Aescher Zwillinge erobern die Handball-Schweiz

Chiara und Seraina ­Kohlbrenner holten mit den Spono Eagles Nottwil bei den U18 den ­Schweizer-Meister-Titel und den Cupsieg. Nun kommt der Wechsel zu den Erwachsenen.

Vom TV Aesch nach Nottwil: Die Handballerinnen Chiara (l.) und Seraina Kohlbrenner mit Pokal. Foto: Tobias Gfeller
Vom TV Aesch nach Nottwil: Die Handballerinnen Chiara (l.) und Seraina Kohlbrenner mit Pokal. Foto: Tobias Gfeller

Chiara und Seraina Kohlbrenner strahlen mit dem Meisterpokal auf dem Pausenhof des Schützenmatt-Schulhauses in Aesch um die Wette. Den Pokal haben die 17-jährigen Zwillinge zu Hause, weil Chiara Kapitänin der U18-Auswahl der Spono Eagles Nottwil war. Als Torschützenkönigin der Saison hatte sie wesentlichen Anteil an den beiden Titeln der Innerschweizerinnen auf der höchsten Juniorinnenstufe im Schweizer Handball. Während Chiara das Team als Spielmacherin aus dem Rückraum antrieb und führte, lauerte Seraina auf dem rechten Flügel auf kluge Zuspiele, die sie dann mit einem möglichst weiten Sprung in den Kreis verwerten konnte. Dass beide Linkshänderinnen sind, macht sie im Handball zu Ausnahmeerscheinungen und so für ein Team noch wertvoller.

Mit dem Double aus Meisterschaft und Cup endete für Chiara und Seraina Kohlbrenner die Juniorinnenzeit mit den bisherigen Höhepunkten ihrer Hand­ballkarrieren. Diese begann beim TV Aesch in der Turnhalle des Schützenmatt-Schulhauses. Wenn sie sich auf dem Pausenhof umsehen, kommen schöne ­Erinnerungen auf. «Wir hatten hier die ersten Trainings und Turniere. In den Spielen hatten wir immer grüne Trikots mit hohen Nummern auf dem Rücken», erzählt Chiara. Via Therwil und der Leimentaler Auswahl zog es die beiden Spitzenhandballerinnen verhältnismässig früh zu den Spono Eagles nach Nottwil, die im Schweizer Frauenhandball zu den führenden Vereinen gehören. Dort erhalten sie seit drei Jahren die bestmögliche ­Förderung.

Kein Neid zwischen beiden

Kürzlich haben beide einen Vertrag für die beiden ersten Mannschaften der Spono Eagles unterschrieben. Diese spielen in der obersten (SPL1) beziehungsweise zweitobersten (SPL2) Spielklasse der Schweiz. Während Chiara einen Perspektivvertrag für die erste Mannschaft unterschrieben hat, erhielt Seraina einen Vertrag für die zweite Mannschaft. Mit 17 Jahren haben beide noch grosses Entwicklungspotenzial. Auch wenn Chiara als U18-Nationalspielerin im Schwesternvergleich aktuell leicht die Nase vorn hat, gibt es zwischen beiden überhaupt kein Konkurrenzdenken, im Gegenteil. «Es ist toll, dass wir unsere Leidenschaft so lange gemeinsam ausleben konnten. Zwischen uns gibt es keinen Neid, auch wenn es mal der einen besser läuft als der anderen», betont Seraina. Die Kohlbrenner-Zwillinge geniessen es, solange sie noch gemeinsam spielen können. Dankbar ist dies auch für die Eltern, die so seit Jahren mit einem Spiel gleich beide Töchter bejubeln können.

Unterstützung in der Familie

Das Handballfieber wurde Chiara und Seraina in die Wiege gelegt. Vater, Mutter und Götti spielten einst Handball und unterstützten die Karrieren der arrivierten Jungtalente mit grossem Engagement. Aktuell steht bei beiden die Saisonvorbereitung für die erste Saison bei den Erwachsenen an. Dreimal in der Woche trainieren sie in Nottwil. Zusätzlich hat Chiara mehrere Trainings in der Woche im Regionalen Leistungszentrum beim Schulhaus Bäumlihof. Seraina trainiert zusätzlich gemäss Plan einer Betreuerin der Spono Eagles individuell im Kraftraum.

Sportlich sind die Aescher Zwillinge noch immer gemeinsam unterwegs. In der Ausbildung haben sich ihre Wege längst getrennt. Während Chiara die Sportklasse an der Wirtschaftsmittelschule (WMS) in Reinach besucht, möchte Seraina über die Fachmittelschule (FMS) in Münchenstein Lehrerin werden.

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