Saurier und Glühwein

Zum ersten Mal seit der Renovation spielte die Laufner Stadtharmonie wieder in der Katharinenkirche. Den Musikern gelang es, den Raum mit feinen und bisweilen donnernden Klängen auszufüllen.

<em>Prächtige Kulisse: </em>Die Stadtharmonie Laufen in der frisch renovierten Katharinenkirche. Foto: Peter Walthard
<em>Prächtige Kulisse: </em>Die Stadtharmonie Laufen in der frisch renovierten Katharinenkirche. Foto: Peter Walthard

Dass es Musikvereinen schwererfällt als auch schon, Säle zu füllen, davon merkte man nichts am Kirchenkonzert der Stadtharmonie Laufen: Die Bänke waren am Sonntagabend voll besetzt, einige Besucher mussten gar mit Stühlen vorliebnehmen. Sie alle wurden nicht enttäuscht. Die Musiker der Stadtharmonie boten ein abwechslungsreiches und wohlabgestimmtes Konzert. Präsentiert wurden die ausgewählten Stücke von Entertainer Gustav Thüring, der sich die Zeit nahm, auch etwas über den biografischen und musikalischen Hintergrund der Darbietungen zu erzählen.

Höhepunkt des Abends war für viele wohl Rossinis Ouvertüre «Die diebische Elster», die die Stadtharmonie auf vielfachen und jahrelangen Wunsch ins Programm aufgenommen hat. Geschrieben hatte sie der Komponist, so die lebhafte Schilderung Gustav Thürings, erst am Abend vor der Uraufführung. Entsprechend lebhaft kam sie daher, gefolgt von Giovannis Orsomandos «Banda Succre», das sich an der Blasmusik der Anden orientiert. Der Marsch schloss das Konzert, wie es das Programmheft angekündigt hatte: lyrisch und heroisch.

Kernstück des Konzerts waren die Aufführungen von Armin Koflers «Mesozoicum» und Carl Heinrich Hüblers «Konzert für vier Hörner». Koflers Musik entführte die Kirchenbesucher in eine Welt lange vor unserer Zeit, jene des Erdmittelalters, des Mesozoikums eben. Gewidmet sind die vier Sätze verschiednen Spezies von Dinosauriern, angefangen beim grössten Pflanzenfresser aller Zeiten, dem schwerfällig stampfenden Brachiosaurus, über den majestätisch segelnden Flugsaurier Pteranodon bis zum König der «Donnerechsen»: dem Tyrannosaurus Rex. Feinfühlig wurde gespielt, so konnte man die Urtiere zu den Klängen der Musik tatsächlich vor dem inneren Auge vorbeiziehen lassen. Einstudiert hatte die Stadtmusik das Konzert anlässlich des Kantonalen Musikfests in Laufenburg, das für die Laufner ein grosser Erfolg war. Für das «Mesozoicum», das als Aufgabenstück eigens für das Musikfest komponiert worden war, erhielte sie 91,67 von 100 möglichen Punkten, sodass schliesslich der 12. Rang in der 2. Stärkeklasse herausschaute.

Eindrucksvolle Klänge

Am meisten Applaus, so schien es dem Zuhörer, erntete das Konzert für 4 Hörner von Carl Heinrich Hübler. Die Solisten Nicola Schweizer, Christoph Altmann, Reyan Chaaban und Michael Honegger überzeugten mit ihrem Spiel.

Weiter spielte die Stadtharmonie die Ouvertüre zur komischen Opfer «Isabella» von Franz von Suppé, die nach den eindrucksvollen Hornklängen etwas Leichtigkeit in die glanzvoll hergerichtete Kirche zauberte. Eröffnet wurde das Konzert von der «Fanfare pour précéder La Péri» von Paul Dukas.

Immer auch wichtig ist bei einem solchen Konzert das Gesellige, und auch da hatten die Musiker vorgesorgt: Vor der Kirche gab es nach dem Konzert in verregnet weihnachtlicher Stimmung heissen Glühwein.

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