Von der Schulbank ins Chefbüro

Die Wirtschaftswoche ist eine einmalige Gelegenheit, einen praxisnahen Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge und unternehmerisches Denken zu erhalten.

Lohnt sich die Investition: Die Gruppe diskutiert, ob die Produktivität durch Weiterbildung der Mitarbeitenden und neue Maschinen gesteigert werden kann. Foto: Gaby Walther

Wiederum durfte eine Klasse des Gymnasiums Laufental-Thierstein die Wirtschaftswoche in den Räumen der Von Roll in Breitenbach verbringen. Zwei weitere Klassen verbrachten die Wirtschaftswoche in der Primeo Energie in Münchenstein und bei der Baloise in Basel. «Es ist nicht so einfach, dass eine Firma geeignete Räume zur Verfügung stellen kann», erklärte Thomas Seper. Zusammen mit Beat Bollmann begleitete er letzte Woche die jungen Menschen in Breitenbach. Unter der Leitung der Fachlehrer hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3A, aufgeteilt in drei Gruppen, die Aufgabe, eine fiktive Firma zu gründen. Zuvor hatten sie die Möglichkeit, den CEO der Von Roll zu interviewen und verschiedene Funktionen in einer Firma kennenzulernen. «Der Montag bestand aus vielen Infos und Theorie, um das Rüstzeug für die folgenden Tage zu erhalten», erzählte Seper, der seit 25 Jahren jeweils eine Klasse des Gymnasiums während der Wirtschaftswoche begleitet. Dafür erhält er von seiner Firma frei.

Als Produkt hatte sich die Klasse für das Parfum entschieden. Die jungen Menschen schlüpften in die Rolle von Unternehmerinnen und Unternehmern, trafen strategische Entscheidungen und erlebten die Herausforderungen der Wirtschaftswelt. Das Hauptziel der Wirtschaftswoche ist es, wirtschaftliche Prozesse verständlich zu machen und ökonomische Kompetenzen zu fördern. Durch praxisorientierte Projekte, Fallstudien und Planspiele lernen die Schülerinnen und Schüler, wie Unternehmen funktionieren und welche Faktoren für wirtschaftlichen Erfolg entscheidend sind. So diskutierte die eine Gruppe, wie sich die Weiterbildung der Angestellten und die Anschaffung neuer Maschinen auf die Produktivität und das finanzielle Ergebnis auswirken würden. «Wir besuchen die Matheklasse und mögen den Umgang mit Zahlen. Dieser praktische Teil gefällt uns somit sehr gut — besser als der Theorieteil Anfang Woche», erzählte einer der Schüler.

«Die Wirtschaftswoche vermittelt nicht nur theoretisches Wissen, sondern fördert auch eine Vielzahl von Schlüsselkompetenzen wie Teamarbeit, Entscheidungsfindung, Problemlösung und ­unternehmerisches Denken. Darüber hinaus hilft sie den Teilnehmenden, wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen und eigene berufliche Interessen zu entdecken. Jeden Tag geben wir weitere Elemente wie Entlassungen, Sozialpläne, Ökonomie, Ökologie oder Börsengang ein, mit dem sich die Teilnehmenden befassen müssen», so Seper. Am Ende der Woche präsentierten die drei Firmen an einer Generalversammlung die Ergebnisse und warben mit Marketing, Werbefilm und Pressekonferenz für ihr Produkt.

Die Handelskammer beider Basel organisiert in Kooperation mit wirtschaftsbildung.ch jährlich rund 20 von der Ernst Schmidheiny Stiftung entwickelte Wirtschaftswochen für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.

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