtig-Jass». Seit 40 Jahren flimmert der Dauerbrenner über die Fernseher der Schweizerinnen und Schweizer und ist noch immer ein Erfolg.

Das zeigte sich auch im luzernischen «Rusmu». Bereits am frühen Nachmittag war der Marktplatz voll Jassbegeisterter, der Platz bebte, die Vorfreude war förmlich greifbar. An den noch leeren Tischen der Gemeinden, an denen später die zahlreichen Fans aus Aesch und Therwil Platz nehmen durften, begannen die Jasser mit Aufwärmrunden. Neugierig schauten die Therwiler den Aeschern über die Schultern. «Du, die spielen gut! Da müssen wir jetzt noch üben», sagte ein Therwiler zu seinem Jasskollegen. Doch die Sorge erwies sich als unbegründet: Die «Därwiler» sollten an diesem Abend ganz klar die Oberhand behalten.

Bereits in der Hauptprobe – die Sendung wurde zwischen 16 und 18 Uhr einmal komplett durchgespielt – verlor die Aescher Delegation gegen die Therwiler. Die Hoffnung gab erstere aber noch nicht auf. «Ich hoffe auf gute Karten und dass wir später in der Live-Sendung gewinnen», sagte die 27-jährige Miranda Eiriz nach der Probe. Zum Start der Live-Sendung um 20 Uhr war der Platz zum Bersten voll. Rund 5000 Menschen verfolgten den «Donnschtig-Jass» in Ruswil mit. Selbst Moderator Rainer Maria Salzgeber war ob dieser Anzahl Jassfans überrascht.

39 zu 111 – ein glasklares Resultat

Dann galt es ernst. In fünf Jassrunden Differenzler galt es, am wenigsten Differenzpunkte zu sammeln, um zu gewinnen und das grosse Fest in die eigene Gemeinde zu holen.

Die Therwiler Jasser behielten von Anfang an die Oberhand – während Aesch die Punkte in grosser Zahl sammelte, baute Therwil seinen Vorsprung immer mehr aus. Da konnte auch Memory-Spieler Dominik Bloch nichts mehr ausrichten. Er konnte sich zwar eine Karte mehr merken als sein Gegner aus Therwil, für das Endresultat war das jedoch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Nach eineinhalb Stunden Sendung entschied Therwil das Duell mit nur 39 Differenzpunkten klar für sich. Aesch musste sich mit 111 Differenzpunkten geschlagen geben. Doch die Aescher Fans, bekannt für ihre Feierlaune, zeigten sich als faire Verlierer und «festeten» auch mit den Therwilern mit.

Gemeinsame Planung steht

Die Aescher Jasser nahmen die Niederlage sportlich. Auf der Heimreise im doppelstöckigen Fanbus liessen sie die Runden noch einmal Revue passieren. «Ich bin nicht gross enttäuscht», sagte Fritz Oberli. «Wir hätten einfach besser jassen müssen.» Etwas anders sah die Situation bei Willy Glauser aus, der Pech mit seinen Karten hatte. Bei ihm ergab sich in einer Jassrunde eine Differenz von 40 Punkten. «Als ich die Differenz sah, wurde mir sofort schlecht. Das hatte ich noch nie!», sagte Glauser genervt. Auch der 14-jährige Gian Hueber zeigte sich nach der Sendung etwas enttäuscht, Spass gemacht habe das Duell aber dennoch.

«Es war ein geiler Abend!», konstatierte auch Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher nach der Sendung trotz Niederlage gut gelaunt. «Wir gönnen es den ‹Därwilern› und werden auch dort Stimmung machen.» Gemeindeverwalter Roman Cueni war die Enttäuschung etwas deutlicher anzusehen.

«Sicherlich hätten wir dieses grossartige Fest gerne nach Aesch geholt», gab er zu. «Aber Therwil hat so gut gejasst, die Sache war klar. Und wir unterstützen die Therwiler natürlich bei der Organisa­tion.» Die beiden Gemeinden hatten die Austragung des «Donnschtig-Jass» von Anfang an gemeinsam geplant. Das sei bei diesem Format zwar üblich, Aesch und Therwil hätten die Zusammenarbeit aber aussergewöhnlich stark gefördert, erklärte Gemeindeverwalter Cueni. Im OK sind Aescher und Therwiler gleichermassen vertreten, 157 Helfende aus beiden Gemeinden stehen bereit.

Die nationale Jassparty steigt heute Abend rund um die Kirche St. Stephan und im alten Dorfkern von Therwil. Ab 20 Uhr jassen die beiden St. Galler Gemeinden Gaiserwald und Gossau um das Gastgeberrecht der nächsten Livesendung.

«Donnschtig-Jass», SRF 1, 20.05 Uhr

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