Anstrengungen für Aescher Gewässer tragen Früchte

Gemeinderat Paul Svoboda (SP) führte am Samstag Interessierte durch den Aescher Wald und erläuterte die Massnahmen zum Schutz der Weiher und Amphibien.

Praktischer Naturschutz: Gemeinderat Paul Svoboda beim vorderen Klusweiher. Er zeigt den Besuchern den Laich der Amphibien. Foto: Tobias Gfeller
Praktischer Naturschutz: Gemeinderat Paul Svoboda beim vorderen Klusweiher. Er zeigt den Besuchern den Laich der Amphibien. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Der Blick auf den ersten Weiher am Fusse der Klus liess die Passanten Anfang Jahr erschrecken. Am vorderen Weiher zu Beginn der Klus war ein einschneidender Kahlschlag vorgenommen worden. Der Schlamm wurde aus dem Weiher geholt, die Pflanzen ringsum und im Weiher selbst geschnitten und herausgerissen. Der für die Umwelt zuständige SP-Gemeinderat Paul Svoboda lud am vergangenen Samstag zu einem Weiherrundgang und erläuterte die verschiedenen Massnahmen im Rahmen des vor fünf Jahren lancierten Natur- und Umweltschutzkonzepts.
Ohne Massnahmen keine Weiher
15 Interessierte nahmen die Einladung an und radelten und spazierten von Gewässer zu Gewässer. Gleich zu Beginn führte der Rundgang zu eben diesen Klusweihern. Die Verlandung sorgte dort dafür, dass nur noch tiefe Stellen im Weiher richtig mit Wasser gefüllt waren. «Flachere Stellen waren zugewachsen und voller Schlamm. Doch genau diese sind wichtig für das Laichen der Amphibien», erklärte Svoboda. Wenn gar keine Massnahmen ergriffen worden wären, hätte Aesch in ein paar Jahren gar keine Weiher mehr, betonte Svoboda und stellte klar: «Umweltschutz heisst nicht nichts machen!»

Der Schlamm wurde neben dem Weiher abgelegt. Die Frösche konnten so zum Laichen aus dem Schlamm hinaus zum Weiher hüpfen. Neben den Grasfröschen haben auch die Erdkröten im frisch gepflegten Weiher ihren Laich in Schnurform abgelegt. Für Paul Svoboda ist dies ein Zeichen, dass sich die Massnahmen gelohnt haben. «In ein bis zwei Jahren ist der Weiher wieder zugewachsen. In rund vier Jahren müssen die Massnahmen wiederholt werden.» Anfang 2016 werden die gleichen Schritte im hinteren Weiher vorgenommen, der heute eindrücklich zeigt, wie ein zugewachsener und verschlammter Weiher aussieht und so seine ökologische Funktion nicht mehr optimal wahrnehmen kann.

Weiher füllen sich mit Wasser
Wie die beiden Klusweiher sind die meisten Gewässer in Aesch frei zugänglich und nicht mit einem Zaun umgeben. Dies gehöre zur Strategie und beruht auf Vertrauen, betont Svoboda. «Die Gewässer sollen öffentlich sein. Nur bei ganz heiklen Tierarten schützen wir die Weiher mit einem Zaun.» Der Gemeinderat führte die Besucher zu den nächsten Weihern im Aescher Wald. Diese entstanden aus dem Zusammenwirken von Mensch und Natur. Der Forst baggerte im Auftrag der Einwohnergemeinde Löcher aus und liess diese durch das Quell- und Hangwasser in einem natürlichen Prozess volllaufen. Schon bald siedelten sich wieder zahlreiche Amphibienarten an, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund eines schädlichen Pilzes verschwanden.

Interesse aus Pfeffingen
Das Natur- und Umweltschutzkonzept von Paul Svoboda hat sich bewährt. Die dabei beteiligten Institutionen wie die Bürgergemeinde als Waldbesitzer und mehrere Landwirte wurden aktiv mit einbezogen und falls nötig mit Leistungsaufträgen finanziell entschädigt. In diesem Jahr erfolgt die erste Analyse des Konzepts und somit auch das weitere Vorgehen.
Lob bekommt Gemeinderat Svoboda, sein Team auf der Verwaltung, der Werkhof und das Forstteam von Gerhard von Ah, Vizepräsident des Natur- und Vogelschutzvereins Aesch-Pfeffingen. «Wir begrüssen diese getroffenen Massnahmen sehr. Das läuft nicht in jeder Gemeinde so vorbildlich und ist keineswegs selbstverständlich.»

Die Massnahmen hätten neben den angesiedelten Amphibienarten auch in Form von mehr gefundenen Spechtrevieren bereits Wirkung gezeigt. Interesse am Konzept signalisierte auf dem Rundgang auch Pfeffingens Gemeinderat Ralf Klossner (parteilos), der kürzlich eine Energie- und Umweltschutzkommission einsetzte und klarstellt: «Umweltschutz hört nicht bei den Gemeindegrenzen auf.»

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