Aesch kämpft um seine Post

Die SP Aesch-Pfeffingen hat dem Gemeinderat am Freitag eine Petition mit 1802 Unterschriften für den Erhalt der Aescher Poststelle überreicht.

Ein Päckli für die Post: Oliver Standke (stellvertretender Leiter Bauabteilung der Gemeinde Aesch, Mitte) nimmt die Unterschriften von Monika Meyer-Frei (l.), Mylène Meschberger, Jan Kirchmayr und Christine Koch (r.) entgegen.  Foto: Isabelle Hitz
Ein Päckli für die Post: Oliver Standke (stellvertretender Leiter Bauabteilung der Gemeinde Aesch, Mitte) nimmt die Unterschriften von Monika Meyer-Frei (l.), Mylène Meschberger, Jan Kirchmayr und Christine Koch (r.) entgegen. Foto: Isabelle Hitz

Im Oktober des letzten Jahres hat die Schweizerische Post bekannt gegeben, dass sie einen grossen Teil ihrer 1400 Poststellen bis ins Jahr 2020 schliessen will. Nachdem im Januar die Gewerkschaft Syndicom eine Liste publiziert hat, die die Aescher Poststelle als gefährdet einstuft, ist die SP Aesch-Pfeffingen aktiv geworden. In einer Petition fordert sie den Gemeinderat auf, sich mit allen politischen und rechtlichen Mitteln für den langfristigen Erhalt der Post im Zentrum einzusetzen. Innerhalb von anderthalb Monaten sind 1802
Unterschriften zusammengekommen, die die Petition der SP unterstützen. Am Freitagmorgen hat Oliver Standke, stellvertretender Leiter der Bauabteilung, das Paket mit den Unterschriften entgegengenommen. Eine Kopie der Petition wird an den Regierungsrat und an die Post Schweiz gesendet.

Jan Kirchmayr, Co-Präsident der SP Aesch-Pfeffingen und federführend bei der Aktion, ist erfreut über die hohe Unterschriftenzahl: «Die Bevölkerung hat nun ein klares Zeichen gesetzt, dass ihr die Post wichtig ist.» Der Landrat ist zuversichtlich, dass die Aescher Poststelle erhalten bleibt. «Sehr gefreut hat mich auch, dass die SVP uns unterstützt hat», betont Kirchmayr.


Auch für Pfeffingen wichtig

Die Petition hebt hervor, dass die Poststelle Aesch für das öffentliche Leben der Gemeinden von grosser Bedeutung sei und ein umfassendes Angebot an Postleistungen und kompetenter Beratung durch Fachpersonen biete. Zudem erzeuge sie Kundenfrequenzen, von der auch die umliegenden Geschäfte in Aesch profitieren. Auch für Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger steht fest, dass Aesch seine Poststelle braucht. «Im Gemeinderat rennt die Petition offene Türen ein und kann für die Aktivitäten des Gemeinderates unterstützend wirken», so Hollinger. Die Gemeindepräsidentin hat sich mit der Direktion der Post in Bern in Verbindung gesetzt und gibt Entwarnung: «Die Poststelle Aesch bleibt erhalten. Wir können aber davon ausgehen, dass der Veränderungsprozess der Post langfristig nicht abgeschlossen ist.»


Keine ersatzlosen Schliessungen

Markus Flückiger, Kommunikationsverantwortlicher Postnetz Mitte, betont, dass die Post ersatzlose Schliessungen von Poststellen vermeiden wird und ihr Angebot für Geschäftskunden laufend ausbauen will. Über die Zukunft einzelner Postfilialen könne man sich vorläufig allerdings noch nicht äussern. Die Post habe seit Oktober den direkten Dialog mit Kantonen, Gemeinden und der Bevölkerung intensiviert, um Transparenz und Planungssicherheit zu erhöhen. Noch im Verlauf des zweiten Quartals 2017 wird die Post eine erste Zwischenbilanz ziehen und über die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeiten am Postnetz sowie die weiteren Schritte informieren. Die von der Gewerkschaft Syndicom publizierten Karten und Listen betrachtet die Post als «reine Spekulation», die Angst und Unsicherheit schüren würden.

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