Trendwende in Sicht

Die Gemeinde Grellingen hat einige Herausforderungen zu meistern. Die Gemeindeversammlung zeigte sich mit dem neuen Gemeinderat einvernehmlich und genehmigte das Budget 2025 einstimmig.

Aufgrund der regen Bautätigkeit sei bis 2030 mit einem Bevölkerungswachstum von 15 Prozent zu rechnen, sagte Gemeindepräsident Peter Pflugi. Dies führe für die Gemeinde momentan zu einer Mehrbelastung, wirke sich später aber positiv auf die Steuererträge aus. Ab 2027 könnte Grellingen schwarze Zahlen schreiben. Der neue Gemeinderat habe sich zum Ziel gesetzt, im 2028 eine Steuersenkung zum Thema zu machen. Mit 62 Prozent liege man derzeit leicht über dem Mittelwert im Laufental (60,46 Prozent).

Drei Ratsmitglieder weniger

Pflugi erläuterte der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend den Aufgaben- und Finanzplan für die Legislatur des neuen Gemeinderates, die im Juli startete. Die Verantwortung lastet auf weniger Schultern als vorgesehen. Drei Ratsmitglieder haben sich bereits wieder aus dem Amt verabschiedet. Pflugi bedauert dies, hat aber auch Verständnis für die persönlichen Gründe, die zu den Rücktritten führten. «Ohne politische Erfahrung ist es schwierig abzuschätzen, wie sich das Amt auf den Alltag auswirkt. Die Aufgaben sind anspruchsvoll und je nach Ressort zeitintensiv», erklärt Pflugi gegenüber dieser Zeitung. Ausserdem hatte man bei der Verwaltung mit Vakanzen zu kämpfen. «Eine Analyse zeigte, dass es eine Reorganisation und mehr Ressourcen braucht. Dies konnten wir diesen Herbst mit Neuanstellungen umsetzen. Dunja Schärer ist die neue Gemeindeverwalterin und Angelica Dietler unterstützt den Gemeinderat im administrativen Bereich. Zudem wurde das Budget für externe Rechtsberatung erhöht», führte Pflugi aus. Entscheidend sei nun auch, dass man neue Ratsmitglieder finde. Die Eingabefrist läuft bis am 9. Dezember.

Das Budget 2025 sieht einen Aufwandüberschuss von 384000 Franken vor. Dieser sei durch das Eigenkapital (dieses beträgt rund zehn Millionen Franken) gedeckt. Nebst den zusätzlichen Ausgaben bei der Verwaltung schlagen Mehrausgaben bei der Bildung zu Buche, erläuterte Pflugi. Der Grund dafür sei die Zunahme bei den Schülerzahlen mit entsprechender Auswirkung auf Lehrerbesoldung und Schulraumprogramm.

Pflugi gab zu den verschiedenen Bereichen des Budgets ausführlich Erklärungen ab und freute sich, dass dieses zu keinen Diskussionen Anlass gab. Die Gebühren und Steuern wurden auf dem bisherigen Stand belassen. Bei der Investitionsrechnung sind drei Millionen Franken vorgesehen, davon entfällt der grösste Teil auf Projekte im Tiefbau und für Strassen. 400000 Franken sind reserviert für die Erhaltung der Immobilie in der Uferschutzzone, die früher als Militärmagazin diente und die man neu nutzen möchte — möglicherweise für Tagesstrukturen und für Vereine. Das Budget 2025 wurde einstimmig genehmigt.

Auch bei den anderen Geschäften erhielt der Gemeinderat die Zustimmung der Versammlung. Diese setzte sich aus 49 Stimmberechtigten zusammen und segnete drei Einbürgerungen ab, bewilligte einen Kredit von 170000 Franken für Arbeiten am Unteren Moosweg und gab grünes Licht für die Erweiterungspläne des Zweckverbandes Zentrum Passwang.

Unter Verschiedenem nahm der Gemeinderat einen 68-Antrag aus der Bevölkerung entgegen, bei dem es im Zusammenhang mit der Laufentaler Spitalfrage um einen Solidaritätsbeitrag geht. Der Gemeinderat werde das Anliegen prüfen und eine entsprechende Vorlage ausarbeiten, informierte Pflugi. Er bedankte sich für den «einvernehmlichen und speditiven Verlauf der Gemeindeversammlung» und lud die Anwesenden «zum persönlichen Gedankenaustausch bei einem wunderbaren Apéro ein».

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