Anita Schönenberger: Aus vielen Einzelstimmen einen Chor geformt
Anita Schönenberger dirigiert den Männerchor Aesch. Am 9. November ist der Chor unter ihrer Leitung zu hören.
Patricia Weisskopf
Dienstagabend in der Aula des Schützenmattschulhauses in Aesch: Zwanzig Männer singen konzentriert das Lied «Ein Freund, ein guter Freund». Abrupt brechen sie ab – die junge Frau vor ihnen ist nicht zufrieden, unterbricht und erteilt klare Anweisungen, wie sie sich den Einstieg ins Lied vorstellt. Die Sänger holen Luft und stimmen wieder an, diesmal zur Zufriedenheit der Dirigentin.
Anita Schönenberger und der Männerchor Aesch proben intensiv für das Konzert am kommenden Sonntag. Sieben Jahre dauert die Zusammenarbeit schon. Zum ersten Mal in der 160-jährigen Geschichte des Chors wird er von einer Frau dirigiert. Die Dirigentin forderte von den Sängern viel Neues. Unter anderem, dass die Texte auswendig gesungen werden. Obwohl das Auswendiglernen nicht immer leicht fällt, geben sich die Männer viel Mühe damit. Sie können sich so viel besser aufs Singen und auf die Dirigentin konzentrieren. Sie sind sich einig: «Seit Anita Schönenberger unseren Chor leitet, haben wir uns weiterentwickelt und klingen heute viel besser.» Die Dirigentin bestätigt diese Einschätzung und ergänzt: «Es ist noch mehr möglich. Und solange die Männer motiviert sind, weiter dazu zu lernen, macht mir meine Aufgabe mit ihnen ganz besonders Spass.»
Fasziniert von der Klarinette
Aufgewachsen in St. Gallen, spielte Anita Schönenberger zuerst Blockflöte und Klavier, bis ihre Hände gross genug waren für die Klarinette. Seit sie das Musikstück «Peter und der Wolf» von Sergei Prokofjew gehört hatte, war sie fasziniert von der Klarinette, welche die Rolle der Katze interpretiert. Sie besuchte als Kind auch eine Singschule, entschied sich dann aber für das Klarinettenstudium an der Musikhochschule Basel. Nach dem Lehrdiplom setzte sie ihr Studium an der Hochschule der Künste in Bern bei Ernesto Molinari fort und erwarb im Sommer 2006 das Konzertdiplom mit Klarinette und Bassklarinette. Als Klarinettistin spielt sie in verschiedenen Formationen (Klezmer Band D’Schiksn, Orchester, Kammermusik, zeitgenössische Musik.) Auch vom Dirigieren war sie schon als Mädchen fasziniert, inspiriert durch einen Freund ihres Vaters, der eine Blasmusik leitete. In die Poesiealben ihrer Freundinnen schrieb sie, dass sie Dirigentin werden möchte. So studierte sie im Nebenfach Dirigentin.
Heute leitet sie neben dem Männerchor Aesch die aufbauenden Basis-Kurse zum Konzertchor der Knabenkantorei Basel, wo sie die jüngsten Sänger unterrichtet. Ihren Mann, Markus Teutschbein, musikalischer Leiter der Knabenkantorei, lernte sie durch ihre Arbeit kennen. Das Ehepaar hat zwei Söhne, der ältere ist drei Jahre, der jüngere neun Monate alt. Ob die beiden auch einmal singen werden, steht noch in den Sternen. «Sie haben auf jeden Fall kräftige Stimmen» so die Mutter. In Anita Schönenbergers Leben dreht sich also alles um Musik – und um singende Männer jeden Alters.
Singen macht Freu(n)de! So lautet das Motto des diesjährigen Konzerts des Männerchor Aesch vom Sonntag, 9. November, 17 Uhr in der BMW-Garage Hollenstein an der Therwilerstrasse 2 in Aesch. Als Gastchor wurde der Jodlerclub Arlesheim eingeladen. Tickets gibt es im Vorverkauf für 25 Franken bei der Metzgerei Schaad in Aesch.
Singen macht Freu(n)de! So lautet das Motto des diesjährigen Konzerts des Männerchor Aesch vom Sonntag, 9. November, 17 Uhr in der BMW-Garage Hollenstein an der Therwilerstrasse 2 in Aesch. Als Gastchor wurde der Jodlerclub Arlesheim eingeladen. Tickets gibt es im Vorverkauf für 25 Franken bei der Metzgerei Schaad in Aesch.