Cannes-Flair in Aesch

Mit dem am Filmfestival Cannes uraufgeführten Film «Chris the Swiss» geht nächsten Sonntag das Gartenbad-Jubiläumsprogramm zu Ende.

Für einmal nicht in der Stadt, sondern im Schwimmbad: Das Gässli Film Festival ist am Sonntag in der Badi Aesch zu Gast.
Für einmal nicht in der Stadt, sondern im Schwimmbad: Das Gässli Film Festival ist am Sonntag in der Badi Aesch zu Gast.

Es ist nicht irgendein Film, der im Rahmen des Gässli Film Festival – Regio Special im Aescher Gartenbad zum Abschluss des Jubiläumsprogramms gezeigt wird. Mit «Chris the Swiss» darf man sich auf einen herausragenden Schweizer Film freuen, der auch international schon für Schlagzeilen sorgte. Die 39-jährige Schweizer Regisseurin Anja Kofmel geht darin der Geschichte ihres Cousins Chris nach, der als Schweizer Journalist mitten in den Jugoslawienkrieg nach Kroatien reist, um von dort als Kriegsjournalist zu berichten. Drei Jahre später wird Chris in der Uniform einer internationalen Söldnergruppe tot aufgefunden. Was war geschehen? In ihrem Film nimmt uns Regisseurin Kofmel mit auf die Spurensuche nach Kroatien, wo sie nach Erklärungen für den mysteriösen Tod ihres Cousins sucht. «‹Chris the Swiss› ist ein unglaublich persönlicher Film», schwärmt David Müller, Multimediadesigner beim Gässli Film Festival, «dessen Intensität durch seine Mischung zwischen Dokumentation und Animation noch verstärkt wird.» In der Tat setzt Kofmel bei der Verarbeitung ihrer Spurensuche in Kroatien auf eine Mischung zwischen Dokumentar- und Animationsfilm. Dabei dienen die Animationen dazu, spekulative Momente zu bebildern. Dass dieser Mix funktioniert, beweisen die zahlreichen Preise, die Chris the Swiss gewinnen konnte. So wurde der Film beispielsweise bei den Schweizer Filmpreisen 2019 für den besten Schnitt, die beste Musik und als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Diskussionsrunde «Women in Film»

Der Film an sich ist aber nicht der einzige Grund, wieso es sich lohnt, nächsten Sonntagabend ins Aescher Schwimmbad zu pilgern. Zusätzlich findet nämlich nach Ende des Films eine live aus dem kult.kino atelier übertragende Gesprächsrunde zum Thema «Women in Film» statt. Zusammen mit Schauspielerin Sarah Spale und Produzent Cyril Gerber diskutiert Regisseurin Kofmel über Schwierigkeiten und Herausforderungen, die Frauen im Filmbusiness antreffen. «Ursprünglich hatten wir die Idee, einen Film im Zusammenhang mit dem 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts zu zeigen», erklärt Müller vom Gässli Film Festival. Da aber Schweizer Filme zu diesem Thema dieses Jahr bereits sehr oft gezeigt wurden, habe man sich dazu entschlossen, das Thema via Diskussionsrunde mit Erfolgsregisseurin Kofmel aufzunehmen.

Grundstein für Tradition gelegt?

Bei aller Vorfreude auf das Regio Special des Gässli Film Festivals schwingt aber auch eine Portion Wehmut mit, stellt es doch den Abschluss eines grossartigen Gartenbad-Jubiläumsprogramms dar. «Das Ganze war eine ausserordentlich tolle Angelegenheit», bilanziert die Aescher Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher. Ausser dem Wetter gäbe es nichts, was hätte besser laufen können. Auch vom Programm her zeigt sich Sprecher begeistert. Gerade der Mix zwischen den vielen verschiedenen Darbietungen habe sich bewährt. «Ich dachte bei jedem einzelnen Act, den ich besuchte, dass das mein persönliches Highlight werden würde», lacht die Gemeindepräsidentin. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die sie erhalten habe, lassen den Schluss zu, dass es wohl den meisten Gästen ähnlich ergangen ist. Darf man sich also auf eine Version 2.0 des Jubiläumsprogramms in fünf Jahren zum 55-Jahr-Jubiläum des Gartenbads freuen? Sprecher stutzt nur kurz, bevor sie augenzwinkernd meint: «Wieso denn fünf Jahre warten?»

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