Bombe, Selfies, Jodtabletten

Vielfältig waren die Sujets des diesjährigen Fasnachtsumzugs. Vom neuen Bankenplatz bis zur geplatzten Fusionsblase wurde manches durch den Kakao gezogen. Die Stimmung war hervorragend.

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Thomas Brunnschweiler

Zwar war es am Sonntag kühler als am Tag davor, aber das tat der Fasnachtsfreude in Aesch bigott keinen Abbruch. 48 Formationen waren unterwegs und erfreuten die erwartungsvoll am Strassenrand stehende Menge. Die Löhrenagger-Hagger führten das mit Sicherheitsbändern umwickelte Gemeindehaus mit. Darauf stand geschrieben: «Ä Veruggte, es isch nit zum Lache / tuet in Aesch e Bombedrohig mache, / dä anonymi Aruef het scho glängt / und dr Gemeindrot uns em Tiefschlof gsprängt.»

Ein Wagen ohne Nummer zeigte einen Kühlturm eines AKWs und machte sich über die Verteilung der Jod-Tabletten lustig: «Dr Bundesrot wär hüte froh, / dr HD-Läppli wär no do, / mit dem Elite-Soldat, däm tolle, / hätsch das Jod-Tablette-Drama gli unter Kontrolle.» Die Beschränkte haben offenbar Angst vor zu vielen Selfies in Beamtenbüros und dichteten darum: «Dr Bundesrot het e neui Entscheidig troffe, Social Media isch ab 2014 bi ihne jetz au verbote.» Beim Gsindel, einem Waggiswagen, durfte das Bild des nackten Geri «Selfie» Müller nicht fehlen.

Der Zedel der Chlusbachwaggis entpuppte sich beim Lesen als wahre Fundgrube an Pointen: «S losst im Jänner so ne Wurzle / dr Euro obe abe burzle. / Lütt, wo me in Aesch tuet kenne,/ dien schnell zu de Schwobe renne.» Und weiter unten heisst es: «Wenn jetz d Aescher, au diä Lingge, / in Aescher Beize Bierli dringge / und statt zu de Schwobe laufe / in Aescher Läde d Sache chaufe; / jä, denn cha me wirgligg hoffe / s blibt dr Hooselaade offe!» Auch die Holzjätter-Rueche sind nicht allzu gut auf die Deutschen zu sprechen: «Kanton Baden-Württemberg: No meh Schwobe mit Schwizerpass!»

Fusion und Bankenplatz
Natürlich war auch die Kantonsfusion ein Thema. D’ Waldgeister reimten im Hinblick auf die hohen Kosten der Stadt kurz und bündig: «Yych bi Baasel, s schwarze Loch, merggsch es nit? – I hoff zwaar doch!» D’ Lawändelpflügger spielten wieder ein lokales Sujet aus, nämlich den neuen Bankenplatz: «Dr Bankeplatz dä isch dr Hit, / wend ine fahrsch, griegsch e Higg! / Bim Usefahre griegsch e Dälle, / und wend no witerfahrsch, chunt ein cho bälle!»

Viele verkleidete, schräge Figuren standen am Strassenrand. Die Stände mit heissen Würsten und Getränken fanden regen Zulauf. Das Fasnachtscomité, das sich beim Restaurant Mühle befand, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf des Umzugs. Die Gschrubte konnten ihr 20. Jubiläum, die Lady Fäger und grupfte Hiener ihr 25. Jubiläum feiern.

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