Ein Mehrgenerationen-Mittagstisch für Breitenbach

Nach einem gescheiterten Versuch vor einigen Jahren hat die Gemeinde Breitenbach bis heute keinen Mittagstisch im Angebot. Die Nachfrage wäre da, ist Nadine Reber überzeugt und nimmt das Projekt in Angriff.

«Ich packe die Dinge gerne an»: Nadine Reber will in Breitenbach einen Mittagstisch für mehrere Generationen aufziehen. Foto: Melanie Brêchet

Nadine Reber ist eine, die gerne anpackt und andere mitzieht. Die gelernte Floristin verkauft ihre Blütenwerke, arbeitet in einer Bäckerei und leitet zusätzlich noch eine Spielgruppe. Die Ausbildung zur Spielgruppenleiterin absolviert die alleinerziehende Mutter von einem achtjährigen Sohn nebenbei. «Auch wenn ich ein gutes soziales Umfeld habe, ergeben sich ab und zu Engpässe. Da wäre ich froh, wenn es das Angebot eines Mittagstisches gäbe. Da blicke ich jeweils etwas neidisch auf umliegende, deutlich kleinere Gemeinden wie Erschwil, Büsserach oder Blauen, die einen Mittagstisch anbieten.»

Aufruf via Facebook

Kurzerhand hat sich Nadine Reber dazu entschlossen, die Sache selbst anzupacken. Auf Facebook startete sie einen Aufruf, um Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu finden. «Das Echo war überwältigend», freut sie sich. «Der Beitrag wurde viele Male geteilt und ich bekam viel Zuspruch — gerade auch von Müttern, denen es gleich geht wie mir.» Zwei, drei Personen hätten sich auch dazu bereit erklärt, bei einem Mittagstisch mitzuhelfen. «Natürlich steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen und ist noch eine Vision — aber es geht vorwärts.» Einen Raum hat Nadine Reber bereits gefunden: Die reformierte Kirchgemeinde stellt ihren Saal zur Verfügung. Dort sei die Infrastruktur für 60 Personen vorhanden.

Ein Treffpunkt für mehrere Generationen

Nadine Reber schwebt ein Mehrgenerationen-Mittagstisch vor. «Ich denke, davon könnten alle profitieren. Ältere Menschen müssen nicht allein essen und der Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern fördert gleichzeitig den Zusammenhalt. Die jungen Leute könnten sich auch Rat holen bei den Älteren.»

Auch wenn Nadine Reber «noch viel Weg vor sich habe», sind ihre Vorstellungen bereits sehr konkret. Falls personell möglich, wolle sie für die Jüngsten einen Hol- und Bringdienst anbieten, damit die Kinder den Weg nicht alleine laufen müssen. Auch möchte sie das lokale Gewerbe miteinbeziehen. Brot vom Bäcker, das am zweiten Tag nicht mehr verkauft werden kann, oder Gemüse und Früchte von nahe gelegenen Anbietern schweben ihr vor. Als Möglichkeit möchte sie auch ein Catering vom lokalen Gastgewerbe nicht ausschliessen. Eines betont Reber im Gespräch immer wieder: «Ich brauche noch Leute, die den Mittagstisch betreuen und mich administrativ unterstützen möchten. Je mehr Leute es sind, desto einfacher sei es, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.»

Mit der zuständigen Gemeinderätin in Breitenbach Irene Marchesi hatte Nadine Reber bereits Kontakt, diese habe sich für das Projekt offen gezeigt. Wie die Rolle der Gemeinde aussehen wird, sei derzeit aber noch unklar. «Dafür sind noch Gespräche nötig.» Wenn alles gut geht, startet der Breitenbacher Mittagstisch im Sommer 2024.

Interessierte, die Nadine Reber unterstützen möchten, können sich via E-Mail melden: reber.nadine@gmx.ch.

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