Neue Betten für Übergangspflege
Der interkantonale Zweckverband Zentrum Passwang vertieft seine Zusammenarbeit mit dem Spital Dornach.
Das Zentrum Passwang nimmt eine Erweiterung vor. Dafür benötigt es das frühere Spitalwärterhaus, welches sich im Eigentum der Gemeinde Breitenbach befindet. Der Kauf der Liegenschaft für 435000 Franken wurde an der Delegiertenversammlung mit grossem Mehrbewilligt. Einige Votanten zeigten sich allerdings nicht glücklich über den Preis. Dieser sei mit 620 Franken pro Quadratmeter zu hoch angesetzt, zumal es sich um eine Zone für öffentliche Bauten handle und nicht um Bauland. Geschäftsführer Michael Rosenberg wies darauf hin, dass man hart verhandelt habe. Doch der Breitenbacher Gemeinderat war nicht bereit, den Preis zu senken (das «Wochenblatt» berichtete). Bei der Gemeinde war nämlich ein besseres Angebot eines privaten Anbieters eingetroffen, und der Gemeinderat als Planungsbehörde schloss eine Umzonung grundsätzlich nicht aus.
Sechs Plätze für Übergangspflege
Das Zentrum Passwang wird nun das ehemalige Spitalwärterhaus abbrechen lassen und durch einen Neubau ersetzen, der mit der Wohngruppe Bärenfels verbunden wird, erklärte Rosenberg. Mit der Kapazitätserweiterung schafft das Zentrum Passwang die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit dem Spital Dornach zu vertiefen. Gemäss Vereinbarung garantiert das ZePa dem Spital sechs Plätze im Bereich des Passerellen-Angebots. Dies beinhaltet die Übergangspflege für Menschen, die nach einem Eingriff im Spital auf intensive Betreuung angewiesen sind und deswegen nicht nach Hause geschickt werden können.
Bisher musste das Spital Dornach teilweise Patienten in die anderen Regionen des Kantons Solothurn verlegen. «Die Fallführung bleibt beim Spital, die Aufenthaltsdauer ist auf 42 Tage beschränkt», führte Rosenberg aus. Der Neubau des ZePa soll zudem Platz bieten für Büros. Das detaillierte Projekt und ein Finanzierungsplan werden der Delegiertenversammlung im Winter vorgelegt. Das Zentrum Passwang verfüge über ausreichend finanzielle Mittel. Die Gemeinden würden sicherlich nicht zur Kasse gebeten, hielt Rosenberg gegenüber dieser Zeitung fest.
Personalaufwand hoch
Aufgrund der Rücklagen mussten sich die Gemeindevertreter auch keine Sorgen darüber machen, dass die Rechnung 2022 mit einem Verlust von 280667 Franken abgeschlossen hat. Im Vergleich zu den Einnahmen aus den Pflegetaxen war der Personalaufwand zu hoch. Dazu kam es, weil man bei der Zimmerbelegung regen Wechsel und dann jeweils für einige Tage leere Betten verzeichnen musste. Es gab viel mehr Todesfälle als in den Jahren zuvor. Das Zentrum verlor viele pflegeintensive Bewohner und nahm Personen mit einer tieferen Pflegetaxe auf. «Die Option, kurzfristig Personal abzubauen, lehnte der Vorstand ab», stellte Künzli klar. Man sei sich der Verantwortung bewusst und setze auf Wertschätzung des Personals, das sich tagtäglich für die Menschen im Zentrum Passwang einsetze. Der Personalaufwand ist zudem steigend, weil die Delegiertenversammlung einer Lohnerhöhung zustimmte.
Angesichts des in der Pflege herrschenden Personalmangels machten sich nun einige Delegierte erneut für eine Lohnerhöhung stark. Künzli schlug vor, diese Debatte auf die Budget-Versammlung im kommenden Herbst zu verlegen. Die grosse Mehrheit war damit einverstanden.