Schützen mit ökologischer Faszination

Auf einer Länge von 1,5 Kilometern soll die Birs in Grellingen mittels Geländeanpassungen und Dämmen sicherer gemacht und gleichzeitig mit einem kleinen Biotop ab der Brücke «Unterer Moosweg» revitalisiert werden.

<em>Bild ab Brücke «Unterer Moosweg»: </em>rechts Wiese für die Verbreiterung der Birs mit projektiertem Auenwäldchen.<em> Foto: Jürg Jeanloz</em>
<em>Bild ab Brücke «Unterer Moosweg»: </em>rechts Wiese für die Verbreiterung der Birs mit projektiertem Auenwäldchen.<em> Foto: Jürg Jeanloz</em>

Es ist 13 Jahre her, seit ein gewaltiges Hochwasser in Liesberg Riederwald, im Stedtli Laufen, in Zwingen und Grellingen Siedlungen und Landstriche massiv verwüstet hatte. Der Kanton Basel-Landschaft entwickelte deshalb Hochwasserschutzprogramme und legt nun in Grellingen ein Projekt auf, das die gefährdeten Objekte und Landschaften schützen und die Birs im Gebiet «Inseli» ökologisch aufwerten soll.

Der Perimeter von 1,5 Kilometer Flusslänge ist in drei Abschnitte unterteilt, wovon der Mittelteil «Inseli» zu einem einzigartigen Biotop umgestaltet wird. Anstelle einer bedeutungslosen Wiese, die aktuell von einem Baumkranz umgeben ist, soll dem Fluss mehr Raum für einen höheren Wasserstand gegeben werden. Die Verbreiterung der Birs schafft Platz für Sand- und Kiesinseln und für ein kleines Auenwäldchen und wird gegen die Häuser auf der Südseite mit einer Aufschüttung abgeschlossen. «Wilderness» im Herzen von Grellingen nennt das Projektteam unter der Leitung des Baselbieter Tiefbauamtes diese Oase der ökologischen Vielfalt. Verschiedene Weidenarten, Wasserpflanzen, sowie Frösche, Kröten und Salamander sollen wieder heimisch werden. Der Eisvogel und die Wasseramsel erhalten neue Perspektiven und vielleicht lässt sich sogar ein Biber blicken. «Das Inseli darf auch drei bis vier Mal pro Jahr überschwemmt werden, damit sich kleine Teiche bilden», erklärt Projektleiter Philipp Meyer vom Tiefbauamt Wasserbau Baselland. Meyer bestätigt, dass der Baselbieter Regierungsrat für dieses Naturprojekt 960000 Franken gesprochen hat.

Unmittelbar vor dem «Inseli» überquert der Fussgängersteg «Unterer Moosweg» die Birs. Bei Hochwasser stauen sich an der Brücke Schwemmholz und Stämme, sodass die Kantonsbehörden dessen Abbruch verlangen. Wie Gemeindepräsident Alexander Hein betont, möchte der Gemeinderat die Brücke ersetzen und den Kredit dafür bei der Gemeindeversammlung beantragen. Hein begrüsst ausdrücklich das Projekt und erachtet es als eine Chance für Grellingen.

Im Abschnitt 1, der vor allem das Unterdorf betrifft, und im Abschnitt 3 unmittelbar nach dem Kraftwerk Moos sollen uferflankierende Mauern und Dämme für die angrenzenden Liegenschaften errichtet werden. Die Gespräche mit den betroffenen Liegenschaftsbesitzern sind wegen der Corona-Krise ausgesetzt worden, wobei Meyer hofft, dass die Planauflage dennoch noch dieses Jahr erfolgen kann.

Wenn alles gut geht, soll das Hochwasserschutzprojekt mit einem Kostendach von 2,6 Millionen Franken bis Ende des nächsten Jahres realisiert werden.

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Laufen/Laufental27.11.2024

Bei der ARA Laufental-Lüsseltal läuft es rund

Konstante Verhältnisse prägen den Zweckverband ARA Laufental-Lüsseltal. Die Aufsichtsbehörde lobt den Betrieb.
Laufen/Laufental27.11.2024

Junge Talente geben sich fantastisch, bodenständig und unschuldig

Einmal jährlich kommen in der Galerie des Kulturzentrums Alts Schlacht­huus die jungen Künstlerinnen und Künstler zum Zug. Diesen Herbst sind dies Deborah Jeger…
Laufen/Laufental20.11.2024

Eine Million musikalischer Träume

Nach dem ersten Konzert am Samstag in Wahlen waren die Circle Singers am Sonntag in Zwingen zu Gast. Um 17 Uhr betrat der über 40-köpfige Chor eine Bühne vor…