Sicher leben an der Birs
Es sollen umfangreiche Schutzmassnahmen getroffen werden, um künftig Jahrhunderthochwasser wie 1973 und 2007 in Laufen zu verhindern.
Im November hat der Baselbieter Landrat den Baukredit für die Hochwasserschutzmassnahmen an der Birs bewilligt. Nun hat im Alten Schlachthuus in Laufen eine Informationsveranstaltung dazu stattgefunden. Philipp Meyer, beim kantonalen Tiefbauamt für das Grossprojekt zuständig, führte aus, wie bezüglich den Arbeiten auf dem 3,5 Kilometer langen Teilstück der Birs zwischen Biomill und Ritzimatt bei Dittingen verfahren werden soll. Zurzeit laufen die letzten Vorbereitungsarbeiten. Ziel der diversen Massnahmen ist, künftige Jahrhunderthochwasser, wie es sie 1973 und 2007 gab, zu verhindern.
Die Vergaben für die Bauarbeiten und an den Ingenieur sollen im nächsten Jahr erfolgen, damit im Jahr 2024 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. 2029 sollen die Arbeiten, die in acht Etappen unterteilt werden, beendet sein. Vorgesehen sind Aufschüttungen, Dämme, Verbreiterungen der Birs und Vertiefungen des Flussbettes.
Die Birs soll zudem mehr Raum erhalten. Grosszügige Sandbänke können zu Freizeitwecken als Naherholungsgebiet genutzt werden. Die ganzen Bauarbeiten stehen gemäss Meyer unter dem Motto «Sicher leben an der Birs».
Kosten von 62 Millionen Franken
Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf 62 Millionen Franken. Diese werden grösstenteils vom Bund (32 Mio Franken) und vom Kanton getragen, wie Meyer weiter ausführte. Das Geld ist vorhanden: «Wir können also loslegen.»
Stadträtin Sabine Asprion orientierte über die Projekte der Stadt Laufen rund um die Birssanierung. Die dafür aufzuwendenden Kosten von 4,9 Millionen Franken werden für den Neubau der beiden Fussgängerbrücken beim Wasserfall und in der Norimatt, für den Ersatz der Beleuchtung sowie für den Bau von Wasserleitungen benötigt. Ein Teil des Geldes fliesst über den Verkauf von Land an den Kanton und über Anrainerbeiträge wieder in die Stadtkasse zurück. Beide neuen Passerellen sollen ohne Stützpfeiler errichtet werden, damit sich dort keine Stämme verfangen können und das Wasser ungehindert fliessen kann. Zudem wird der Birsdammweg erneuert. Eventuell sei auch mit Kosten für Altlastenbeseitigung zu rechnen, vermutet Asprion.
Stadtbach wird umgeleitet
Ergänzend erwähnte Stadtrat Cédric Jeanbourquin, dass der Stadtbach umgeleitet wird und mit dem Güschbach zusammen in einem Überlaufwerk zusammenfliesst. Bei Hochwasser wird das Wasser dann in die ARA Zwingen umgeleitet. Am 22. März wird die Gemeindeversammlung über den Projektierungskredit befinden können.
Das Publikum interessierte vor allem die Naubrücke, die den Autoverkehr vom Bahnhof zur Baselstrasse leitet. Stadtpräsident Pascal Bolliger sagte dazu nur, dass deren Linienführung in den nächsten Tagen bekannt gegeben werde. Was die Bahnhofbrücke Richtung Vorstadt angeht, so sind gemäss Meyer Veränderungen und Massnahmen schwierig, da das Bauwerk unter eidgenössischem Denkmalschutz steht.