100-Jahr-Jubiläum: Hauseigentümer in Feierlaune
Der Hauseigentümerverband Aesch-Pfeffingen feierte am Freitag sein 100-jähriges Bestehen. Als Festauftakt fand noch die Generalversammlung statt.
Eine Generalversammlung, die weniger als 20 Minuten dauert? Der Hauseigentümerverband Aesch-Pfeffingen hat am vergangenen Freitagabend bewiesen, dass das geht. 200 Hauseigentümerinnen, Hauseigentümer sowie Vertreter aus Kantonalverband und Politik waren an diesem Abend in den «Aescher Saal» im Alterszentrum «Im Brüel» gekommen. Der Grund für das hohe Besucheraufkommen dürfte jedoch weniger an der Generalversammlung, sondern vielmehr an der 100-Jahr-Jubiläumsfeier gelegen haben, die gewissermassen mit der Generalversammlung eingeläutet wurde.
«Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Verein sein 100-jähriges Bestehen feiern kann», sagte Präsidentin Heidi Häring-Franz feierlich, während sich die Anwesenden schon in bester Feierlaune mit einem Glas Wein in der Hand zuprosteten. Hauseigentümer seien häufig Kritik ausgesetzt, fuhr die Präsidentin fort, weshalb es wichtig sei, sich in einem Verband zusammenschliessen und für die eigenen Interessen einzustehen. Der protokollarische Teil ging ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne. Einzig die Jahresrechnung wurde mit einem munteren Lachen quittiert, schloss diese doch mit einem Gewinn von 300 Franken ab. Neu in den Vorstand gewählt wurde zudem der in Aesch aufgewachsene Matthias Kaiser als Beisitzer. Die Präsidentin, die sich erneut zur Wahl stellte und in ihrem Amt bestätigt wurde, sagte an die Adresse der Mitglieder: «Wir sind immer auf der Suche nach Delegierten, die unseren Verein vertreten möchten. Wer Interesse an dieser Tätigkeit hat, darf sich gerne melden.»
Politisch Stärke zeigen
Nach der Generalversammlung traf sich das Wochenblatt mit der Präsidentin und wollte wissen, was sie mit der Kritik, die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern entgegengebracht würde, meine: «Wir haben rund 750 Mitglieder. Das sind Einfamilienhausbesitzer, die sich ihr Haus erarbeitet und erspart haben, aber keine Spekulanten oder Immobilienhändler, wie das oft vereinfachend dargestellt wird», so Heidi Häring. Der HEV sei offen gegenüber Regelungen, was etwa erneuerbare Energie beträfe. «Wir sind aber dagegen, dass Hausbesitzer über gesetzliche Vorschriften immer mehr finanziell belastet werden.»
FDP-Landrat Rolf Blatter und Vorstandsmitglied des Hauseigentümerverbandes Baselland hatte angesichts der Feier keinen leichten Stand, sein Grusswort ans Publikum zu richten, wobei seine Worte im Vergleich zu jener der Präsidentin durchaus Potenzial erhielten, die Stimmung anzuheizen: Er sprach von «linken und grünen Träumereien» und spielte damit auf von dieser Seite vorgebrachte Vorschläge wie Wohnungstausch oder der Mindestbelegung an. Auch die Unterschutzstellung von Häusern, wie sie in Münchenstein oder Arlesheim Thema ist, stand in seiner Kritik.
Markus Meier, Direktor des Hauseigentümerverbandes Schweiz und SVP-Landrat, der ebenso ein Grusswort ausrichten durfte, sprach in diesem Zusammenhang von einer Politik, die auf Enteignung abziele.
Gaumengenuss und Kultur
Nach den beiden Grussworten war aber der Ernst des Lebens definitiv vom Tisch und die Anwesenden pilgerten durch den strömenden Regen auf die andere Strassenseite ins Pfarreiheim, wo ein Gourmetmenü und eine Theateraufführung warteten. «Wir haben für die Organisation des Anlasses keinen Aufwand gescheut», freut sich Vizepräsidentin Christa Oestreicher abschliessend.