«Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen?»
An der fünften «Laufner Humor Nacht» traten auf: Isabel Meili, die mit ihren Familiengeschichten und Gesang begeisterte, Michel Gammenthaler, der das Publikum mit verflixten Fingerübungen fast zum Wahnsinn trieb und vom Älterwerden erzählte und Oropax, zwei Sprachvirtuosen und Chaos-Komiker.
Timo Steiner vom fünfköpfigen OK-Team mauserte sich bei seinen Ansprachen am Anfang jeder Halbzeit des ausverkauften Anlasses selber fast zum Komiker: Mit seinen witzigen Sprüchen passte er perfekt zum vielseitigen und lustigen Programm, das am Samstag während dreier Stunden in der Mehrzweckhalle Serafin in Laufen geboten wurde.
Comedy, Gesang und Zauberei
Den Anfang machte die in Frick aufgewachsene, heute in Wien lebend Isabel Meili. Mit ihren Geschichten und Liedern rund um ihre internationale Familie, ihre Figur, ihr Single-Dasein, ihre Bekanntschaften, TV-Sendungen und Frauengeschichten begeisterte die Schauspielerin, stimmgewaltige Sängerin und Kabarettistin die rund 300 Besucherinnen und Besucher. Diese erhielten Einblick in gut gemeinte, aber ziemlich schräg einfahrende Ratschläge von Meilis russischer Grossmutter, oder in bekannte Lieder, die in Wort und Gesang zerrissen wurden. Mit ihrem Scharfblick für Alltägliches in der Bahn, im Restaurant oder bei Freunden gelang es Meili, den Zuschauenden einen humorvollen Spiegel vorzuhalten, über den herzhaft gelacht werden konnte.
Michel Gammenthaler, Komiker, Zauberer und Moderator, machte sich Gedanken über das Älterwerden und erzählte, dass er sich zum Beispiel Namen nicht mehr so gut merken könne. Im Zweifelsfall lege er einen Arm um die Schulter des eventuell Bekannten und frage ihn: «Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen?» Dann hoffe Gammen-thaler, dass ihn die Antwort weiterbringe. Ältere Menschen hätten auch manchmal mit Automaten Probleme, so Gammenthaler. Als Beispiel berichtete er über ein ärgerliches Erlebnis vor einem Parking-Automaten, wo zwei Personen nicht klarkamen. Während des Lachmuskel-Trainings wurde das Publikum dazu animiert, anscheinend simple Fingerübungen mitzumachen, die jedoch eine grosse Koordination erforderten. Ein bisschen gezaubert wurde auch — sehr einfach ausschauend, aber verblüffend in der Wirkung.
Wortakrobatik und ein bisschen Chaos
Die Komiker und Wortakrobaten Oropax, die beiden Brüder Volker und Thomas Martins aus Freiburg i.B., lieferten Wort- und andere Spielereien im Sekundentakt. Man musste als Zuschauerin oder Zuschauer immer voll konzentriert dabei sein, um jeden Wortwitz zu erkennen. Leider war eine «Zaubernummer», in der auf «mysteriöse Weise» Schokolade verschwand, zu lang geraten, indem der «Trick» immer und immer wieder gespielt wurde. Vielleicht hätten Oropax diese Szene nur einmal und mit Schweizer Schokolade spielen sollen. So oder so: Das OK der «Laufner Humor Nacht» hat wiederum an Komik Hochkarätiges nach Laufen geholt und verdiente sich einen Grossteil des langen Applauses.