Aescher Festmarathon
Zum dritten Mal lädt am Freitag der Verein «Attraktives Aesch» zur Kulturnacht – schon heute Donnerstag wird Marianne Hollinger als höchste Baselbieterin feierlich empfangen.
Dass die Aescherinnen und Aescher feiern können, ist «bi Gott» bekannt. Wers noch nicht glaubt, kann sich in diesen Tagen gleich doppelt überzeugen lassen. So lohnt sich etwa am Freitag der Gang ins Aescher Dorfzentrum, wo ab 18 Uhr die mittlerweile dritte Kulturnacht auf dem Programm steht.
Wie bei den ersten beiden Ausgaben vor zwei und vier Jahren ist die Aescher Kulturnacht eine Mischung aus aktivem Mitmachen und passivem Zuschauen. Rund um den Schlossplatz, in der Bürgerschüüre, entlang der verkehrsfreien Hauptstrasse bis zum Gasthof Mühle und in der katholischen Kirche gibt es eine geballte Ladung Kultur in all seinen Facetten zu geniessen. Vom Grafitti-Workshop über die Modeschau bis zur Alltagspoesie; vom Improvisationstheater über die Museumsführung bis zum Lachsbrötli an der Cüplibar: Die Kulturnacht ist auf die verschiedensten Bedürfnisse ausgerichtet. «Wir wollen, dass sowohl bei den Darbietungen wie auch bei den Besuchern die jüngeren und älteren Generationen auf ihre Rechnung kommen», sagt Isabelle Wipf vom OK Kulturnacht. Ein spezielles Augenmerk gilt dieses Jahr dem Tanz. Heimische Kost bieten die Flodancers oder die Volkstanzgruppe Leimental. Auch an Internationalität fehlt es nicht: Orientalische und griechische Tänze sowie Wild-West-Einlagen der Dizzy Line Dancers lassen die Zuschauer gedanklich in die Ferne schweifen. Wer gleich selbst das Tanzbein schwingen will, der besucht spontan einen Workshop im Chesselisaal. Für ein musikalisches Highlight sorgt der Bacchanal-Chor, der zusammen mit dem Männerchor Aesch an seine denkwürdige Gründung im Jahr 1993 erinnert. Für eine Prise Humor sorgt Clown Wieni, der mit Kunststücken die Leute unterhält. Nicht verpassen sollten die Besucher die faszinierende Lichtshow auf dem Schlossplatz um 22.45 Uhr. Auf der Hauptbühne geht die Kulturnacht mit dem Konzert der Rockin’ Hillbillies und der Verlosung des Wettbewerbs (siehe «Wochenblatt»-Ausgabe vom vergangenen Donnerstag) ihrem Ende entgegen.
Aesch feiert Marianne Hollinger
Während am Freitag unzählige Kulturschaffende im Mittelpunkt stehen, dreht sich heute Donnerstag alles um eine Person: Marianne Hollinger. Die
Aescher Gemeindepräsidentin (seit 2004) und FDP-Landrätin (seit 2006) erlebt heute den vorläufigen Höhepunkt ihrer politischen Karriere. In Liestal wird sie am Vormittag zur Landratspräsidentin gekürt und darf sich damit für ein Jahr als formell höchste Baselbieterin bezeichnen. Dieses Ereignis wird traditionsgemäss in der Wohngemeinde gefeiert.
«Zämmehebe»
So plant ein achtköpfiges Organisationskomitee bereits seit mehreren Monaten an den Feierlichkeiten, die für geladene Gäste auf dem Klushof beginnen und ab 18.30 Uhr für alle Aescherinnen und Aescher in der Mehrzweckhalle Löhrenacker so richtig losgehen. Werner Schmid – er präsidiert das OK – verrät zum «Landrats-Präsifest» viel, aber nicht alles: «Es wird eine Mischung aus Unterhaltung und Ansprachen.» Einen wichtigen Part übernehmen Kinder aus Aescher Vereinen, die allen Gästen und natürlich Marianne Hollinger Spalier stehen werden. «Es wird zudem einige Überraschungen geben», kündet der Schwager der designierten Landratspräsidentin an. Bereits haben sich 430 eingeladene Gäste angekündigt, das OK rechnet insgesamt mit 700 bis 800 Besuchern.
Das Fest steht unter dem Motto «Zämmehebe». Der Zusammenhalt innerhalb des Kantons, zwischen den Gemeinden, den Politikern und auch der Zusammenhalt in Aesch selber soll damit zum Ausdruck gebracht werden. «Wir wollen zeigen, dass man in der Gemeinschaft erfolgreicher ist als gegeneinander», so Werner Schmid. Die Türen zum Löhrenacker öffnen um halb sieben Uhr. Die Organisatoren bitten die Bevölkerung, nicht mit dem privaten Auto zu kommen. Es gebe nach dem Fest einen Shuttlebus ins Dorfzentrum und zum Bahnhof.
1980 konnte Aesch übrigens letztmals ein «Landrats-Präsifest» ausrichten. Damals wurde Cyrill Thummel – notabene auch Hollingers Vorgänger als Gemeindepräsident – als höchster Baselbieter gefeiert. Bis zum nächsten, vergleichbaren Event dürfte es voraussichtlich noch eine Weile dauern. Für die Aescher lohnt sich also ein Gang in den Löhrenacker. Und wer richtig lange, sehr sehr lange feiert, der kann ja nach dem «Landrats-Präsifest» gleich an die Kulturnacht gehen.