Gerüstet für den Ansturm

Am 20. Juli beginnt die Frauenfussball-WM. 2025 findet in der Schweiz die EM statt. Auch in der Nordwestschweiz wird mit grossem Interesse bei Mädchen und Frauen gerechnet. Beim FC Breitenbach wird an einem nachhaltigen Aufbau der Frauen-Abteilung gearbeitet.

Motiviert: Daria Jermann, Chefin der Frauenabteilung (links) und Sportchefin Esra Föll (rechts) mit Spielerinnen aus den Teams, die der DFC Breitenbach führt.  Foto: eh-presse
Motiviert: Daria Jermann, Chefin der Frauenabteilung (links) und Sportchefin Esra Föll (rechts) mit Spielerinnen aus den Teams, die der DFC Breitenbach führt. Foto: eh-presse

Am Samstag organisierte die Abteilung Frauenfussball des FC Breitenbach ein Turnier. «Es war der erste Anlass dieser Art», erklärt Sportchefin Esra Föll. «Wir wollten zum Saisonende fussballbegeisterten Mädchen und Frauen die Möglichkeit bieten, Fussball zu spielen und den Verein etwas näher kennenzulernen.» 50 Spielerinnen nahmen teil, darunter 20, die noch in keinem Verein spielen. «Ich hatte nicht mit so viel externen Mädchen gerechnet.» Esra Föll, mit ihrem Mann nach Breitenbach zugezogen, spielte früher beim FC Basel und Old Boys. Auch in Breitenbach war sie aktiv, bis eine schwere Verletzung und Nachwuchs dem ein (vorläufiges) Ende setzte. «Ich mach jetzt den Organisationsjob, aber ich habe schon vor, wieder die Fussballschuhe anzuziehen, denn Fussballspielen macht mir noch zu viel Spass.»

Die Leitung der Frauenabteilung unterliegt Daria Jermann. Sie spielte in Breitenbach, war dann bei den Old Boys und zuletzt in der ersten Equipe des FC Basel. Eine Verletzung beendete ihre Laufbahn. «Ich war vom Konzept und auch von der Vereinsleitung überzeugt und habe gerne angepackt. Meine Ausbildung lässt zwar ein langfristiges Engagement nicht zu, aber uns ist wichtig, etwas aufzugleisen, das unabhängig von Personen fortgesetzt werden kann. Mit den Playmakers haben wir das Einstiegsmodell für die ganz jungen Mädchen und neu haben wir auch eine FF12 Equipe. Ebenso haben wir wieder eine zweite und unsere erste Equipe, die knapp den Aufstieg in die 2. Liga verpasste.» Es sei enorm wichtig, Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich innerhalb eines ihnen zusagenden Umfeldes zu bewegen. «Nicht allen gefällt es, zusammen mit Jungs zu spielen und einen Mann als Trainer zu haben», ist Daria Jermann überzeugt. Esra Föll geht tiefer. Man müsse innerhalb des Vereins den Stellenwert der Frauenabteilung verbessern. Frauenfussball dürfe nicht nur ein Anhängsel sein. Weiter müssten die Grenzen aufgebrochen werden. «Wir wollen ein Miteinander, so dass zwischen FF12 Juniorinnen und den Spielerinnen des 3. Liga-Teams keine Berührungsängste bestehen.» Sie seien offen, bieten Mädchen und Frauen Möglichkeit für Gespräche und Hilfestellung und das auch für Themen abseits des Fussballes.


Schiedsrichterin des Jahres

Dass der Aufstieg des Aktivteams nicht klappte, sei zwar enttäuschend, habe jedoch auch Vorteile, sagt Jermann. «Drei Leistungsträgerinnen sind in der neuen Saison nicht mehr dabei. Da wäre ein Aufstieg wohl zu früh gekommen. Jetzt wollen wir es aber packen.» Jermann und Föll können zudem eine spannende neue Trainerlösung präsentieren. Cheftrainer ist Patrick Eng, der vor Jahren bei den Old Boys, Liestal, Nordstern und Muttenz spielte. Assistenztrainerin ist Désirée Grundbacher. Sie wurde gerade als Schiedsrichterin des Jahres geehrt. Grundbacher wohnt mit ihrem Mann und den Kindern in Büsserach. Sie spielte früher im Nationalteam. Jetzt setzt sie auf die Karte Schiedsrichter. Seit 1. Juli gehört sie dem Kader der Challenge League-Schiedsrichter an. «Mein Ziel ist die Super League». Eng wie Grundbacher sind motiviert und ehrgeizig. «Ich verspreche mir sehr viel von dieser Lösung und freue mich bereits auf die Zusammenarbeit und die Entwicklung der Spielerinnen», so Daria Jermann. Esra Föll erklärt, dass jedes Mädchen und jede junge oder ältere Frau gerne vorbeischauen dürfe. «Wir möchten auch ein Seniorinnen-Team auf die Beine stellen. Da soll Plausch an erster Stelle stehen.» Ein spannendes Fundament wurde gelegt. Für den wegen der Grossanlässe im Frauenfussball mutmasslichen Ansturm an fussballinteressierten Mädchen und Frauen sei man gerüstet. Auch dank der Infrastruktur.

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