Aesch überarbeitet seinen Zonenplan
Am Montag hat die Gemeinde der Bevölkerung den Entwurf zum neuen Zonenplan vorgestellt. Diese kann sich jetzt bis Ende Februar dazu äussern.
Mitwirkung Zonenplan: Was etwas trocken klingt, mag an einem nasskalten Montagabend eine ganze Mehrzweckhalle Löhrenacker zu füllen. Der Begriff lässt sich jedoch leicht mit fassbareren Dingen – etwa der Siedlungsentwicklung – assoziieren, was auch das grosse Interesse der Aescherinnen und Aescher erklärt, die der Einladung der Gemeinde gefolgt sind.
Grosse Bautätigkeit lässt die Sorge wachsen, seinen eigenen Wohnort bald nicht mehr wiederzuerkennen. Um Befürchtungen der Anwesenden zu zerstreuen, sagte Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher (SP) zur Begrüssung: «Aesch bewahrt seinen Charakter. Änderungen gibt es dort, wo sie aus Sicht der Ortsentwicklung Sinn machen und das Ortsbild nicht beeinträchtigen.» Der neue Zonenplan sei für die Entwicklung von Aesch ein wichtiger Puzzlestein – zusammen mit vielen anderen Themen wie Quartierpläne, Schulraumplanung, demografische Entwicklung, Mobilität oder die Aufwertung von Grün- und Freiräumen. «All diese Projekte haben zwar keinen direkten Bezug zum Zonenplan, das Zusammenspiel dieser einzelnen Puzzlesteine ermöglicht jedoch, die Aescher Vision umzusetzen», so Sprecher.
Sieben Jahre Arbeit
Der heutige, aus dem Jahr 1964 stammende Zonenplan legt fest, was wo und wie gebaut werden kann. Seither gab es einzelne Anpassungen, aber keine gesamthafte Überarbeitung. Deshalb werden Zonenplan und Reglement der heutigen baulichen Situation und der aktuellen Gesetzgebung von Bund und Kanton angepasst. In den vergangenen sieben Jahren hat eine Gruppe aus Planungsexperten, Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung sowie Interessenvertretern aus Politik, Gewerbe und Kultur den bisherigen Zonenplan überarbeitet. Das Resultat wurde durch die kantonale Planungsbehörde geprüft und liegt nun als Entwurf für die öffentliche Mitwirkung auf.
Raum für die Natur
Eine wesentliche Neuerung bezieht sich etwa auf den Wechsel von der Bebauungs- und Nutzungsziffer zur Ausnützungsziffer, was für die Grundeigentümerinnen die Flexibilität bei der Planung erhöhen soll. Die Gebiete entlang der Haupt- und der Dornacherstrasse sollen für die bauliche Entwicklung attraktiver werden und damit zur Zentrumsentwicklung beitragen. Auch die Natur bekommt im neuen Zonenplan ihren Platz: Freiflächen sollen zukünftig mehrheitlich naturnah gestaltet werden, wodurch im ganzen Siedlungsraum Vernetzungskorridore für Pflanzen und Tiere geschaffen werden sollen. Bis Ende Februar kommenden Jahres hat die Bevölkerung nun Zeit, Vorschläge zum neuen Zonenplan einzureichen – entweder brieflich oder digital über mitwirkung.aesch.ch.