Jetzt geht es ans Einrichten
Jugendliche machten beim Breitenbacher Gemeinderat die Erfahrung, dass es sich lohnt, für ein Anliegen einzustehen.
Die Jugendlichen Ajla Schacher, Mia Ramabaja und Zora Marchesi hatten vor einem Jahr den Breitenbacher Gemeinderat auf das Bedürfnis nach einem Jugendraum aufmerksam gemacht und präsentierten auch gleich konzeptionelle Vorschläge. «Wir möchten einen Treffpunkt schaffen, der auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten ist und für Spiel, Spass und Unterhaltung sorgt», erklärten die Teenager. Der Ort sollte gut erreichbar sein und über mehrere Innenräume, über eine Toilette, aber auch über einen Aussenbereich verfügen. Zudem wünschte man sich eine kleine Küche. Wichtig sei eine Wand, die bemalt werden dürfe. Weiter brauche es WLAN und Platz für Billard, Tischfussball, eine Couch und für Zimmerpflanzen, hielten die Jugendlichen in ihrem Konzept fest. Sie stellen sich einen Betrieb vor, der zwei- bis dreimal die Woche von 14 bis 19 Uhr geöffnet ist und von einem Jugendarbeiter betreut wird.
Ihr Konzept erarbeiteten die Jugendlichen zusammen mit Beat Häner und Thomas Furrer von der Institution KJF (Kind, Jugend, Familie).
Der Gemeinderat sagte damals, dass er das Engagement der Jugendlichen zu schätzen wisse. Er versprach, ihr Anliegen zu prüfen. Und er hielt sein Versprechen. Dafür setzte sich vor allem auch die Ressortverantwortliche Irene Marchesi-Thalmann ein.
Mit dem neuen Jahr geht für die Jugendlichen von Breitenbach nun der Wunsch eines betreuten Jugendraums in Erfüllung: Der Gemeinderat hat diese Woche die Leistungsvereinbarung mit der Institution KJF (Kind, Jugend, Familie) verabschiedet und für den Einzug in die dafür vorgesehene Liegenschaft, die erst seit kurzem der Gemeinde gehört, grünes Licht gegeben. Das ehemalige Wohnhaus befindet sich nahe der Schwimmhalle Breitgarten und war von der Gemeindeversammlung aus strategischen Gründen erworben worden. Das Areal dient der mittel- bis langfristigen Raumplanung im Bildungsbereich. Im Parterre dürfen es sich die Jugendlichen bequem machen — allerdings nur während der Öffnungszeiten. Diese beschränken sich in einer ersten Phase auf einige wenige Stunden pro Woche. «Die Bedürfnisse zum Betrieb des Jugendraums sollen im Verlauf der nächsten Monate eruiert werden. Daraus ergeben sich dann möglicherweise Anpassungen», erklärt Irene Marchesi gegenüber dieser Zeitung. Die Initiantinnen seien nach wie vor mit grossem Elan mit dabei. Geplant ist, dass die Jugendlichen mit Unterstützung der Eltern bei der sanften Renovierung der Räumlichkeiten Hand anlegen und sich auch um die Einrichtung kümmern. «Die Jugendlichen haben sich auch schon tolle Aktionen einfallen lassen, wie sie ihre Kasse aufbessern können», weiss Marchesi. «Zum Beispiel mit einem Kuchenstand am Hol- und Bringtag und mit einem Verkaufsstand mit Handwerkskunst am Wildpflanzenmarkt vom 22. April.»