Abschied, Melancholie, Liebe

Am Freitag, 15. März, wird im Schloss-Chäller mit Heinrich Müller und seiner Band die Post abgehen. Das «Wochenblatt» hat mit dem charismatischen Sänger und ehemaligen Tagesschaumoderator gesprochen.

«On Fire»: Heinrich Müller interpretiert auf der Schloss-Chäller-Bühne mit seiner Band bekannte Bruce-Springsteen-Songs.  Foto: ZVG
«On Fire»: Heinrich Müller interpretiert auf der Schloss-Chäller-Bühne mit seiner Band bekannte Bruce-Springsteen-Songs. Foto: ZVG

Thomas Brunnschweiler


Wochenblatt: Sie singen erstmals im Schloss-Chäller. Waren Sie schon einmal in der Region und welchen Bezug haben Sie zu ihr?

Heinrich Müller: Ich freue mich auf den Schloss-Chäller. Man sagt mir, es habe dort mit seinen Bruchsteinmauern eine schöne Atmosphäre. Im Übrigen ging ich in Basel ins Humanistische Gymnasium und habe die Stadt sehr gern. Im Kanton Baselland bin ich oft als Wanderer unterwegs. Ein sehr schönes und in der Schweiz wenig bekanntes Gebiet ...

Sie sind in einem reformierten Pfarrhaus aufgewachsen. Welche Musik hat Sie da geprägt?
Heinrich Müller: Zuerst sicher die klassische Musik. Ich selbst spielte Geige. Wir machten Hausmusik mit der Mutter am Klavier. Mit zwölf erhielt ich dann eine Rockgitarre. Wer mich kennt, hat mich als singenden Menschen in Erinnerung.

Sie moderierten 2007 ihre letzte Tagesschau. Bereits vorher haben Sie zwei Alben herausgegeben. Seit 2002 haben Sie eigene Lieder geschrieben. Welche Themen haben Ihre Songs?
Heinrich Müller: Meine Lieder kreisen um Abschied, Melancholie und Liebe. Auch Kinder, Älterwerden und Reiseerlebnisse sind Themen. Mein erstes Lied war meinem Stiefgrosskind Justice gewidmet. Auch die Sehnsucht nach Afrika, nach seiner Fröhlichkeit prägen meine Songs. Aber reines Glück hält in meinen Liedern nie lange. Was ich nicht mache, sind politische Texte. Es geht immer um Gefühle. Die englische Sprache gehört zu mir, obwohl ich auch zwei Mundartlieder geschrieben habe und noch unschlüssig bin, ob ich einmal eine Mundart-CD machen soll.

Seit wann musizieren Sie in der heutigen Formation?
Heinrich Müller: Heute sind wir mit mir zusammen vier. Jeder Musiker zählt, was er spielt, wird genau gehört. Bei meiner Musik kann man nichts übertünchen. Aber eine kleine Formation erlaubt es, auch zu improvisieren und etwas jazzig zu sein. Mein allererstes Konzert gab ich in Basel auf dem Floss.

Das neue Programm und das neue Album trägt den Titel «On Fire». Sie interpretieren Songs von Bruce Springsteen. Was verbindet Sie mit ihm?

Heinrich Müller: Das Konzert ist eine Mischung von eigenen Kompositionen und Songs von Springsteen, den ich erst relativ spät kennenlernte. Er schreibt unglaublich gute Texte und ist ein wirklicher Poet. Je länger ich ihn höre, desto differenzierter erlebe ich seine Musik. Meine Interpretationen sind leiser als die des Originals, da Springsteen ein Musiker für grosse Hallen ist.

Sie sind oder waren Jurist, Journalist, Tagesschaumoderator, Musiker und Sänger. In allen Bereichen werden Sie mit dem Thema «Gerechtigkeit» konfrontiert. Welche Rolle spielt Gerechtigkeit für Sie?

Heinrich Müller: Ursprünglich wollte ich Richter werden, weil ich für die Gerechtigkeit eintreten wollte. Dann ging diese idealistische Betrachtungsweise noch während des Studiums etwas verloren. In Afrika habe ich erfahren, wie ungerecht die Welt ist. In meiner Musik geht es weniger um Gerechtigkeit, sondern mehr um das Menschsein, wie ich es erlebe. Ich erzähle Geschichten über das Leben, das einmal gerecht, ein anderes Mal ungerecht ist. Als Tagesschaumoderator konnte ich die Welt auch nicht gerechter machen, aber vielleicht mit ihren Abgründen ein bisschen verständlicher.

Tickets gewinnen!
WoB. Für den Auftritt von Heiri Müller & Band im Schloss-Chäller Aesch von heute Freitagabend verlost das «Wochenblatt» 2 × 2 Tickets. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Müller» an die Adresse <link mail>wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Einsendeschluss ist der Freitag, 14. März, 14 Uhr. Achtung: Unbedingt Name, Adresse und eine Telefonnummer, wo Sie nachmittags erreichbar sind, angeben!

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