Rochade in der Vereinsleitung der Stedtlibibliothek Laufen
Nur wenige Mitglieder der Stedtlibibliothek Laufen haben letzten Mittwoch den Weg an die Vereinsversammlung gefunden. Der Grossteil der Anwesenden waren Mitglieder des Teams oder des Vorstands. Das war unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass online abgestimmt werden konnten.
Von aussen hätte durchaus der Eindruck entstehen können, dass während Corona in der Stedtlibibliothek nicht so viel gelaufen sei, das täusche aber. Die Stebi habe viel mehr wieder ein anspruchsvolles und herausforderndes Jahr erlebt, erklärte Bibliotheksleiterin Petra Rentsch zu Beginn der Versammlung von letzter Woche. Corona habe das Team wie schon im Jahr zuvor auf Trab gehalten und gefordert — besonders mental. So habe man sich immer wieder auf neue Regeln und Situationen einstellen müssen. Auch sei das Verständnis für die getroffenen Coronamassnahmen nicht bei allen Mitgliedern gleich gross gewesen, die Vorwürfe und Kündigungen hätten dem Team manchmal sehr zu schaffen gemacht. «Glücklicherweise gab es auch viele Mitglieder, die uns ihre Wertschätzung entgegengebracht haben», so Petra Rentsch weiter.
Die Ausleihzahlen seien im vergangenen Jahr um 9 Prozent gestiegen und hätten nun beinahe wieder das Niveau von vor Corona erreicht. Rückläufig seien jedoch die Besucher- und Mitgliedschaftszahlen. Das heisse also, dass zwar weniger Leute gekommen seien, diese hätten aber mehr Titel ausgeliehen. Auch wenn man die Zeit ohne Anlässe für Weiterbildungen genutzt habe, sei es natürlich erfreulich, dass man im vergangenen Herbst wieder einige Anlässe habe durchführen können, schloss Petra Rentsch den Jahresüberblick. Die Stebi konnte das vergangene Jahr entgegen den Erwartungen mit einem Gewinn abschliessen.
Fliegender Wechsel im Vereinsvorstand
Für die Vereinsversammlung waren auch Wahlen traktandiert, auch wenn es sich eher um eine Rochade handelte: Brigitte Bos amtet ab sofort als Präsidentin des Vereins, während der bisherige Präsident Peter Flury von ihr das Amt des Vizepräsidenten übernimmt. Diesem Wechsel schaue er mit gutem Gewissen entgegen, sagte Peter Flury: «Ich wusste, dass mit Brigitte eine hervorragende Nachfolge zur Verfügung steht.» Die Wahl von Brigitte Bos war schliesslich nur noch Formsache.
Virtuelle Vereinsversammlungen
Auch wenn auch hier grundsätzlich Einigkeit bestand, gab das Traktandum «Verschiedenes» noch am meisten zu reden. Besprochen wurde, ob die Möglichkeit, seine Stimme auch vorgängig zur Vereinsversammlung schriftlich abzugeben, auch nach der Coronazeit beibehalten werden solle. Schriftlich äusserten sich lediglich drei Mitglieder skeptisch, alle übrigen, auch alle Anwesenden des Abends, sahen darin einen Gewinn. Das Interesse der Kundschaft sei da — gerade auch für jene, die etwas weiter weg wohnen würden. Die Änderung konnte jedoch noch nicht letzte Woche beschlossen werden, sie muss zuerst in den Statuten verankert werden.
Die rückläufigen Mitgliederzahlen würden dem Team Sorgen bereiten, sagte Brigitte Bos schliesslich. Man habe darum beim Kanton ein Gesuch für ein Projekt gestellt und auch den Zuschlag erhalten. Daran werde man nun in den nächsten Tagen und Wochen arbeiten und mittels verschiedener Anlässe und Aktionen während des Jahres versuchen, besonders auch junge Mitglieder zu gewinnen. Den Anfang macht ein Game-Event am 22. April, an dem alle Interessierten auf diversen Spielkonsolen Games ausprobieren können. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Kosten betragen 20 Franken inklusive Getränke und Snacks. Um Anmeldung unter info@stebilaufen.ch wird gebeten.