Projekt Doppelspurausbau gestartet
Die SBB macht vorwärts. Bis Ende 2025 soll die Doppelspur zwischen Grellingen und Duggingen ausgebaut sein. Dadurch können die Schnellzüge im Halbstundentakt auf der Linie Biel-Delémont-Basel verkehren.
Der Doppelspurausbau zwischen Grellingen und Duggingen bringt all jenen, die in Laufen einsteigen, eine Verbesserung betreff Fernverkehr. Der Schnellzug wird im Halbstundentakt auf der Linie Biel-Delémont-Basel fahren. An der Medienkonferenz in Grellingen vom letzten Freitag wurde das Projekt, das aktuell das Baubewilligungsverfahren durchläuft, vorgestellt. Bis am 14. Dezember liegt das Projektdossier in Zwingen, Grellingen und Duggingen öffentlich auf. Baustart ist für Frühling 2023, die Inbetriebnahme für Ende 2025 geplant. «Diese Verbindung ist sehr wichtig für den Jura», freut sich David Asséo, öV-Delegierter des Kantons Jura. Auch Daniel Schoop, Verkehrsplaner Kanton Basel-Landschaft, begrüsst die Direktverbindung in die Westschweiz und den zusätzlichen Zug zwischen Basel und Biel jeweils zur vollen Stunde.
Auftrag- und Geldgeber des 133-Millionen-Franken-Projekts ist der Bund. Der Ausbau ist Teil des Bahnausbauschritts 2035. Dieser beinhaltet bis im Jahr 2035 ein Wendegleis in Aesch, um einen S-Bahn-Viertelstundentakt Aesch-Basel zu ermöglichen, eine neue Haltestelle Dornach-Apfelsee sowie mit der Bahnanbindung des EuroAirports 2030 einen S-Bahn-Halbstundentakt von Laufen zum Flughafen.
Grellingen verliert einen Bahnübergang
Gemeindepräsident Alex Hein steht dem Projekt Doppelspur Grellingen-Duggingen positiv gegenüber, auch wenn sich für Grellingen im Fahrplan nichts ändern wird. Ein Viertelstundentakt für die S-Bahn ins Laufental ist auch in Zukunft kein Thema, wie Schoop bestätigt. Hein ist enttäuscht, dass die Strassenüberführung von Seewen und Nunningen herkommend Richtung Baselstrasse nicht realisiert werden konnte. Er befürchtet, dass die Wartezeiten bei den Bahnübergängen durch den Mehrverkehr der Züge länger werden. Andreas Jäger, Gesamtprojektleiter SBB, erklärt, dem werde nicht so sein, die Sperrzeiten würden bei 20 Minuten pro Stunde etwa gleich bleiben. Die Züge werden sich zwischen Grellingen und Duggingen auf dem vier Kilometer langen Doppelspurabschnitt kreuzen können. In Grellingen werde der Bahnübergang Nunningerstrasse neu gebaut und der Bahnübergang Bahnhofstrasse rund 40 Metern Richtung Bahnhof verlegt. Der dritte Bahnübergang wird aufgehoben. Dafür wird der Bahnweg bis zum Areal Ziegler Papier verlängert — ein Mehrwert für Fussgänger und Velofahrerinnen. In Duggingen wird die Haltestelle mit einem zusätzlichen Aussenperron ausgebaut. Eine neue behindertengerechte Personenunterführung ersetzt die bestehende, dunkle und enge Unterführung. Diese wird als Hochwasserentlastungskanal für den Dugbach umfunktioniert.
Fünfmonatige Totalsperre
Jäger zeigt auf, dass wegen dem engen und unwegsamen Gelände zwischen Duggingen und Grellingen umfangreiche Massnahmen nötig sind. Nebst Nacht- und Wochenendsperren kündigt er vom 27. April bis 29. September 2025 eine fünfmonatige Totalsperre zwischen Laufen und Aesch an. Mit Bussen wird die Verbindung nach Laufen und die weiteren Bussanschlüsse sichergestellt. «Wir haben ein gutes Konzept ausgearbeitet», versichert Jäger. Auch Schoop beruhigt: «Das Konzept wurde bereits 2017 für einen Monat getestet und funktionierte gut. Besser eine Totalsperre als immer wieder Ausfälle auf längere Zeit, wodurch dann die Anschlussbusse in Laufen verpasst werden.»