Alterszentrum «Im Brüel» braucht neuen Geschäftsführer
Roland Schmidt wird ab März 2013 Heimleiter in Birsfelden. Die hohe Fluktuationsrate bei Kaderpositionen im Alterszentrum hält somit an.
Tobias Gfeller
Roland Schmidt ist seit 2008 Vorsitzender der Geschäftsleitung des Alterszentrums «Im Brüel». Nach fünf Jahren im Amt verlässt er Ende Februar 2013 Aesch und wechselt ins weit grössere Alterszentrum in Birsfelden. Es ist «der Reiz nach etwas Grösserem», wie Schmidt gegenüber dem «Wochenblatt» betont. In Birsfelden wird er als Geschäftsführer einen Betrieb mit 170 Zimmern und einem zusätzlichen Bereich für betreutes Wohnen übernehmen können. Im Vergleich zu den 114 Betten in Aesch ist dieser Schritt für Schmidt ein weiterer «Puzzlestein» in seiner Berufslaufbahn und eine Chance, die man nutzen müsse.
Roland Schmidt wird trotz relativ kurzem Verbleib in der Aescher und Pfeffinger Altersarbeit seine Spuren hinterlassen haben: «Wir haben in der Zeit einiges bewegen können», sagt er. «Wir haben ein neues Erscheinungsbild geschaffen, eine neue Homepage aufgeschaltet, die Villa Theresia, ein Haus mit zwei milieugerechten Wohngruppen für Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, eröffnet und das Tageszentrum integriert. Weiter wurde in Schmidts «Amtszeit» ein prozessorientiertes Qualitätsmanagementsystem eingeführt, das zum Ziel hat, Orientierung und reibungslose Abläufe zu schaffen.» Die Suche nach einem Nachfolger ist angelaufen. «Es wird schwierig, einen adäquaten Nachfolger zu finden», sagt Stiftungsratspräsident Urs Kiebele, wobei Schmidt betont: «Ohne die Unterstützung meiner Mitarbeiter hätten diese Ziele nicht erreicht werden können.»
Pflegeleitung mehrfach ausgewechselt
Schmidt weiss um das immer schwieriger werdende Umfeld für Alterszentren in der Schweiz. «Ein Alterszentrum wird zunehmend zu einem Grossunternehmen und bedarf einer entsprechenden strategischen Ausrichtung.» Dieses harte Umfeld forderte in der kürzeren Vergangenheit auch personelle Opfer: So wurde 2009 der damalige Pflegeleiter entlassen. Auch seine Nachfolgerin wurde nach zwei Jahren ebenfalls freigestellt. Stiftungsratspräsident Urs Kiebele bestätigt: «Es gab unterschiedliche Auffassungen über die Pflege und die Führung des Pflegepersonals.»
Laut Roland Schmidt würden die erhöhte Pflegebedürftigkeit, die gestiegenen Erwartungen der Bewohner und der gleichzeitige Kostendruck eine intensive Auseinandersetzung mit den Arbeitsabläufen bewirken. «Da muss ich mich als Vorsitzender der Geschäftsleitung voll und ganz auf die Pflegeleitung verlassen können.» Es brauche in dieser Funktion jemanden, der ein fundiertes pflegerisches und gerontologisches Fachwissen mit betriebswirtschaftlichen und strategischen Aspekten in Einklang bringen kann. Eine solche Person scheint jetzt gefunden worden zu sein: Seit rund eineinhalb Monaten ist Sibylle Imhof neue Leiterin Pflege und Betreuung.
Stiftungsrat: Mehr Pflegekompetenz
Für den Stiftungsrat wünscht Schmidt sich leichte Veränderungen. «Es braucht neben Vertrauen und Visionen künftig ein Stiftungsratsmitglied, welches sich in gerontologischen und pflegerischen Fachfragen auskennt.»
Urs Kiebele stimmt Schmidts Wunsch mit Vorbehalten zu: «Für eine Institution, in der die Mehrheit der Mitarbeitenden in der Pflege arbeiten, wäre es erstrebenswert, dass ein Mitglied des Stiftungsrats selbst in der Pflege arbeitet oder gearbeitet hat, um im Stiftungsrat bei Fragen der Pflege auf diesem Berufshintergrund mitarbeiten zu können. Dies kann aber nicht einfach mit der Nachfolge von Frau Büeler, die auf Ende Jahr als abtretende Aescher Gemeinderätin aus dem Stiftungsrat ausscheidet, verknüpft werden. Alle Gremien, die Stiftungsräte delegieren, sind in ihrer Wahl frei.»