Werkhof-Projekt deutlich abgespeckt
Bis Ende 2025 soll der neue Werkhof gebaut sein. Zumindest sieht das die Arbeitsgruppe vor, die nach dem Nein zum ersten Projekt Varianten überprüft hat.
Die Stühle in der hinteren Halle der Mehrzweckhalle waren alle besetzt. Daneben standen zahlreiche Schautafeln, auf denen allerlei Informationen zu den diversen Projekten zu sehen waren. Nachdem vor rund einem Jahr ein Projekt, das 5,4 Millionen Franken gekostet hätte, abgelehnt worden war, musste der Stadtrat wieder zurück auf Feld 1.
In der Folge bildete sich eine freiwillige, elfköpfige, breit abgestützte Arbeitsgruppe, die einen neuen Anlauf nahm und diverse Projekte studierte, wie Brigitte Bos, ehemalige Stadtpräsidentin von Laufen am Informationsabend am Montagabend ausführte. Jörg Schwander, Präsident dieser Arbeitsgruppe, erläuterte das überarbeitete Projekt. Man habe zwar auch Mietlösungen erwogen. Man favorisiere aber weiterhin einen Neubau im Areal Neumatt, das die Gemeinde schon vor Jahren zu diesem Zweck erworben hatte. «Unser Ziel dabei war, eine Kostengrenze von vier Millionen Franken nicht zu überschreiten», betonte er.
Raumsparend gestapelt
Dies sei gelungen, indem man den ursprünglich geplanten Bau verkleinert habe. Nun erhalten nicht mehr alle Fahrzeuge einen Unterstand. Stattdessen wird eine Art Regal erstellt, auf dem die Geräte raumsparend gestapelt werden können. Hauptobjekt bleibt aber der eigentliche, nunmehr deutlich verkleinerte Werkhof. Zahlreiche Fahrzeuge und Geräte sollen nun nach Bedarf so aufgestellt und parkiert werden, wie sie am häufigsten — oder je nach Saison — zum Einsatz kommen. Natürlich soll der neue Werkhof auch Büro- und andere Räumlichkeiten umfassen.
Das ganze Areal wird so gestaltet, dass man allenfalls später bei Bedarf ohne Weiteres An- und Aufbauten realisieren könnte. Stimmt die Gemeindeversammlung zu, sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Bei der Bearbeitung der Offerten will man sich bewusst etwas mehr Zeit verschaffen, so Schwander weiter, um diese auf jeden Franken überprüfen zu können. Die Inbetriebnahme des neuen Werkhofs ist für Ende 2025 vorgesehen.
Wenig Fragen
Informationen auf den Schautafeln wiesen auch auf die Varianten hin, bei denen sich die Gemeinde einmieten könnte. Dies war damals an der Gemeindeversammlung angeregt worden. Im Vordergrund steht dabei das Areal des früheren Transportunternehmens Bieli an der Lochbruggstrasse. Nach den Informationen hatten die Anwesenden Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese blieben rar. So wollte eine Stimmbürgerin wissen, ob das Abbruchmaterial an der Neumatt Zusatzkosten verursachen könnte. Dies ist gemäss Schwander nicht der Fall, da es sich im Wesentlichen um Überreste des früheren Steinbruchbetriebes handelte. Auch die Befürchtungen, am Schliffweg könnte es wegen der Muldentransporte für den Grünabfall zu regem Verkehr kommen, wurden relativiert: Diese Lastwagen verkehren nicht täglich. Was die Hochwassergefahr angeht, so wird der Diebach, der sich in der Nähe des künftigen Werkhofs befindet, renaturiert, so dass von diesem Gewässer, ebenso wenig wie von der Birs, Überschwemmungsgefahr droht.
Abstimmung im Dezember
Die Werkhof-Arbeitsgruppe wird nun die Eingaben und Anregungen der Bevölkerung nochmals beraten. Dann kommt das Projekt — voraussichtlich im Dezember — vor die Gemeindeversammlung. Brigitte Bos appellierte an die Anwesenden, diese Versammlung zu besuchen und dem Projekt zuzustimmen.