«Auf jeden Fall sind wir gut in der Eidgenossenschaft verwurzelt»
Seit 200 Jahren gehört die Gemeinde Aesch zur Eidgenossenschaft. Dieses Jubiläum wird nächste Woche auf dem Schlossplatz mit einem Licht- und Tonspektakel gefeiert.
Tobias Gfeller
Die Vorfreude ist bei Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger (FDP) und Bürgerratspräsident Matthias Preiswerk förmlich spürbar. «Das Fest fing einmal klein an. Als die Idee für eine Licht- und Tonshow aufkam, nahm das Fest eine neue Dynamik an und wurde immer spektakulärer», schwärmt Preiswerk. Unter der Regie des Pfeffinger Licht- und Tonkünstlers Benny Fasnacht von der Fasnacht & Partner AG verwandelt sich das Aescher Schloss am 11. September in eine Leinwand, auf der die Aescher Geschichte seit dem Schlossbau 1606 bis heute projiziert wird. «Das Schloss wird quasi zum Leben erweckt», verrät Hollinger. Die Einwohner- und die Bürgergemeinde organisierten gemeinsam die Feierlichkeiten.
Von Napoleon besetzt
Ursprünglich gehörte das Birseck zum Fürstbistum Basel und wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom napoleonischen Frankreich besetzt. Nach dem Untergang von Napoleon wurden 1815 am Wiener Kongress die europäischen Grenzen neu gezogen. Das Birseck – und damit auch Aesch – wurde fortan Basel zugeschlagen und gehörte somit zur Eidgenossenschaft. Mit einem Fest um das Schloss mit dem Höhepunkt des historischen Licht- und Tonspektakels wird das Jubiläum begangen.
«Es soll auch Anlass sein, auf die Geschichte von Aesch zurückzublicken», betont Matthias Preiswerk. Dies würde heute zu selten passieren. «Wer weiss denn wirklich noch, wie sich Aesch entwickelte und wie Aesch zu dem wurde, was es heute ist?» Aesch könne stolz sein auf seine Geschichte. «Gerade in einer Zeit, in der sich alles so rasant verändert, ist es wichtig, dass man mal innehält und zurückblickt.» Und dies sei auch der Grund, weshalb Aesch das 200-Jahr-Jubiläum derart gross feiert, während andere Gemeinden das Jubiläum ganz auslassen oder nur im kleineren Rahmen gedenken.
Grundstein zu Freiheit und Stabilität
Dass das Birseck quasi am grünen Tisch der Eidgenossenschaft zugeteilt wurde, sei für Aesch und die Region ein bedeutender Schritt gewesen, ist Hollinger überzeugt. «Damit wurde der Grundstein zu Freiheit und Stabilität gelegt. Wir wären sonst heute wohl Teil Frankreichs und somit aktiv in den Krieg von 1870 und in die zwei Weltkriege hineingezogen worden. Vieles ist uns erspart geblieben.»
Dass man das Jubiläum so gross begehe, habe aber auch damit zu tun, dass die Aescher gerne Feste feiern und zusammenkommen, findet Matthias Preiswerk. Ob man spürt, dass Aesch eher ein jüngeres Kind der Eidgenossenschaft ist? «Wer weiss, vielleicht kommt daher die sprichwörtliche Offenheit der Aescher Bevölkerung? Auf jeden Fall sind wir gut in der Eidgenossenschaft verwurzelt und dankbar, dazuzugehören. Aesch hat sich in den letzten 200 Jahren entwickelt, ist eine kleine Stadt geworden und trotzdem ein grosses und lebendiges Dorf geblieben», erklärt Hollinger. Sowohl die Einwohner- wie auch die Bürgergemeinde pflegen enge Kontakte in den Jura wie auch in die Innerschweiz. Aesch feiert das historische Jubiläum mit der modernsten Technik. Für Marianne Hollinger überhaupt kein Widerspruch, im Gegenteil. «Das soll dieses Jubiläum zum Fest der Generationen machen.»
Tickets gewinnen!
Im Rahmen des Ton- und Lichtspektakels «Das Blarer Schloss erzählt seine Geschichte» verlost das «Wochenblatt» 3×2 garantierte Sitzplätze für den festlichen Auftakt vom Freitag, 11. September, 19 bis 21 Uhr.
Inbegriffen sind ein Imbiss, Dessert, Mineral und Kaffee sowie ein Sitzplatz unter dem gedeckten Zelt. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Festakt Aesch» an die Adresse wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Einsendeschluss ist der Freitag, 11. September, 14 Uhr. Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Wer sich nicht auf sein Glück verlassen will, erwirbt sich die Bons im Vorverkauf (20 Franken).
Das Ton- und Lichtspektakel wird des Weiteren am Samstag, 12. September, und am Sonntag, 13. September, jeweils zwischen 21 und 22 Uhr aufgeführt. Auch hierzu ist der Eintritt jeweils frei.