Auch Fasnächtler drehen an der Uhr

Keine Überraschung: Der Wirbel um den auf 8 Uhr 20 verlegten Schulbeginn an der Sekundarschule ist das Aescher Fasnachtsujet 2017. Die Idee zur Blaggedde lieferte Stefan Hunkeler aus Itingen.

Viermal Blaggedde: Ideengeber und Gestalter Stefan Hunkeler (l.) und Comité-Obmann Matthias Cueni.  Foto: Bea Asper
Viermal Blaggedde: Ideengeber und Gestalter Stefan Hunkeler (l.) und Comité-Obmann Matthias Cueni. Foto: Bea Asper

«Ächli spöter» ist das Motto der diesjährigen Aescher Fasnacht. Der Waggis dreht an der Uhr und spielt damit auf die hitzige Kontroverse um den nach hinten verlegten Schulbeginn an der Sekundarschule Aesch an. Die Jury hat aus neun Eingaben den Vorschlag von Stefan Hunkeler zum Sieger erkoren. Hunkeler ist von den Meinungsverschiedenheiten zwischen der Schulleitung und einigen Eltern nicht betroffen. Er wohnt in Itingen, ist aber langjähriger Fasnächtler und Blaggedden-Künstler aus Leidenschaft. Er hatte sofort das Gefühl, für Aesch den richtigen Einfall zu haben. Sein Gefühl hat ihn nicht getäuscht. Auch für die Fasnacht in Frenkendorf und Oberdorf lag er dieses Jahr mit seinen Vorschlägen richtig und gewann die dortigen Blaggedden-Ausschreibungen. In Frenkendorf beschäftigen die Regenfälle vom Frühjahr die Fasnächtler, das Sujet bilden Waggis und Feuerwehr, die mit Regenschirm die Menschen vor dem Hochwasser schützen wollen. In Oberdorf ist es das Smartphone und wie es unseren Alltag verändert: «App ad Fasnacht.» Apropos App: In Aesch kann das ganze Fasnachtsprogramm in digitaler Form abgerufen werden – entweder auf der Komitee-Homepage unter www.fasnacht-aesch.ch oder als App mit dem Namen «FasnachtsApp 2017», so Obmann Matthias Cueni am Samstag auf dem Gemeindehausplatz.


Schwingfest wird schon noch Thema

Insgesamt zählt Stefan Hunkeler in Baselbieter Gemeinden bereits 27 Plaketten, die nach seinen Ideen entstanden; die ganze Sammlung des Motiv-Erfinders umfasst Tausende von Blaggedden. In Aesch hat er nicht zum ersten Mal den Wettbewerb gewonnen, sondern knüpft an seine Erfolge von 2004 und 2014 an. Die in Aesch heiss geführte Debatte, ob das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest Fluch oder Segen sei, hätte sich natürlich auch auf eine Blaggedde bringen lassen, das Thema flammte aber erst nach Eingabeschluss so richtig auf. Marianne Hollinger zeigte sich gegenüber dem «Wochenblatt» überzeugt, dass das Schwingfest bestimmt genügend Raum an der Aescher Fasnacht bekommen wird. Die Aescher Gemeindepräsidentin liess sich die feierliche Bekanntgabe des diesjährigen Fasnachtsujets nicht entgehen – und gesellte sich zur frohen Menschenmenge im Festzelt. Nach den Erneuerungen in den letzten Jahren setzt man in diesem Jahr auf das Programm wie 2016, teilte das Fasnachtscomité mit und lud zu einer ersten unvergesslichen, vorfasnächtlichen Party ein mit Guggenkonzert und Stimmungsmachern in Lederhosen. Und natürlich ist es Ehrensache, sich die Fasnachtsplakette anzustecken. Erhältlich ist das Markenzeichen der Aescher Narren ab sofort in der Geschenkboutique Trouvaille, Hauptstrasse 101 in Aesch oder im Internet über das Bestellformular beim Fasnachtscomité Aesch. Die Preise sind für Gold 36 Franken, Silber 12 Franken und Kupfer 8 Franken pro Stück.


Fasnachtsprogramm

Am 18. Februar findet ab 16 Uhr auf dem Kiesplatz beim Robi zum zweiten Mal das offizielle Wagefescht statt. Am Schmutzige Donnschtig, 23. Februar, gehört Aesch den Kindern, deren Umzug startet um 14 Uhr beim Neumattschulhaus. Die Grossen treffen sich am Sonntag, 26. Februar, um 14 Uhr zum Fasnachtsumzug durchs Dorf. Am Montag ist Beizenfasnacht, Faggelumzug und Obesträich ab 19 Uhr, die Schluuchete tags darauf ebenfalls ab 19 Uhr. Mit dem Fasnachtsfeuer am 5. März, Treffpunkt 19 Uhr auf dem Mühleplatz, endet die Fasnacht 2017.

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