Aug in Aug mit Lamas

Im Kindertageslager auf dem Lamahof von Daniela Tschaggelar auf der oberen Klus in Aesch lernen Kinder ganz viel. Und sogar den Stall auszumisten macht ihnen Spass.

Handfütterung: Von einem fleissigen Kind nimmt auch ein Lama gerne einen Schübel Heu.  Foto: Jay Altenbach
Handfütterung: Von einem fleissigen Kind nimmt auch ein Lama gerne einen Schübel Heu. Foto: Jay Altenbach

Jay Altenbach

Es ist Montagmorgen und zwölf Kinder marschieren wie Entenkinder in grossen Schritten Daniela Tschaggelar hinterher. Sie ist auf der oberen Klus die Frau für alles und Organisatorin der Lama-Lager. Soeben hat sie mit den Kindern die Hühner besucht. Seit Sonntag hat Daniela drei spezielle Hühner mehr, die gar grüne Eier legen, wie mir Danielas Vater erzählt. Für das Kindertageslager sind die Eltern extra angereist. Während die Mutter in der Küche die Mahlzeiten für die ganze Schar kocht, schaut der Vater zu Teich und Garten auf dem grossen Hof. Danielas 14-jährige Tochter Leonie und ihr Patenkind Raphaela arbeiten auch mit. Einige Tageskinder sind schon mehrere Male dabei, Lidia sogar zum vierten Mal. Ihr mache das einfach Spass, mit allen diesen Tieren eine Ferienwoche zu verbringen.

Nach dem Znüni teilt sich die Gruppe zum Misten auf. Eine Gruppe übernimmt die Ponys und Esel, die anderen die Lamas. Beim Weidezaun zeigt Daniela, wie sich herausfinden lässt, ob er unter Strom steht. Sie streicht mit einem glatten Stück Gras über den Zaun und lässt die Kinder das Gleiche tun. «Spürt ihr das Herzklopfen im Finger?», fragt sie und alle nicken. «Dann steht der Zaun unter Strom».

Ja, sie spucken in der Not

Mit einem Sack voll von Heu und einer Schubkarre machen wir uns auf den Weg zu den Lamas. Die Stuten stehen in einem Unterstand und haben schon auf Futter gewartet. Die beiden Buben Tri und Laurenz stellen den Sack vor den Unterstand und beginnen den Boden zu wischen. Im gemächlichen Tempo gehen die Lamas zur Seite. Die älteste Dame in der Herde, Torcaza nimmt sich ihr Futter direkt aus dem Sack. Die anderen Tiere warten. Wer die Tiere genauer studiert, sieht, welche Stute sich durchsetzen kann und welchen Rang sie in der Herde einnimmt. «Und wenn ein Tier die Ohren nach hinten legt und den Hals reckt, dann ist Vorsicht geboten», weiss Sunna, eine weitere Helferin und Freundin von Daniela. Wer die Drohgebärden nicht erst nimmt, kann angespuckt werden.

Nachdem das Heu in eine Futterkrippe geschüttet wurde, zeigen sich die friedlichen Stuten von ihrer anderen Seite und schubsen sich gegenseitig. «Futterneid», meint Daniela. Amadeo bringt die volle Schubkarre zum Misthaufen. Später einmal will er Landwirt werden. Die Arbeit auf dem Hof findet er toll und Misten macht Spass.

Neben dem Misten arbeiten die Kinder mit den Lamas und erfahren ganz viel über die Tiere und das Leben auf dem Bauernhof. Im Lager wird auch gebastelt, damit jedes Kind am Schluss der Woche etwas mit nach Hause nehmen kann. Dieses Jahr füllen die Kinder ein Kissen mit Lamawolle, welche sie selbst gewaschen und gekardet haben und am Freitag findet ein kleines Abschlussfest statt. Für die Ferienwochen drei und sechs hat es noch ein paar freie Plätze.
Weitere Infos über die Arbeit mit Lamas unter <link http: www.kluser-lamas.ch external-link-new-window>www.kluser-lamas.ch.

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