Aescher Engagement in Burkina Faso trägt Früchte

Mit den jährlich 30 000 Franken von der Einwohnergemeinde Aesch können in Burkina Faso wichtige Projekte umgesetzt werden.

Für Burkina Faso im Einsatz: Niklaus Wasem, Cathrine Hollinger, Franziska Kaguembèga-Müller, Cyrill Thummel.  Foto: Tobias Gfeller
Für Burkina Faso im Einsatz: Niklaus Wasem, Cathrine Hollinger, Franziska Kaguembèga-Müller, Cyrill Thummel. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Es ist ein Thema, das alt Gemeindepräsidenten Cyrill Thummel immer noch sehr am Herzen liegt. Die finanzielle Hilfe der Einwohnergemeinde Aesch an Kinderprojekten in Burkina Faso bringt für die Schulen und so vor allem für die Kinder vor Ort grossen Nutzen. Davon konnte sich Thummel zusammen mit Niklaus Wasem selber ein Bild machen. Mit vier weiteren engagierten Aescherinnen und Aeschern bilden sie die Arbeitsgruppe, die sich um das Projekt Burkina Faso kümmert. Jährlich spendet die Einwohnergemeinde 30 000 Franken. Dieser Betrag ist an der Budget-Gemeindeversammlung nicht immer unumstritten. Wer im Rahmen des Mittwochsgesprächs vergangener Woche im Schloss-Chäller den Berichten der Burkina-Faso-Reisenden aufmerksam folgte, wird am Sinn dieser Gelder nicht mehr zweifeln.
Keine Vergnügungsreisen
«Wir hocken hier an den vollen Trögen. Man kann nicht nur immer nur reden, man muss sich auch betätigen», findet Cyrill Thummel klare Worte. Wenn er nach Afrika komme, verlange er auch von den Einwohnern und Helfern vor Ort Einsatz. «Die sollen schon wissen, dass unsere Hilfe und unsere Reise nicht selbstverständlich sind und jedes Jahr von alleine geschehen.» Er stellt auch klar, dass diese Reisen nicht zum Vergnügen unternommen werden. «Das ist eine Woche lang ein harter Job. Und auch teuer.» Denn ein Grossteil der Kosten bezahlen die Reisenden aus der eigenen Tasche. Wer trotzdem gerne mal mitkommen will, könne sich bei ihm melden.
Von «prägenden Eindrücken» spricht Niklaus Wasem. Die Probleme mit Nahrung und sauberem Wasser sind bei ihm besonders hängen geblieben. In seinem Referat zeigte und beschrieb er die auf Fotos und im Kopf gespeicherten Eindrücke. Burkina Faso mit seinen 17 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Aesch unterstützt vier Schulen, zwei Säuglingsstationen und ein Spital.

«Im Zentrum steht immer die Hilfe zur Selbsthilfe», betont Wasem. An den Schulen steuert Aesch einen gewichtigen Teil zur Finanzierung der Mittagstische bei. Denn, so hart es auch töne, das Essen locke die Kinder in die Schule. «Dort, wo Schulspeisung stattfindet, ist die Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen höher als anderswo», unterstreicht Wasem. Eine Strategie für einen ganzen Ausbildungszyklus fehle nach wie vor. «Dies hat leider zur Folge, dass nach der Primarschule die Ausbildung der Kinder zu Ende geht.»

Auch Abwasserreinigungsanlagen, Brunnen und Material stellt Aesch zur Verfügung. Die Verantwortlichen stellen aber klar, dass an den Projekten auch andere Gemeinden aus der Birs-stadt und die International School Basel beteiligt sind. Aesch sei aber mit seinen 30 000 Franken der klar grösste Geldgeber.

Landwirtschaft unterstützen
Der Abend im Schloss-Chäller bot den rund dreissig Zuhörern Eindrückliches von der Hilfe in Afrika. Franziska Kaguembèga-Müller wohnt seit 15 Jahren in Burkina Faso und betreut das Projekt «NewTree», das sich vor allem in der Landwirtschaft engagiert. «Wir leisten einen Beitrag zur Restauration und zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen, um die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung zu verbessern.» Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.

Seit 2003 konnten 640 Hektaren an verarmten Böden wieder fruchtbar gemacht werden. 500 000 Bäume sind längerfristig geschützt. Diese haben für die Menschen eine sehr grosse Bedeutung. Terre des hommes Schweiz hat in Tansania vorwiegend Jugendliche im Fokus, wie Cathrine Hollinger erklärte. «Man muss den Mut haben, mit sehr wenig Mitteln viel zu erreichen», lautet eines ihrer Mottos und wohl das vieler anderer Helfer.

Weitere Artikel zu «Aesch/Pfeffingen», die sie interessieren könnten

Aesch/Pfeffingen13.11.2024

Haben die Infokästen ausgedient?

Aesch hat fünf seiner sieben Infokästen im Dorf demontiert. Dagegen regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Die Aussicht auf Erfolg ist gering.
Aesch/Pfeffingen13.11.2024

Hundeprüfung: Kraft, Geschwindigkeit und Gehorsam

Die Kantonspolizeien Basel-Landschaft und Basel-Stadt führten auf dem Löhrenacker in Aesch die jährliche Hundeprüfung durch. Für die Hundeführer ging es dabei…
Aesch/Pfeffingen06.11.2024

IGeA: Das Warten hat ein Ende

Nach acht Jahren findet die Aescher Industrie- und Gewerbeausstellung IGeA wieder statt. Das ist geplant.