«Äi Häiläit noch em andere»

Nach den Unstimmigkeiten über die Zukunft der Aescher Fasnacht haben sich Aktive und das Comité zusammengetan und ein neues Konzept erarbeitet.

Fasnacht mit Projektteams: hinten von links: Rafael Diethelm, Michel Dupasquier, Timo Geiser, Matthias Cueni, Dominic Ruf, Lukas Widmer. Vorne von links: Sabrina Stöckli, Marco Erdin.  Foto: ZVG
Fasnacht mit Projektteams: hinten von links: Rafael Diethelm, Michel Dupasquier, Timo Geiser, Matthias Cueni, Dominic Ruf, Lukas Widmer. Vorne von links: Sabrina Stöckli, Marco Erdin. Foto: ZVG

Tobias Gfeller

Manchmal braucht es ein negatives Erlebnis, um zu erkennen, wie wichtig einem ein Thema wirklich ist. So geschehen bei der Aescher Fasnacht. Eigentlich wollte Fasnachts-Comité-Obmann Matthias Cueni zusammen mit einem Schnitzelbänkler auf die kommende Fasnacht hin einige Neuerungen vorschlagen. Das «Projekt 016» wollte unter anderem die Fasnacht statt von Sonntag bis Dienstag neu von Freitag bis Sonntag durchführen. Die Ideen kamen an die Öffentlichkeit, bevor sie zu Ende gedacht waren. Die Aufregung bei den Fasnächtlern war gross. Die Fasnachtsgemeinde war aufgerüttelt, diskutierte lebhaft über den Zustand und die Zukunft ihrer Fasnacht und setzte sich so mit der eigenen Tradition auseinander, wie es in Aesch seit Jahren nicht mehr der Fall war.

Es meldeten sich Aktive aus allen Bereichen und Formationen. Die Idee mit der Durchführung am Wochenende war schnell begraben. In einem waren sich aber alle einig: Die Aescher Fasnacht soll wieder lebhafter und attraktiver werden, vor allem in den Beizen an den Abenden.

Sternmarsch der Guggen

Sieben Projektgruppen beschäftigten sich mit verschiedenen Bereichen der Aescher Fasnacht und planten so die kommende Ausgabe. Die Fasnacht 2016 unter dem Motto «Äi Häiläit noch em andere» bringt Neues, hält an Bewährtem fest und belebt vergangene Traditionen wieder neu. Die Blaggedde-Usgoob am 9. Januar wird mit einem Sternmarsch der Guggen lanciert. Am 30. Januar folgt die erste gemeinsame Wageneinweihung auf dem Löhrenacker. Bis anhin weihten alle Einheiten ihre Wagen selber ein. «Wir wünschen uns schon eine Woche vor dem offiziellen Start der Fasnacht ein gemeinsames Fest», freut sich Obmann Cueni. Der Kinderumzug am Schmutzigen Donnerstag ist ein Klassiker, der keine Änderungen nötig hat.

Das Intrigieren wieder beleben

Der Sonntag mit dem traditionellen Umzug und der Beizenfasnacht am Abend bleibt wie gehabt. Am Montag findet zum dritten Mal der Fackelumzug statt. Neu sollen die Wagen mit eigenen Laternen teilnehmen. «Vielleicht etwas, das zum Sujet passt», überlegt sich Cueni. Der beliebte Fackelumzug soll für Aktive und Passive noch attraktiver werden. Am gleichen Abend geben die Schnitzelbänkler in den Beizen den Ton an. Sie sollen aber nicht die Einzigen bleiben, die in den Beizen für Stimmung sorgen. Das Fasnachts-Comité und die Projektgruppen wollen das einst so beliebte Intrigieren wieder zum Leben erwecken. Die Projektgruppen sorgen dafür, dass ältere Fasnächtler jungen Interessierten die Kunst des Intrigierens näherbringen.

Schränzen auf drei Bühnen

Ein grosses Highlight erwartet Aesch am Fasnachtsdienstag. Das beliebte Guggenkonzert findet neu auf drei Bühnen statt. Die rund 800 Aktiven schränzen vor dem Jackson’s Pub, beim Restaurant Frohsinn mitten im Dorf und auf der Treppe des Gasthofs Mühle. Matthias Cueni verspricht viel Qualität und eine grosse Vielfalt. Durch das vergrösserte Guggenkonzert soll am Dienstag auch mehr in den Beizen laufen.

Neu bietet eine eigene Fasnachts-App eine digitale Informationsplattform. Diese ist über Android bereits erhältlich, Apple-Nutzer müssen sich noch etwas gedulden. Das Projektteam für die App entwarf auch ein neues Werbekonzept. Neu wird ein Team für die ganze Fasnacht Sponsoren suchen und nicht mehr jede Gruppe für sich. Nicht jeder macht so einfach sein eigenes Ding. Ein Zeichen dafür, dass die Beteiligten an der Aescher Fasnacht zusammengerückt sind. Am Ursprung dieser erfreulichen Entwicklung stehen Unstimmigkeiten, die im Rückblick sehr viel Gutes bewirkten.

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