Altes Handwerk an den Aescher Waldtagen 2011

Die Köhlerei, ein uraltes Handwerk, ist eine der Attraktionen, welche die 6. Waldtage 2011 in Aesch bieten. Diese dauern vom 8. bis 11. September.

Aufbau des Holzkohlenmeilers: Kreisförster Christian Gilgen, die Assistentin der Köhlerin, Heidi Moy, den Revierförster Christian Becker sowie die Köhlerin Doris Wicki (v. l. ).  Foto Heiner Leuthardt
Aufbau des Holzkohlenmeilers: Kreisförster Christian Gilgen, die Assistentin der Köhlerin, Heidi Moy, den Revierförster Christian Becker sowie die Köhlerin Doris Wicki (v. l. ). Foto Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Emsiges Treiben herrscht auf dem Köhlerplatz im Aescher Gmeiniwald, mitten in einer ehemaligen Mergelgrube. Forstwarte schichten unter Anleitung der einzigen Köhlerin der Schweiz, der Entlebucherin Doris Wicki und ihrer Assistentin, Heidi Moy, welche im solothurnischen Bucheggberg zu Hause ist, das Buchenholz. «Buchenholz gibt die beste Holzkohle, doch kann man eigentlich jedes Holz für die Köhlerei verwenden», erklärt Doris Wicki. Dann packt sie ein Holzscheit und legt es sorgfältig an den wachsenden Meiler. «Das sorgfältige Schichten ist wichtig für den späteren Brand.» Es ist eine Knochenarbeit, doch sie bereitet allen grosse Freude. Kreisförster Christian Gilgen erklärt, dass die Köhlerei ein sehr altes Handwerk sei. Erste Spuren reichten 6000 Jahre zurück und wurden in China entdeckt.


Rund 35 Ster werden verkohlt
Jetzt kann der Rost für eine nächste Lage erweitert werden. Rundhölzer werden sorgfältig radial zum Kern des runden Meilers ausgerichtet. Darauf werden Bretter gelegt, auf welche die nächste Schicht mit Holzscheiten kommt. «Nun müssen wir die noch steilen Flanken des Meilers flacher machen, damit ich beim Verkohlen besser arbeiten kann.» Rund 35 Ster Holz werden in Aesch verkohlt, die rund zwei Tonnen bester Holzkohle liefern werden.
Christian Gilgen, OK-Präsident und Revierförster des Forstreviers Angenstein, zu dem auch Aesch gehört, schaut zufrieden auf den wachsenden Meiler. «Der Holzkohlenmeiler ist einer der 33 Posten, mit denen wir über den Wald und was in ihm geschieht, informieren. Wir sprechen mit den Waldtagen alle an, insbesondere auch die Jungen.» Viel Wissen über den Wald, über das frühere Generationen selbstverständlich verfügten, sei heute kaum mehr vorhanden. «Wir wollen aufzeigen, was wir im Wald tun, auf dessen Reichtum und Vielfalt hinweisen und seine Bedeutung als Lebensraum für Flora und Fauna, aber auch für uns Menschen betonen.»


Verständnis wecken
Dazu gehöre ebenso das alte Handwerk der Köhlerei wie die Waldnutzung und -pflege, aber auch der Wald als Erlebnis- und Freizeitraum. «Wir wollen mit den Waldtagen Verständnis für unsere Arbeit schaffen. Deshalb freuen wir uns auf Fragen, auch kritische, von unseren Besuchern», betont Christian Becker. Dank der grosszügigen Unterstützung der zum Forstrevier Angenstein gehörenden Gemeinden und weiteren Sponsoren sowie Institutionen, die den organisierenden Försterverband beider Basel tatkräftig unterstützen, erwartet die Besucher, ob Jung oder Alt, ein attraktives, thematisch breitgefächertes Angebot. Aber auch das kulinarische, das spielerische und sportliche Angebot kommt nicht zu kurz, etwa auf dem Festareal bei der Sportanlage Löhren-acker. Dort beginnt auch der Waldparcours. Es werden viele Schulklassen und Besucher erwartet.

 Infos unter: www.waldtage.ch

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