Nez Rouge neu auch im Schwarzbubenland
An der Generalversammlung des Gastroverbandes Schwarzbubenland diskutierte man über neue Möglichkeiten.
«Man muss die Probleme anpacken und nach neuen Lösungen suchen», sagte Roger Henz, Präsident des Wirtevereins Gastro Schwarzbubenland. Kaum hat die Branche die Corona-Einschränkungen hinter sich, muss sie mit den steigenden Energiekosten zurechtkommen. «Dies führt möglicherweise zu neuen Geschäftsmodellen oder zu einer Verkürzung der Öffnungszeiten.» Henz, der selber das Restaurant Frohsinn in Nunningen betreibt, riet den Wirten zudem, «sich immer wieder etwas einfallen zu lassen.» Dies können kleinere Events sein wie eine Metzgete oder eine Halloween-Party mit Fondue aus der Kürbisschale. «Alleine schon mit dem Dekorieren des Restaurants oder einem auffälligen Plakat könne man einiges bewirken», weiss Henz aus eigener Erfahrung. «Ich schrieb zum Beispiel mal: Hier gibt es keine Pizza.» Gerade auch wenn man auf der Suche nach Personal sei, bewähre es sich, die Leute über den Humor anzusprechen. «Als ich vom 0815 Inserat abgewichen bin und erwähnte, der Chef sei ein Tyrann, hatte ich gleich mehrere Bewerbungen.» Henz hob hervor, dass man gegenüber dem Personal und den Gästen die Wertschätzung zum Ausdruck bringen soll. Dabei zählten vor allem auch die kleinen Gesten. Zur Zukunft des Wirtevereins Gastro Schwarzbubenland sagte Henz, dass es bei der Zusammenarbeit mit den Wirte- und Tourismusverbänden der beiden Basel noch weiteres Potenzial gebe. Die lancierte Gourmet-Wanderung sei auf gutem Weg und werde im nächsten Jahr fortgesetzt. «Die Gutscheine dafür sind auch beliebte Weihnachtsgeschenke», informierte Henz.
Im Hinblick auf das Geschäft mit den Weihnachtsessen konnte der Gastro-Verband zudem verkünden, dass das Angebot von Nez Rouge neu auch im Schwarzbubenland zugänglich ist. Heinz Fehlmann, Präsident der Nez Rouge Sektion Aargau, erläuterte den 22 Wirten, die zur Generalversammlung in Nunningen erschienen sind, dass man daran sei, in der Region Basel einen Stützpunkt aufzubauen. Dabei gelte: «Nez Rouge kann nachts über die Hotline 0800 802 208 angerufen werden. Ein Zweier-Team sorgt dann dafür, dass der Gast in seinem Wagen heimgefahren wird. Der Betrag, den man den freiwilligen Helfern bezahlt, darf man selber wählen.» Nez Rouge gibt es nur im Dezember und in der Neujahrsnacht oder bei grösseren Anlässen nach Vereinbarung. Im Aargau waren es im Dezember 2019 über 3000 Fahrten, sagte Fehlmann. Er selber engagiert sich schon seit über 22 Jahren in dieser Freiwilligenarbeit und kann auf unvergessliche Erlebnisse zurückblicken. «Der Gast schlief auf dem Hintersitz und zusammen mit dem Anrufer versuchten wir herauszufinden, wo sich der Wohnort befinden könnte. Im Verlauf der Fahrt stellte sich heraus, dass es nicht die Adresse aus dem Fahrzeugschein war.» Die Erlebnisse, die Bestätigung, Gutes zu tun und die Freude am Fahren verschiedener Autos seien die Anreize, Freiwillige zu gewinnen, führte Fehlmann in seinem Referat aus. «Wer Lust hat, soll sich bei uns melden.» Nez Rouge Basel brauche noch zusätzliche Fahrer.