Birspark-Landschaft: Aesch unternimmt konkrete Schritte

Siedlungsbau und Landschaftsplanung sollten im Gleichgewicht sein. Aesch will deshalb mit dem «Aktionsplan Birspark Landschaft» vorwärtsmachen.

Weniger Beton, mehr Natur: Die Versickerungsanlage Kuhweid soll mit Wasserpflanzen oder Amphibien aufgewertet werden.  Foto: AZ Medien
Weniger Beton, mehr Natur: Die Versickerungsanlage Kuhweid soll mit Wasserpflanzen oder Amphibien aufgewertet werden. Foto: AZ Medien

Caspar Reimer

Am vergangenen Montag hat die Gemeinde Aesch die interessierte Bevölkerung in den SchlossChäller eingeladen, um über den «Aktionsplan Birspark Landschaft», der zusammen mit fünf weiteren Birs-Anrainer-Gemeinden entstanden ist, zu informieren. «Im Rahmen der Siedlungsverdichtung entstehet in Aesch in naher Zukunft neuer Wohnraum. Der Aktionsplan will dazu ein Gegengewicht setzen», erklärt Gemeinderätin Eveline Sprecher.

Gerade angesichts neuer Arbeits- oder Wohnquartiere sei eine Mitgestaltung der Landschaft wichtig: «Einerseits sollen in der Natur für die wachsende Bevölkerung zusätzliche Erholungsräume geschaffen werden, andererseits soll die Natur selber geschützt werden.» In der Tat stehen in Aesch verschiedene Quartierpläne wie Spitzenrain oder das Stöcklin-Areal zur Diskussion. Und in aller Munde ist natürlich das längerfristig geplante Quartier «Aesch Nord». «Wir stehen somit unter einem gewissen Druck, hier etwas zu unternehmen», so Sprecher.

Leuchtturmprojekt Versickerungsanlage

Der Aktionsplan beinhaltet einerseits einfache Massnahmen, die von der Gemeinde sofort und ohne politische Hürde erledigt werden können: «Dazu gehören etwa die Ausgestaltung eines Uferabschnittes, die Optimierung von bestehenden Naherholungsräumen oder die Sensibilisierung der Bevölkerung zum Thema Naturschutz», sagt Guido Masé der Firma Oekoskop, die den Birspark-Gemeinden beratend zur Seite steht. Aber auch grosse Projekte stehen an.

 So hat jede beteiligte Gemeinde ein Leuchtturmprojekt, also ein Projekt mit Vorbildcharakter, erarbeitet: In Aesch ist eine Aufwertung der «Versickerungsanlage Kuhweid» vorgesehen, von der sowohl Anwohner wie auch die Natur profitieren sollen. «Die Versickerungsflächen können mit Wasserpflanzen oder Amphibien aufgewertet werden. Und für Spaziergänger liessen sich Informationstafeln anbringen, die einen Besuch der Anlage lohnenswert machen», so Masé.

Auch der Quartierplan zum Stöcklin-Areal, der an der nächsten Gemeindeversammlung der Bevölkerung vorgelegt wird, zieht den Aktionsplan mit ein: «Der Plan muss aber zuerst von der Gemeindeversammlung genehmigt werden», sagt Sprecher. Weiter soll die Landschaft in der Nähe des Bahnhofs aufgewertet werden. Über entstehende Kosten möchte Sprecher noch nichts sagen: «Gewisse Projekte müssen erst politische Hürden überwinden, bevor man überhaupt in die Detailplanung gehen kann.»

Bereits 2012 ausgezeichnet

Die Zusammenarbeit der Birspark-Gemeinden ist nicht neu. Sie ist nach der vor einigen Jahren neu geschaffenen Kooperation Birsstadt entstanden und wurde bereits im Jahr 2012 von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als «Landschaft des Jahres» ausgezeichnet. «Diese Auszeichnung war für uns ein Ansporn, diesen Weg weiterzugehen», so Sprecher. Auch der aktuelle Aktionsplan habe Vorbildcharakter und sei an der Internationalen Bauausstellung 2020 (IBA) angemeldet: «Bis dahin müssen wir etwas vorweisen können», sagt die Gemeinderätin.

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