Die Thiersteiner spielen eine zentrale Rolle
Christian Imark aus Fehren sicherte für die SVP seinen Sitz im Nationalrat mit einem Glanzresultat. Seine Parteikollegin Sibylle Jeker-Fluri aus Büsserach erzielte das drittbeste Resultat. Sie wird Nationalrätin, sollte Imark am 19. November die Wahl in den Ständerat schaffen. Der Beinwiler FDP Ständeratskandidat Remo Ankli tritt nicht mehr an.
«Die Solothurner Medien hatten mir im Wahlkampf kaum Beachtung geschenkt. Doch ich habe mein Netzwerk südlich des Passwangs», sagt Sibylle Jeker-Fluri im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie hat ihre Wurzeln im Thal und sie ist mit der Politik gross geworden. Ihr Vater amtete als Gemeindepräsident von Balsthal. Sibylle Jeker verspürte früh Lust, sich politisch einzusetzen — als Teenager parteilos.
Als sie später nach Erschwil zog, gründete sie zusammen mit Ehemann Silvio die Ortspartei SVP. Sie beide engagierten sich später auch in der Leitung der Kantonalpartei. Sibylle Jeker half mit, die Gemeinde Erschwil zu führen, sie war Vertreterin des Gemeinderates und hat als Kantonsrätin auch Erfahrung in der Legislative. Sie ist Präsidentin des Forums Schwarzbubenland und bekannt als zuverlässige Schafferin. «Ich bin gradlinig und bodenständig, ich vertrete meine Meinung, aber dabei wähle ich die leisen Töne.» Am 19. November wird sich weisen, ob sie ins Bundesparlament einziehen wird. Mit ihren 16427 Stimmen holte Sibylle Jeker mehr Stimmen als der gewählte Kandidat der FDP, Simon Michel (12221 Stimmen), und platzierte sich direkt hinter ihren gewählten Parteikollegen Christian Imark (29625 Stimmen) und Rémy Wyssmann (21264 Stimmen). Sollte Imark das Rennen um den Sitz im Ständerat gewinnen, hätte der Thierstein erstmals eine Doppelvertretung in Bern, einen Ständerat und eine Nationalrätin. Ginge es nach dem Thierstein, dann wäre die Wahl auf den Beinwiler Remo Ankli gefallen, er kam hier auf 2872 Stimmen, während Imark von der Bevölkerung aus dem heimischen Bezirk nur 2082 Stimmen erhielt. Anklis ehemaliger Parteikollege Dieter Künzli, der für die GLP ins Rennen um den Ständerat stieg, erhielt im Thierstein 646 Stimmen, der bisherige Ständerat Pirmin Bischof (Mitte) 2392 Stimmen. SP-Kandidatin Franziska Roth holte im Thierstein 943 Stimmen und der Grüne Felix Wettstein 479 Stimmen.
Kantonal sah es anders aus. Der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli landete auf dem vierten Platz mit einem Resultat von 25585 Stimmen. Die Enttäuschung sei gross, räumte er ein. Die Hürde des absoluten Mehrs schaffte einzig Pirmin Bischof mit 46086 Stimmen. Roth lag mit 30602 Stimmen knapp vor Imark (29176 Stimmen), Dieter Künzli landete auf dem letzten Platz mit 8701 Stimmen. Er und Felix Wettstein (14394) treten im zweiten Wahlgang nicht mehr an. Ihre Parteien sprachen sich dafür aus, Roth zu unterstützen. Die Wahlbeteiligung lag im Thierstein bei 47,5 Prozent, im Dorneck bei 48 Prozent.
Christian Imark und Sibylle Jeker gaben zu verstehen, dass sie nun weiterhin Vollgas geben wollen. «Wir brauchen gerade auch im Ständerat Vertreter, welche die Gesetze aus der Sicht des Empfängers betrachten. Ich tue dies als Familienvater und Unternehmer und eben nicht aus der Sicht des Berufspolitikers», betont Imark. Er rief die Bürgerlichen im Kanton Solothurn dazu auf, sich nun zusammenzuraufen. Die Diskussion hat die Solothurnische FDP am Dienstagabend in Breitenbach geführt und eine Entscheidung getroffen. Siehe Artikel.