Netzwerktreffen mit der Ombudsstelle Baselland
Anfang Woche fand das Spätsommer-Netzwerktreffen in der Primarschule Serafin statt. Jeweils im Frühling und Herbst lädt die Offene Jugendarbeit Region Laufen von Kind.Jugend.Familie KJF zum Gedankenaustausch ein. Hauptthema diesmal: die Ombudsstelle Baselland besser kennen lernen.
Unter der Leitung von Sarah Stöckli trafen sich rund zwanzig Personen, die sich zweimal jährlich Jugendthemen annehmen. Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Personen der Schulsozialarbeit, der Kesb, der Kirche, des Vereins Tagesfamilien Laufental etc. Die Leiterin der Offenen Jugendarbeit Region Laufen informierte über bevorstehende Aktionstage zur psychischen Gesundheit, Präventionsangebote der Lungenliga beider Basel und über einen weiteren Netzwerkanlass der Gesundheitsförderung BL Ende November zum Thema «sexuelle Gesundheit». Das nächste Netzwerktreffen in der Region Laufen wird im April 2024 stattfinden.
Ombudsstelle Baselland
Das Treffen eröffnet hat Ombudsfrau Vera Feldges von der Ombudsstelle Baselland. «Unser Ziel ist, Bürgerinnen und Bürger bei Problemen oder Konflikten mit der Verwaltung unvoreingenommen, unabhängig zu beraten und die betreffenden Parteien an einem Tisch zu vereinen, um Lösungen zu finden, die für alle stimmen. Der Schritt, zu uns zu kommen, soll niederschwellig und einfach sein. Nur so kann es gelingen, bei Unstimmigkeiten einen Scherbenhaufen zu vermeiden. Wir sind nicht für Strafverfahren zuständig und greifen nicht in Gerichtsverfahren ein. Unser Ziel ist, Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Die Beratungen sind für alle Parteien kostenlos.»
Das Prinzip der Ombudsstelle basiert auf drei Säulen: Beratungen, Überprüfungen und Vermittlungen. Wie geht man am besten vor, um am Schluss eine gute Lösung zu haben, die alle Parteien akzeptieren können? Wie können rechtliche Fragen beantwortet werden, sodass ein grösserer Konflikt gar nicht erst entsteht? Beratungen und Beschwerden bei der Ombudsstelle sind häufig. Im Jahr 2022 wurden 275 Fälle behandelt. Bei den Überprüfungen geht es um eine Art Wächterfunktion. Läuft alles so ab, wie es von Gesetzes wegen ablaufen muss? Sind Behördenentscheidungen richtig getroffen worden? Handelt die Verwaltung bürgerfreundlich? Bei den Vermittlungen geht es darum, die richtigen Ansprechpartner miteinander zu verbinden. Feldges: «Im Dialog kann man viele Probleme lösen. Der gegenseitige Respekt ist wichtig und unsere Neutralität wird geschätzt. Und entscheidend: Am Schluss sollen alle Parteien ihre Gesichter wahren können!»
Beispielfälle
Feldges beschränkte sich aufgrund des anwesenden Publikums in ihren Fallbeispielen auf Situationen im Schul- und Familienbereich, wo zum Teil auch die Kesb involviert war. Schwierige familiäre Situationen, eine Beeinträchtigung wie zum Beispiel ADHS oder das Gefühl, sozial ausgeschlossen zu werden, können bei Kindern und Jugendlichen zu Problemen in der Schule führen. Sie erzählte von einem Fall, in dem ein Jugendlicher aufgrund von Problemen zu Hause in ein Jugendheim eingewiesen werden wollte. Oder eine Jugendliche verweigerte aufgrund von Mobbing den Schulbesuch. Meistens wird dabei die Ombudsstelle durch Erwachsene kontaktiert, ganz selten durch die Jugendlichen selber.