Aesch soll die Chance im Zentrum packen

Die SP Aesch-Pfeffingen lud am Montagabend zur Diskussion über die Zen-trumsentwicklung in Aesch. Gefordert werden unter anderem eine Tramverlängerung bis zum Bahnhof und ein neuer Dorfplatz.

Bald überflüssig? Die SP fordert die Verlängerung der Tramlinie 11 bis zum Bahnhof – aus der Tramschlaufe könnte dann ein grosser Dorfplatz werden.  Foto: bz / Kenneth Nars
Bald überflüssig? Die SP fordert die Verlängerung der Tramlinie 11 bis zum Bahnhof – aus der Tramschlaufe könnte dann ein grosser Dorfplatz werden. Foto: bz / Kenneth Nars

Wie alt das Thema ist, zeigte Andreas Stäheli, Präsident des Vereins Attraktives Aesch, anhand einer Umfrage von 2007. Damals wünschten sich die Vereinsmitglieder bereits eine Verkehrsberuhigung im Zentrum verbunden mit einer vereinfachten Querung der Hauptstrasse für Fussgänger. Die Tramlinie 11 soll bis zum Bahnhof verlängert werden. Dies würde den Bahnhof als Umsteigeknoten stärken und die viel Platz einnehmende Tramschlaufe im Dorf überflüssig machen. Dort könnte dann ein grosser Platz entstehen, der im Dorf zurzeit fehlt, so Stäheli. Der Aescher SP-Landrat Jan Kirchmayr hat kürzlich im Landrat ein Postulat eingereicht, in dem er von der Regierung konkrete Angaben zur Realisierbarkeit der Tramverlängerung verlangt. Die Forderungen des Vereins «Attraktives Aesch» sind mittlerweile zwölf Jahre alt – aber aktueller denn je. Denn passiert ist seitdem nichts. Am Montagabend lud die SP Aesch-Pfeffingen zur Diskussion über die Zukunft des Aescher Dorfzentrums. Es wurde deutlich: Wichtigster Baustein ist der Verkehr. Dass die Hauptstrasse dem Kanton gehört und die Gemeinde nur wenig Land im Zentrum besitzt, erschwert die Planungen. Denn Tempo 30 ist auf Kantonsstrassen gemäss Gesetz nur dann erlaubt, wenn die Sicherheit gefährdet, der Verkehrsfluss ungenügend und die Lärmbelastung zu gross ist. Doch nun öffnet sich Aesch eine neue Chance, wie SP-Gemeinderätin und Hochbauchefin Eveline Sprecher frohlockte. Der Durchstich entwirrt den Knoten bei der International School
Basel. Der Vollanschluss, zu dem am 9. Dezember der Spatenstich erfolgt, sorgt für eine ganz neue Erreichbarkeit von Aesch. In Kombination mit einer Lösung beim Knoten Angenstein soll der Durchgangsverkehr im Zentrum um rund 30 Prozent abnehmen.


Detaillisten haben es schwer

Eine Arbeitsgruppe ist zurzeit daran, Vorschläge für eine Neugestaltung auszuarbeiten. Die SP wünscht sich zusätzlich zu den Verkehrsmassnahmen an einzelnen Stellen eine Offenlegung des Chlusbachs. Bereits vor wenigen Jahren scheiterte ein Quartierplan für den Platz vor der Migros und dem Coop, weil ein Grundeigentümer nicht mitmachen wollte. Wie dringend Veränderungen sind, betonte der amtlich höchste Detaillist im Dorf, IG Aesch-Präsident Beat Fankhauser. Er appellierte aber weniger an Strassengestaltungen als vielmehr an das Einkaufsverhalten der Aescherinnen und Aescher. Statt im Internet sollen diese wieder vermehrt im Dorf einkaufen. Anhand von Beispielen anderer Gemeinden zeigte der diplomierte Raumplaner, Liestaler Stadtbaumeister und SP-Landrat Thomas Noack, in welchen Formen eine Aufwertung eines Zentrums erreicht werden kann. Genauso wichtig wie die Gestaltung sei der Einbezug der davon direkt Betroffenen, insbesondere der Geschäfte. «Die gewünschte Belebung geschieht nach einer Umgestaltung nicht von selber, sondern muss aktiv gefördert werden.»


Rege Beteiligung

Der Schloss-Chäller war am Montagabend bis fast auf den letzten Platz besetzt. Das Thema Dorfzentrum bewegt. Von der Komplettverbannung der Autos mit einem Parkhaus ausserhalb des Zentrums bis hin zu einer Kompromisslösung mit weniger Parkplätzen entlang der Hauptstrasse waren aus dem Publikum viele Vorschläge zu hören. Gemeinderätin Eveline Sprecher konnte gegen Ende noch Positives verkünden: «Anstatt wie früher etwas für sich zu planen und umzusetzen, ist der Kanton mit dem Wunsch auf uns zugekommen, zusammen mit der Gemeinde die mögliche Neugestaltung der Hauptstrasse in Angriff zu nehmen.»

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