Aescher Handballer startet in Deutschland durch

Der Profihandballer ­Dennis Wipf wechselt von Winterthur nach Essen. Damit geht für den ­Aescher ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Konzentration im Goal: Im Winterthurer Handballclub hat Dennis Wipf vielen Angriffen standgehalten. Foto: Martin Deuring

Mit seinen fast zwei Metern Körpergrösse geht an Dennis Wipf so schnell kein Ball vorbei. Der Aescher ist seit 2020 beim Handballclub Pfadi Winterthur als Goalie im Einsatz und hat als solcher schon einige Erfolge feiern können. Dazu gehört der Gewinn der Schweizer Meisterschaft, des Supercups 2021 sowie der Vizemeisterschaft 2022. «Wir sind in Winterthur ein Spitzenteam. Zum ersten Mal nach 17 Jahren haben wir den Schweizer-Meister-Titel wieder nach Winterthur geholt», erzählt er voller Begeisterung. Doch jetzt ist der 25-Jährige an der Erfüllung eines Traumes angelangt – auf die neue Saison wechselt er von Pfadi Winterthur nach Deutschland, in die zweite Bundesliga zum Club TUSEM Essen.

«Es war immer mein Traum, im Ausland als Profihandballer zu spielen», sagt er. Im Birseck habe er seine «ersten handballerischen Schritte gemacht», spürte aber bald, dass es ihn zum Spitzensport zog. Als Erstes konnte er beim Handballclub RTV Basel einen Vertrag unterschreiben, wo er zwei Jahre in der Nationalliga A spielte.

Was ihm am Handball besonders gefalle? «Ich mag die Dynamik des Sportes, wobei ich als Goalie davon etwas weniger mitbekomme als jene auf dem Spielfeld. Zudem ist mir aufgefallen, dass die meisten Menschen, die an einen Match kommen, begeistert sind. Vielleicht liegt das am guten Umgang, der unter Handballern herrscht. Das überträgt sich aufs Publikum.»

Angehender Sozialpädagoge

Noch bis Ende Juni ist Dennis Wipf in der Schweiz, wo er parallel zu seiner Handballkarriere ein Studium in Sozialer ­Arbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) absolviert. «Ich ordne alles dem Handball unter. Auch mein Studium, das ich ­eigentlich nebenbei mache. Wenn ich es einrichten kann, besuche ich aber auch die Vorlesungen», sagt er schmunzelnd. Dank einer kulanten Studienleitung sei dies möglich. Auf die Frage, warum er es als nötig erachte, neben der sportlichen Karriere noch einem Studium nachzugehen, sagt er: «Als Handballer verdient man nicht so viel, dass nach dem Ende der Karriere ausgesorgt wäre. Es reicht zum Leben, aber nicht für mehr. Wenn also irgendwann das Handballspielen aufhört, muss etwas anderes hin. Für mich war dabei immer klar, dass ich später als Sozialpädagoge arbeiten will.»

Kaffee in der Altstadt

Man könnte meinen, dass ein ehrgeiziger Sportler keine Zeit für eine Beziehung aufbringt. Im Fall von Dennis Wipf ist das ein Irrtum: «Meine Freundin spielt ebenfalls Handball. Auch sie hat den Schritt aus dem Schweizer Handball nach Deutschland gemacht.» Im Februar war er zu ­einem Probetraining in Essen eingeladen, dabei wurden ihm auch die Stadt und das Quartier, in dem er wohnen wird, gezeigt. «Ich habe sofort gemerkt: Das passt.»

Seine Beziehung zu Aesch und der Region pflegt Dennis Wipf aber nach wie vor – Verwandte und Bekannte wohnen in Aesch. Er kommt sie besuchen, wenn er ein freies Wochenende hat. Besonders gefreut hat ihn, dass sein früherer Club, RTV Basel, nun in die Nationalliga A aufgestiegen ist. «Ich gönne es meinen Kollegen extrem.» Was er eigentlich als Ausgleich mache? «Ich gehe gerne in der Altstadt mit Kollegen einen Kaffee trinken. Böse Zungen würden behaupten, das sei mein einziges Hobby.»

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