Ein musikalischer Genuss zu Weihnachten

Der Chœur de Chambre Jurassien (CCJU) gastiert am 20. Dezember in der katholischen Kirche in Erschwil. Auf dem Programm seines Weihnachtskonzerts: Antonín Dvořáks Messe in D für Orgel und Chor.

In der katholischen Kirche von Lajoux/JU: Der Jurassische Kammerchor mit seinem Dirigenten Mark Kölliker. Foto: zvg/ Raphaël Nobs

Der CCJU begeistert seit bald 15 Jahren durch seine musikalischen Qualitäten. Spätestens seit seinem Gewinn des Schweizerischen Chorwettbewerbs im Jahr 2013 zählt der Jurassische Kammerchor zu den besten Adressen für Freunde der gepflegten Chormusik. Im 26-köpfigen Ensemble finden sich Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Kantonen des Jurabogens, darunter auch zwei Vertreter aus dem Laufental.

Seit der Gründung des Chors wird dieser von Mark Kölliker geleitet. Kölliker ist ein ausgewiesener Chorspezialist. Der im Kanton Glarus aufgewachsene und am Lycée in Porrentruy arbeitende Musiker leitet neben dem CCJU auch den Chor der Musikhochschule in Lugano. Seit Jahren gelingt es ihm, mit dem Jurassischen Kammerchor anspruchsvolle Werke wie zum Beispiel Bachs Johannespassion oder Brahms’ Requiem zur Konzertreife zu bringen. Das Markenzeichen des Chores: sein hervorragender a cappella-Gesang. Er überzeugt durch seine genauen Intonationen und sehr stimmigen Interpretationen der vorgetragenen Werke.

Völkerverbindend

Das diesjährige Weihnachtskonzert beinhaltet Dvořáks Messe in D-Dur. Die Wahl dieses Werks, für dessen Einstudierung der Chor nun seit einem knappen halben Jahr arbeitet, erfolgte nicht zufällig. Claire-Lise Nusbaumer, Co-Gründerin und aktuelle Präsidentin des Chors, erklärt: Dvořáks Musik ist neben ihren klassischen und romantischen Ursprüngen auch stark von Elementen der tschechisch-böhmischen Volksmusik geprägt. Sie repräsentiert auf musikalischer Ebene somit eine völkerverbindende und kulturell offene Haltung. Gemäss Nusbaumer eine Voraussetzung dafür, dass die weihnachtliche Botschaft von Frieden und Gemeinschaft bei uns Menschen ankommen kann. Nicht nur der Blick auf die Ukraine zeige uns deutlich, wie notwendig ein weihnachtlicher Friede für uns wäre.

Die Konzertbesuchenden erwartet mit der Messe in D-Dur eine Reise in die sehr melodiöse und kontrastreiche Musik Dvořáks, die Dirigent Kölliker als «expressiv-romantisch» bezeichnet. Insgesamt habe die Messe liedhafte Züge mit tänzerischen Aspekten. Sie beinhalte sowohl Fanfaren-ähnliche Elemente (Gloria) als auch lyrische und dramatische Passagen (Credo). Das Werk wird in seiner ursprünglichen Fassung für Kammerchor und Orgel (Organist Loïc Burki) aufgeführt.

Als Besonderheit werden zwei Gastsänger und angehende Dirigenten, Elias Graba und Timo Waldmeier, einzelne Musikstücke anstelle von Mark Kölliker dirigieren. Neben der Messe in D-Dur werden, sozusagen als besondere Schmankerl, einzelne a cappella-Stücke dargeboten. Darunter zeitgenössische Stücke von Gjeilo und Antognini, aber auch Bruckners «Locus Iste». Letzteres wäre für sich allein schon die Reise nach Erschwil wert.

Das Konzert findet am 20. Dezember um 20 Uhr in der kath. Kirche in Erschwil statt. Eintritt frei, Kollekte.

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