Aescher Polizei: Fahrzeug-Pionierin im Kanton

Seit Mitte April ist die Aescher Gemeindepolizei mit einem vollelektrischen Auto unterwegs. Die ersten Eindrücke seien sehr positiv.

Elektrisch unterwegs: (v. l.) Stephan Hohl (Gemeinderat), Joël Beurret (Gemeindepolizei und Fachbereichsleiter öffentliche Sicherheit), Christine Koch (Gemeinderätin) und Patrik Voirol (Gemeindepolizei). Foto: Joël Gernet
Elektrisch unterwegs: (v. l.) Stephan Hohl (Gemeinderat), Joël Beurret (Gemeindepolizei und Fachbereichsleiter öffentliche Sicherheit), Christine Koch (Gemeinderätin) und Patrik Voirol (Gemeindepolizei). Foto: Joël Gernet

Als Polizist Joël Beurret das neue Polizeifahrzeug für das Fotoshooting in Stellung fährt, ist davon fast nichts zu hören. Will die Aescher Gemeindepolizei in Zukunft akustisch Aufmerksamkeit erzeugen, muss sie schon das Blaulicht einschalten. Denn seit Mitte April ist die Gemeindepolizei mit dem neuen Skoda Enyaq Sportsline iV 4x4 vollelektrisch unterwegs. Damit ist sie die erste Polizeieinheit im Kanton Baselland, die bei einem Patrouillenfahrzeug voll auf Elektromobilität setzt. Das neue Fahrzeug kostete insgesamt 82000 Franken, wovon die Aufrüstung in ein Polizeifahrzeug 17000 Franken ausmachte. Joël Beurret ist mit den ersten Einsatzkilometern sehr zufrieden. Auch die Reaktionen aus der Bevölkerung fielen positiv aus. Nach zwei Wochen im Einsatz wurde das Fahrzeug zum ersten Mal aufgeladen, obwohl die Batterie noch nicht leer war. Die Reichweite sei für den Einsatz auf Gemeindegebiet kein Problem, versicherten bei der offiziellen Vorstellung auf dem Schlossplatz am Dienstag Joël Beurret, der für Sicherheit zuständige Gemeinderat Stephan Hohl (FDP) und Michael Schwab vom Lieferanten Hoffmann Automobile unisono. In der Theorie hat das Auto eine Reichweite von gegen 500 Kilometern. Wie es im Einsatzalltag aussieht, müsse sich erst noch zeigen, so Beurret. Das Fahrzeug wird jeweils an der eigenen Ladestation in der Polizeigarage in Aesch aufgeladen. Mit dem Skoda Enyaq habe Aesch einen Allrounder im Einsatz, der weniger Unterhaltskosten verursachen werde als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, kündigte Michael Schwab an.

Für Ruhe und Ordnung

Joël Beurret ist seit Anfang Jahr Gemeindepolizist und Leiter öffentliche Sicherheit bei der Gemeinde Aesch. Seit vergangenem November ist Patrik Voirol Teil der zweiköpfigen Aescher Gemeindepolizei. Ihr Einsatzgebiet unterscheidet sich von dem der Kantonspolizei grösstenteils stark. «Wir sind primär für Ruhe und Ordnung zuständig, die Kantonspolizei für die Sicherheit», erklärt Beurret. Geht es um die Einhaltung der Lärmgesetze, rückt die Gemeindepolizei aus, bei schweren Delikten die Kantonspolizei. Auch im Hundewesen oder für die Organisation und Regelung von Veranstaltungen ist die Gemeindepolizei zuständig, führte Gemeinderat Stephan Hohl aus. Ein Bedürfnis in der Bevölkerung sei noch immer der offene Polizeischalter beim Schlossplatz, verrät Joël Beurret.

Energiestadt-Label und «Vision 2040»

Der vollelektrische Antrieb des Polizeifahrzeugs entspricht dem Aescher Energiestadt-Label sowie dem schonenden und effizienten Umgang mit Energie und Rohstoffen, wie er in der Vision «Aesch 2040» des Gemeinderats festgehalten wird, betonte die für Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement zuständige Gemeinderätin Christine Koch (SP). Die Mobilität sei im Energiestadt-Label, das Aesch seit 2001 trägt, ein zentraler Baustein. Man werde auch in Zukunft Anschaffungen nach diesen Prinzipien entscheiden.

Die Gemeindepolizei stellt ihr neues Fahrzeug am Frischmarkt am 14. Mai der Öffentlichkeit vor.

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