Ohne Frage: Garantiert talentiert!
Im Rahmen des Abschiedskonzertes für Raphael Ilg — musikalischer Leiter des Orchesters Laufental-Thierstein — gaben am Wochenende in der St. Katharinenkirche drei Nachwuchsmusiker ihr Debüt.
Den Auftakt machte das Orchester mit der Ouvertüre von Händels Feuerwerksmusik. Das als Französische Ouvertüre gestaltete Eröffnungsstück mit punktierter Rhythmik sowie Trompeten und Pauken in strahlendem D-Dur wirkt sehr festlich. Der Klangkörper erwies sich in allen vier Teilen als homogen und intonationssicher. Es folgten drei solistische Beiträge. Angesichts des jugendlichen Alters der Talente wäre es unfair, auf kleine Patzer und Intonationsschwächen hinzuweisen; noch ist kein Meister vom Himmel gefallen. Timo Wohlgemuth (*2006) spielte das Hornkonzert Nr. 2 D-Dur von Joseph Haydn. Schon im Allegro moderato zeigte er einen guten Ansatz und meisterte in der Kadenz die schwierigen Tonsprünge. Im Legato des Adagios schien er sich wohl zu fühlen, ebenso im kraftvollen Allegro mit der Kadenz mit Echoeffekten. Eine beachtliche Leistung mit erkennbarem Steigerungspotenzial. Lionel Zingg (*2002) von der Musikschule Reinach spielte das mittelschwere Kontrabasskonzert in A-Dur des frühklassischen Komponisten Domenico Dragonetti, dem «Paganini des Kontrabasses». Schon im Allegro moderato bewies Zingg seine Virtuosität in allen Lagen. Im leise beginnenden Andante erklingt im Kontrabass eine getragene Kantilene. Neben Flageolett-Tönen gibt es eine warme und innige Kadenz. Auch im spritzigen Allegro giusto mit seinen schwierigen Saitensprüngen fühlte sich Zingg ganz in seinem Element.
Begeisternder Mozart
Dirigent Raphael dirigierte stets klar und dezidiert und hielt den Kontakt zu den Solisten. Elias Taglang (*2006) wagte sich an das anspruchsvolle Violinkonzert Nr. 5 A-Dur von Wolfang A. Mozart. Taglang überzeugte mit klarem, sicherem Strich, Intonationssicherheit und technischer wie musikalischer Reife. Das Adagio kam leicht und innig daher. Taglang arbeitete im Rondeau das düster-bedrohliche Alla turca in a-Moll als Gegensatz zum galant-rokokohaften Thema bestens heraus. Er erntete verdientermassen viel Applaus. Den Abschluss bildeten Mendelssohns facettenreiche und dramatische Ouvertüre Ruy Blas und eine Zugabe aus der Feuerwerksmusik.