«Die Ansichten waren zu unterschiedlich»

Roy Laffer gewann vor zwei Jahren die Kampfwahl um das Bärschwiler Gemeinde­präsidium. Jetzt demissioniert er und seine damalige ­Kontrahentin Karin Guntern übernimmt das Zepter. Auch beim Bürgerrat kommt es zu personellen Änderungen.

Per Flugblatt erfuhren die Bärschwiler, dass Roy Laffer als Gemeindepräsident demissionierte und Vizepräsidentin Karin Guntern die Leitung übernommen hat. Auf der Homepage wurde die Neuigkeit nicht aufgeschaltet, nur wurde Roy Laffer aus der Gemeinderatsliste entfernt.

Von Gesetzes wegen ist Bärschwil verpflichtet, Neuwahlen durchzuführen. Wann diese stattfinden, ist noch offen. Nachgefragt bei der Gemeinde, konnte Vizepräsidentin Karin Guntern keinen Fahrplan nennen. Das Geschäft sei pendent. «So wie es jetzt ist, läuft es gut. Wir sind im Moment beschäftigt mit der Vorbereitung der Gemeindeversammlung, an der es um das Budget 2024 geht», hielt sie fest, betonte aber: «Es wird im Dorfblatt einen Aufruf geben und wir werden das Wahlprozedere gesetzeskonform durchführen.» Guntern zeigte sich erstaunt darüber, dass das «Wochenblatt» von Laffers Demission erfahren hat, und meinte, dass es darüber nicht viel zu berichten gebe.

Erneuerungswahlen

Wie von der Staatskanzlei in Solothurn zu erfahren ist, sollte die Gemeinde Bärschwil nun Erneuerungswahlen ­aufgleisen. Wahlvorschläge müssen auf einem amtlichen Formular «Wahlvorschlag für Beamtenwahlen» eingereicht werden. Das Formular sei bei der Gemeindeverwaltung zu beziehen. Ein Kandidatenvorschlag muss jeweils von zehn stimmberechtigten Einwohner unterzeichnet sein. Wählbar sind nur Personen, die ihre Kandidatur vor Eingabeschluss bei der Gemeindeverwaltung einreichten, lauten die Bestimmungen.

Roy Laffer — er hatte nebst dem Präsidium noch das Ressort Finanzen unter sich — erklärte auf Anfrage, dass es ihm nicht mehr möglich war, seines Amtes zu walten. «Im Gemeinderat waren die Ansichten zu unterschiedlich, wie die Gemeinde geführt werden soll.» Diese Auseinandersetzungen seien nicht zum Wohle der Gemeinde. Der Entscheid, aufzugeben, sei ihm nicht leicht gefallen. Er spürte den Rückhalt der Bevölkerung. 2021 hatte er die Kampfwahl gegen seine Kontrahentin Karin Guntern deutlich gewonnen. Doch die Situation sei nicht mehr tragbar gewesen. «Es ging an die Substanz», gibt er zu bedenken.

Zwei sofortige Rücktritte in der Bürgergemeinde

Ähnlich ist es dem Präsidenten der Bürgergemeinde, Karl Laffer, ergangen. Ihm machten verschiedene Reibereien — unter anderem im Zusammenhang mit Pachtverträgen — zu schaffen und er sah sich aus gesundheitlichen Gründen veranlasst, kürzerzutreten. Er als auch Patrick Stegmüller, gaben diesen Herbst ­ihren sofortigen Rücktritt aus dem Bürger­gemeinderat bekannt.

Bei den letzten Erneuerungswahlen hatte man sich um die Sitze im Bürgerrat gestritten. Kurz vor Anmeldeschluss war eine zweite Liste eingereicht worden. Damit verfügt der Bürgerrat über Nachrückende. Hingegen bleibt beim Einwohnergemeinderat vorerst der fünfte Sitz vakant.

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