«Sein Geist wird uns weiterbegleiten»

Im Dezember des vergangenen Jahres hatten die Familie von Regula Blätter und die Belegschaft des Sportshops Karrer einen schmerzlichen Verlust zu verkraften: Fridolin Karrer, der Grossonkel von Regula Blättler, verstarb. Sein Erbe, der Sportshop, soll auch in Zukunft in seinem Sinn weiterleben.

Führt gemeinsam mit ihrem Mann den Sportshop Karrer in Laufen: Regula Blättler vor den wenigen Langlaufski, die noch zur Vermietung zur Verfügung stehen. Foto:  Melanie Brêchet
Führt gemeinsam mit ihrem Mann den Sportshop Karrer in Laufen: Regula Blättler vor den wenigen Langlaufski, die noch zur Vermietung zur Verfügung stehen. Foto: Melanie Brêchet

Was vor über 30 Jahren in den Räumlichkeiten eines alten Bauernhauses begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte. Fridolin Karrer gründete den Sportshop Karrer mit der Idee, auch weniger gut verdienenden Familien die Möglichkeit zu bieten, Wintersport zu betreiben. Er sammelte Ski, Skischuhe und Stöcke und bereitete diese zur Weitervermietung auf. Letzten Dezember verstarb der Gründer des Sportshops 86-jährig.

Diese Wintersaison 2020/2021 ist für den Sportshop Karrer nicht nur deshalb eine spezielle. Man könnte sie beinahe als Schlittenfahrt mit anstrengenden Aufstiegen und rasanten Abfahrten vergleichen. Nebst dem Tod des Gründers muss der Sportshop wie viele andere Betriebe auch mit der Corona-Pandemie zurechtkommen. Im Fall des Sportshops ist diese Fluch und Segen zugleich. Im letzten Frühjahr und Sommer erlebte das Geschäft einen regelrechten Boom mit dem Verkauf und der Vermietung von E-Bikes.

Angst vor Ansteckung

Jetzt im ersten Coronawinter erlebt der Sportshop das Gleiche mit Langlaufausrüstungen und Schneeschuhen. In beiden Bereichen ist kaum mehr etwas zu haben. «Die Leute wollen unabhängig bleiben in ihrer Freizeit, mit Langlaufski und Schneeschuhen können sie das», sagt Regula Blätter, welche den Sportshop Karrer gemeinsam mit ihrem Mann Markus Blättler seit 2017 führt. Wer auf Langlaufski unterwegs sei, sei nicht auf Gondeln oder Skilifte angewiesen. Ob die Skigebiete auch in den nächsten Wochen geöffnet haben dürfen, stehe ja in den Sternen. Ausserdem halte man das Risiko, angesteckt zu werden, gerade in kleineren Skigebieten tief, sagt Blättler weiter. «Wer auf Loipen unterwegs ist, muss sich nicht in eine lange Schlange stellen und kann damit die Abstandsregeln problemlos einhalten.» Davon, dass das Langlaufen irgendwann wieder einen Boom erleben würde, war Regula Blättler schon lange überzeugt. Der Sport sei gesund, die Grundlagen seien für jedermann relativ schnell zu erlernen und man könne ihn auch im fortgeschrittenen Alter noch betreiben. «Langlauf ist ausserdem das ideale Wintertraining für Läuferinnen und Läufer», erklärt Blättler, wobei dieses Jahr besonders auch ganze Familien den Sportshop mit einer Langlauf-, statt einer Skiausrüstung verliessen.

Schneesegen in der Region

Loipen gibt es in der näheren Region auf der Wasserfallen und in Langenbruck. Wer einen etwas weiteren Weg auf sich nehmen will, hat im nahegelegenen Jura mit seinen höher gelegenen Gebieten diverse Möglichkeiten. Praktisch vor der Haustür betreiben kann man das Laufen mit Schneeschuhen. «Da hat uns das Wetter natürlich sehr in die Karten gespielt», sagt Regula Blättler. Der Schnee fiel in den vergangenen Wochen bis in tiefe Lagen, was viele Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler mit diversem Gerät auf die verschneiten Hügel in der näheren Umgebung lockte. Mitte Januar, als der Laden-Shutdown kam, wurde der Sportshop Karrer regelrecht überrannt. Gemäss Regula Blättler musste man abends sogar Kundschaft auf den nächsten Tag vertrösten, weil das Geschäft um 19 Uhr schliessen musste. «Es stellte sich dann jedoch heraus, dass wir trotz Shutdown weiterhin vermieten dürfen.»

Momentan sei es ruhig, es laufe nicht viel im Laden, da man zurzeit nur nach telefonischer Beratung und mit Abholung verkaufen könne. Man habe sogar Kurz­arbeit anmelden müssen. Sollten die Skigebiete weiterhin geöffnet haben, sei sie aber zuversichtlich, dass das Geschäft mit der Vermietung vor den Sportferien nochmals anziehe und viele Leute im Schnee Sport treiben können, so wie sich das Fridolin Karrer gewünscht hätte.

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