Denkanstoss für die Liebe

Dass sie mit diesem Buch da und dort anstossen wird, scheint ihr bewusst zu sein. Nennt Barbara Jost ihren Band doch auch «Denkanstössiges». Vielsagender, aber noch immer nicht konkret der Untertitel: «Abwechslung macht das Lieben süss».

Die Autorin und ihr Buch: Barbara Jost. Foto: Martin Staub
Die Autorin und ihr Buch: Barbara Jost. Foto: Martin Staub

Schon lange beschäftigt sich die Wahlbreitenbacherin mit der Problematik der unterschiedlichen Bedürfnisse im sexuellen Bereich in vielen Paarbeziehungen. Was ihrer Meinung nach sehr oft zum Bruch führt, weil zu wenig offen darüber kommuniziert wird. «Bei andern Vorlieben, Interessen und Neigungen scheint es allen Beteiligten plausibel, dass kaum hundertprozentige Übereinstimmung möglich ist», erklärt die gelernte Biomedizinische Analytikerin und Dozentin für angehende MPA (Medizinische Praxisassistentinnen). «Laufen aber im intimen Bereich die Bedürfnisse eines Paares nicht ganz parallel, sind Krisen nicht mehr weit», weiss die 59-Jährige.

Als zweifache Mutter und seit 15 Jahren in zweiter Partnerschaft habe sie auch schon ihre Lehren gezogen und schon seit längerem entschieden, auch in diesem Bereich ehrlich miteinander umzugehen. «Es funktioniert», bestätigt Jost und mehr noch: «So können Spannungen abgebaut werden, die Basis des Vertrauens wird gestärkt und der Umgang innerhalb der Beziehung entkrampft sich», sagt die Autorin dieses doch etwas aussergewöhnlichen Bandes, der einerseits Ratgeber, andererseits aber auch Reportage sein will. Die Idee, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen, entstand bereits vor rund sechs Jahren. «Ich ordnete und notierte vorerst alle Ideen, Erfahrungen und Beispiele aus meinem engeren Umfeld. Dann begann ich mir ein Grundgerüst zum Inhalt zu bauen». Mit dem eigentlichen Schreiben zog sich Barbara Jost vor anderthalb Jahren für einige Wochen mit ihrem Partner in die Karibik zurück. «Ein inspirierender Ort, um schriftstellerisch tätig zu sein», schwärmt sie noch heute.

Was folgte, war Schwerstarbeit. Denn das Geschriebene sollte von Betroffenen bestätigt, dokumentiert und bekräftigt werden, was aufwändige Recherchen, Interviews und auch die Erweiterung der eigenen Erfahrungswelt notwendig machte. So konfrontiert Barbara Jost – und dies macht diese Lektüre auch durchaus für jene lesenswert, welche die Weltanschauung der Autorin nicht teilen – ihre Leserschaft keineswegs nur mit ihrer eigenen Erfahrungswelt, sondern lässt Paare, Prostituierte, Betreiber von einschlägigen Etablissements und Singels zu Wort kommen. Dazu – wenn schon, denn schon – gibt Barbara Jost auch Empfehlungen zu Literatur, Homepages, Etablissements und anderem, das durchaus zur «Abwechslung, die das Lieben süss macht», beitragen können.

«Ich plädiere aber keinesfalls für die freie Liebe, sondern im Gegenteil, für die Stärkung der Beziehung durch mehr Spielraum und Ehrlichkeit im Umgang mit Sex und Erotik,» fasst Barbara Jost ihr 100-seitiges Werk, das in diesen Tagen auf den Markt kommt, zusammen.

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